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Mit Elke Schwab auf Recherchespuren gewandelt

Mit Elke Schwab auf Recherchespuren gewandelt
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Wenn man ein Buch liest, fragt man sich manchmal: Wer ist eigentlich die Person hinter dem Buch? Ich gebe die Frage nun weiter. Wer bist du? Was tust du, wenn du nicht gerade schreibst? Hast du Familie? Übst du noch einen Beruf aus?

Elke Schwab: Ich bin eine Pferdeliebhaberin, die leider durch einen schweren Reitunfall diesen Sport nicht mehr so ausüben kann, wie das einmal war. Da Schreiben auch schon immer zu meinen Leidenschaften gehört hat, habe ich nach dem Unfall meine Prioritäten verlagert. Springturniere reiten konnte ich nicht mehr. Nichtstun ging gar nicht. Also habe ich mich dazu entschieden, aus meinen „Schubladen-Geschichten“ Bücher machen zu lassen, die ich auf Lesungen vorstelle. Eine Alternative, die mich tatsächlich glücklich macht.

Wie kamst du eigentlich zum Schreiben?

Elke Schwab: Auch das ist nicht gerade eine lustige Anekdote. Ich bekam mit 12 Jahren von meinem Deutschlehrer für einen Aufsatz die Note 6. Aber nicht nur das. Der Lehrer las meinen schlechten Aufsatz vor der ganzen Klasse vor und machte immer an bestimmten Stellen Pause, damit meine Mitschülerinnen auch wussten, wann sie lachen sollten. Das hat mich so gekränkt, dass ich mich an Omas Küchentisch gesetzt habe und Kinderbücher, die ich gelesen hatte, nacherzählt habe. Das tat ich so lange, bis ich mich fragte: Warum immer etwas nacherzählen, was es schon gibt? Du könntest doch auch mal etwas Eigenes erfinden. Und so begann ich mit dem Schreiben … und habe bis heute nicht mehr damit aufgehört.

Gibt es eine Sache aus deinen Anfängen als Autor an die du dich gerne erinnerst, die du später eventuell deinen Enkeln erzählen würdest?

Elke Schwab: Ich werde nie Enkel haben, weshalb ich mir darüber keine Gedanken machen muss. Trotzdem erzähle ich gern von meinen Anfängen des Schreibens. Am liebsten erwähne ich meine „Frustrationsmappe“ 😉 Das waren die Absagen von Verlagen, bei denen ich mich beworben hatte.

Hast du schon Bücher veröffentlicht oder Geschichten? Welches war die erste Geschichte oder das erste Buch?

Elke Schwab: Inzwischen gibt es eine ganze Menge Bücher von mir.
Meine erste Veröffentlichung hatte den Titel „Tödliche Besessenheit“, kam im Jahr 2000 auf den Markt – allerdings bei einem nicht gerade sehr vielversprechenden Verlag. Irgendwann verschwand der Krimi! Aber ich konnte mich Jahre später (2016) glücklich schätzen, dass der Solibro-Verlag genau dieses Buch wieder neu verlegt hat.

Wie lange dauerte es bis zur ersten Veröffentlichung? Welche Hürden gab es?

Elke Schwab: Die größte Hürde war die Verlagssuche. Das war damals schon schwer für mich und ist es heute immer noch … Meine erste Veröffentlichung fand im Jahr 2000 statt.

Den Alltag von Autoren stelle ich mir immer wahnsinnig spannend vor und ich glaube vielen Lesern meines Blogs geht es ähnlich. Vielleicht bringst du ja ein bisschen Realität in unsere Vorstellung: Wie ist es tatsächlich? Wie ist dein Tagesablauf typischerweise?

Elke Schwab: Tatsächlich ist es so, dass ich mir am liebsten die Zeit für meine Schreibarbeiten selbst einteile. Das klappt aber nicht immer. Wenn Termindruck aufkommt, werde ich über dem Schreiben sehr nervös, was mir auch die Freude am Schreiben nimmt. Also versuche ich so oft wie möglich, dass ich mich von Terminen fernhalten kann.
Da gibt es Phasen, währenddessen schreibe ich nur nachts. Oder manchmal auch einfach nur tagsüber. Meistens jedoch am Abend. Dann klappt es bei mir einfach am besten.

Hast du so etwas wie Schreib- oder Rechercherituale? Welche?

Elke Schwab: Das ist bei jedem Krimi anders. Manchmal schreibe ich einfach drauf los. Manchmal arbeite ich mit einem Konzept. Aber eines ist immer der Fall: Alles, was mir anfangs im Kopf herumschwirrt, wie die Story aussehen soll, ist am Ende total anders. Die Figuren entwickeln ein Eigenleben, was das Schreiben selbst für mich total spannend und interessant macht.

