„Jaffa und Fatima – Schalom und Salam“ von Fawzia Gilani-Williams ist ein Bilderbuch, welches auf das arabische Volksmärchen „Zwei Brüder“ zurückgeht.
Fawzia Gilani-Williams hat dieses Märchen nun für Frauen adaptiert und nach Israel übertragen.
„Jaffa und Fatima – Schalom und Salam“ von Fawzia Gilani-Williams erzählt nun die Geschichte von zwei Nachbarinnen, die sich nicht nur in der Krise unterstützen.
„Jaffa und Fatima – Schalom und Salam“ von Fawzia Gilani-Williams: Multikulturelles Miteinander
Obwohl die beiden Frauen unterschiedlichen Religionen angehören, gibt es doch mehr, was sie verbindet, als das was sie trennt. Obwohl Jaffa Jüdin ist und Fatima Muslima verbringen die beiden Frauen viel Zeit miteinander, dabei geht es keinesfalls darum, miteinander befreundet sein.
Vielmehr geht es um Dinge, die einander das Leben leichter machen. So unterstützen sich die beiden beim Kochen, treffen sich auf dem Markt und teilen sich die Produkte.
Als dann die große Dürre kommt, haben beide nur einen Bruchteil ihrer Ernte und doch teilen sie ihr kostbares Gut miteinander, sodass beide unbeschadet durch diese Zeit kommen.
„Jaffa und Fatima – Schalom und Salam“ von Fawzia Gilani-Williams: Freundschaft ist unabhängig von Religion oder Herkunft
Tatsächlich könnte man sagen, dass „Jaffa und Fatima – Schalom und Salam“ von Fawzia Gilani-Williams Kindern erfolgreich vermittelt, dass Freundschaft nichts mit der Herkunft, der Religion oder der Nationalität zu tun hat.
Freundschaften kann man mit jedem schließen, mit dem man gemeinsame Interessen hat. Einer Freundschaft geht es schlicht und ergreifend darum, dass man mehr gemeinsam hat, als Dinge, die einen trennen.
Meiner Meinung nach ist es wichtig, Kindern diesen Aspekt der Freundschaft sehr früh beizubringen, denn letztlich ist es doch egal, woher die einzelnen Menschen im Freundes und Bekanntenkreis kommen oder noch konkreter es ist egal, woher die Vorfahren dieser Menschen stammen.
Wer seinen Kindern Toleranz vermitteln möchte, ist mit diesem Bilderbuch also wirklich gut aufgestellt.
„Jaffa und Fatima – Schalom und Salam“ von Fawzia Gilani-Williams: Warum ich Euch jüdische Kinderbücher empfehle
Tatsächlich war mir aufgefallen, dass es sehr viele sehr gute Kinderbücher gibt. Als dann die Black-Lives-Matters-Bewegung ihren Anfang nahm, war ich etwas verwundert, stellte ich doch fest, dass nicht nur Menschen mit anderer Hautfarbe vor Rassismusprobleme gestellt werden, sondern auch Menschen anderer Kultur oder Religion.
Statt mich also mit dieser Bewegung zu beschäftigen, stellte ich mir die Frage, wie man es schaffen kann, unsere Gesellschaft zu mehr Toleranz erziehen. Denn letztendlich sind wir alle eines, wir sind Menschen.
Als ich dann durch Zufall diese jüdischen Kinderbücher entdeckte, die genau dieses tolerante Weltbild vermitteln, wusste ich, dass es richtig ist, Euch diese Bücher nicht vorzuenthalten, sondern sie Euch im Gegenteil regelmäßig vorzustellen.
Den Anfang gemacht haben zwei Bücher zum Thema Channukka, „Ein Pferd zu Channukka“ von Myriam Halberstam (ab 3 Jahren) und „Herschel und die Channukka-Kobolde“ von Eric A. Kimmel, die mich persönlich begeistern konnten, denn auf diese Weise lernen Kinder ganz nebenbei Feste anderer Religionen kennen.
Kinder zu toleranten Menschen zu erziehen, ist sicherlich ein gutes Ziel für viele Eltern, sodass ich Bücher, die genau zu dieser Toleranz aufrufen, nur wärmstens empfehlen kann.
„Jaffa und Fatima – Schalom und Salam“ von Fawzia Gilani-Williams: Und die Moral von der Geschichte?
In unseren Breitengraden sagt man Märchen nach, dass viele von ihnen eine gewisse Moral beinhalten und tatsächlich gelten viele Ansätze der Moral heutzutage als überholt, andere hingegen als zeitlos.
Meiner Meinung nach ist dies aber auch in anderen Kulturen keinesfalls anders, denn auch die Erzählungen in anderen Regionen und Kulturen möchten Menschen etwas vermitteln. Dabei geht es keinesfalls nur darum, Kindern etwas zu vermitteln. Viele der Geschichten bieten sich auch für Erwachsene an.
Meiner Ansicht nach bietet auch „Jaffa und Fatima – Schalom und Salam“ von Fawzia Gilani-Williams eine Moral. Wobei man genau genommen sogar zwei Ansätze von Moral erkennen kann.
Zum einen lernen Kinder mit diesem überaus starken Bilderbuch, wie wichtig das Teilen und die gegenseitige Unterstützung ist.