Wo schreibst du besonders gerne? Und warum?

Elke Schwab: Am liebsten im meinem „Dichter- und Denkerzimmer“

Ja, ich weiß, bis hierher musstest du schon viele Fragen beantworten. Aber die Leser meines Blogs sind sicher sehr neugierig. Also kommen wir nun zum Thema Recherche. Wie gehst du üblicherweise vor?

Elke Schwab: Sobald das Thema für meinen Krimi steht, suche ich mir die entsprechende Lektüre und lese mich ein. Viel recherchiere ich auch im Internet. Ist ja heutzutage sehr einfach …

Quellen nutzt du? Wie findest du Ansprechpartner?

Elke Schwab: Ansprechpartner sind für mich wichtig. Dadurch erfahre ich Details, an die man sonst nicht rankommt. Und die finde ich meistens durch die Recherchearbeiten, die ich vorher am PC gemacht habe.

Wie schätzt du deine Verantwortung für eine korrekte und umfassende Recherche ein? Gibt es so etwas wie eine Verantwortung für den Leser?

Elke Schwab: Es ist mir wichtig, das Thema korrekt in den Krimi einzubauen, damit ich keinen falschen Eindruck bei den Leserinnen und Lesern hinterlasse. Auch gibt es Themen, darin kenne ich mich auch ohne Recherche gut aus. Da ist es mir ein Bedürfnis, alles richtig darzustellen, damit die Leserinnen und Leser ebenso informiert sind wie ich.

Wie verändert deine Recherche eine Figur im Buch? Gibt es Zusammenhänge?

Elke Schwab: Es muss passen. Ein Bergmann muss schon die typischen Bergmannseigenschaften vorweisen können. Ansonsten fallen mir gerade keine Beispiele ein.

Nutzt du bei der Figurenplanung auch reale Vorbilder? Wer inspiriert dich zu neuen Figuren?

Elke Schwab: Das Leben schreibt viele Geschichte. So bleibt es nicht aus, dass es diesbezüglich auch mal Parallelen gibt. Je schillernder der Mensch, der besser funktioniert die Inspiration …

Wie wählst du den Ort oder die Orte deiner Handlung?

Elke Schwab: Am liebsten lasse ich meine Krimis dort spielen, wo ich mich gut auskenne. Das ist meistens genau da, wo ich gerade wohne, oder wo gerade mein Pferd untergestellt ist, oder wo ich mich sehr oft und lange aufhalte …

Wie planst du die Handlungen?

Elke Schwab: Das kommt meistens von allein. Es gibt ein Thema, das mich beschäftigt und irgendwann wird ein Krimi draus.

Woher nimmst du Ideen?

Elke Schwab: Mein Kopf ist voller Ideen. Dazu noch die Ereignisse, die das Leben schreibt … schon kommen mehr Ideen zustande, als ich Zeit hätte zu schreiben.

Eine letzte Frage zum Schluss: Sind schon neue Projekte in Planung?

Zurzeit plane ich nur meinen Umzug. In dieser Zeit will ich keinen neuen Krimi anfangen zu schreiben, weil ich sonst über dem Schreiben vergessen könnte, meine Koffer zu packen 😉

Wer ist Elke Schwab?

“Im Nordosten von Frankreich in einem alten elsässischen Bauernhaus entstehen die spannenden Krimis der gebürtigen Saarländerin Elke Schwab. In der Nähe zur saarländischen Grenze schreibt und lebt sie zusammen mit Lebensgefährte samt Pferden, Esel und Katzen. Elke Schwab wurde 1964 in Saarbrücken geboren und ist im Saarland aufgewachsen. Nach dem Gymnasium in Saarlouis arbeitete sie über zwanzig Jahre im Saarländischen Sozialministerium, Abteilung Altenpolitik. Schon als Kind schrieb sie über Abenteuer, als Jugendliche natürlich über Romanzen. Später entschied sie sich für Kriminalromane.”(Autorenbiografie von Amazon)

Ihr aktueller Krimi

“Während seiner Arbeit verunglückt der Hausmeister eines Saarbrücker Fitnesscenters tödlich. Als kurz darauf die dortige Putzfrau spurlos verschwindet, suchen die beiden Kommissare Lukas Baccus und Theo Borg das Studio auf und werden bei der Gelegenheit Mitglied. Doch kaum haben die zwei mit ihrem Training begonnen, geschieht etwas Unerwartetes: Alle Anwesenden, samt der Kommissare, werden als Geisel genommen. Die Forderungen sind nur schwer nachvollziehbar und noch schwerer zu erfüllen. Aber die Geiselnehmer bleiben hartnäckig. Als eine Geisel erschossen wird, droht die Situation zu eskalieren.” (Klappentext)

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