Zum anderen lernen die Leserinnen und Leser aber auch, dass ein toleranter Umgang nicht unbedingt eine Frage von Herkunft, Religion, Geschlecht oder was auch immer sein muss.
Vielmehr ist es heutzutage so, dass eine tolerante Gesellschaft offen für vielerlei Aspekte sein sollte und ein Leben miteinander eigentlich den aktuellen Erwartungen entspricht.
Genau deshalb finde ich „Jaffa und Fatima – Schalom und Salam“ von Fawzia Gilani-Williams auch überaus lesenswert und das nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene.
„Jaffa und Fatima – Schalom und Salam“ von Fawzia Gilani-Williams: sprachlich zeitlos
Persönlich sehe ich „Jaffa und Fatima – Schalom und Salam“ von Fawzia Gilani-Williams nicht nur als ein klassisches Kinderbuch an, denn obwohl es sich hierbei um ein Bilderbuch handelt, bietet sich die Geschichte selbst auch für Erwachsene an.
Tatsächlich ist die Sprache dabei so zeitlos, dass auch ein Erwachsener sich gut von dieser kurzweiligen Geschichte unterhalten fühlen kann und gleichzeitig eine ganze Menge über den interkulturellen Austausch lernt.
Letztendlich kommt es beim gemeinsamen Leben nämlich nicht darauf an, wo man herkommt und welche Religion man angehört, sondern darauf, dass man Themen findet, die beide begeistern oder beschäftigen.
Wenn wir heutzutage Toleranz vornehmen, überträgt sich dies auch auf spätere Generationen, sind wir aber engstirnig, so was schließen wir auch späteren Generationen die die Weltoffenheit.
Durch die Art und Weise, wie diese Geschichte erzählt wird, erweckt sie den Eindruck, die Geschichte selbst wäre völlig zeitlos und es wäre sogar gewissermaßen egal, wo sie spielt und doch gibt es Aspekte, die deutlich machen, dass diese Geschichte in Israel stattfindet.
„Jaffa und Fatima – Schalom und Salam“ von Fawzia Gilani-Williams: lebendig und authentisch illustriert
Auch die Illustrationen bei diesem Buch erscheint ungewöhnlich, denn Chiara Fedele hat es nicht nur geschafft, sowohl Jaffa als auch Fatima ein Gesicht zu geben und somit die Protagonistinnen lebendig zu gestalten, sondern auch die Atmosphäre von „Jaffa und Fatima – Schalom und Salam“ von Fawzia Gilani-Williams einzufangen und festzuhalten.
Somit greift Illustratorin Erdtöne auf, die gut zur Dattelfarm passen und uns als Leserinnen und Leser dieser Geschichte den Eindruck vermitteln, dass wir uns genau vorstellen können, wie es am Spielort der Geschichte aussieht.
Alles in allem finde ich die Illustrationen in „Jaffa und Fatima – Schalom und Salam“ von Fawzia Gilani-Williams überaus gelungen, da sie die an sich schon gute Geschichte ganzheitlich illustrieren.
Über die Nacherzählerin Fawzia Gilani-Williams
Fawzia Gilani-Williams ist in Walsall, England, geboren und aufgewachsen. Zu ihren bekanntesten Kinderbüchern gehört »A Treasury of Eid«.
Sie studierte Erziehungswissenschaft, promovierte im Bereich Kinderliteratur und Persönlichkeitsentwicklung und arbeitet heute als internationale Bildungsberaterin. Mit ihrer Tochter und ihrem Ehemann lebt sie abwechselnd in den Vereinigten Arabischen Emiraten, den USA und in Großbritannien.
Über die Illustratorin Chiara Fedele
Chiara Fedele wurde in Mailand, Italien, geboren. Nach dem Abschluss der Kunsthochschule besuchte sie die Accademia di Brera in Mailand. Ihre Illustrationen sind in vielen Bilderbüchern erschienen. Chiara Fedele unterrichtet auch Zeichnen und Maltechniken. Sie lebt in Pavia, Italien.
Über die Übersetzerin Myriam Halberstam
Myriam Halberstam, geb. in New York, ist Journalistin, Filmemacherin und Autorin. Sie wuchs in Deutschland auf, hat in New York studiert und wanderte dann nach Israel aus. 1993 kam sie nach Deutschland zurück. Seit 1998 lebt sie mit ihrer Familie in Berlin. Im Mai 2010 gründete sie in Berlin den Ariella Verlag.
Fazit zu „Jaffa und Fatima – Schalom und Salam“ von Fawzia Gilani-Williams
„Jaffa und Fatima – Schalom und Salam“ von Fawzia Gilani-Williams ist ein Buch, das auf den ersten Blick unfassbar einfach wirkt, wenn man sich die Moral einmal anschaut.
Tatsächlich jedoch bietet die Geschichte selbst auch eine Lösung für das menschliche Miteinander, denn Toleranz setzt Akzeptanz voraus und all das, was uns trennt zu akzeptieren, ist der schnellste Weg zur Toleranz.
Wenn wir aber neben den Aspekten, die uns trennen auch noch die herausarbeiten, die uns verbinden, dann für die Toleranz tatsächlich dazu, dass wir in einer multikulturellen Gesellschaft voneinander profitieren können und nicht nur nebeneinander, sondern tatsächlich miteinander leben.
Kann ich Euch also „Jaffa und Fatima – Schalom und Salam“ von Fawzia Gilani-Williams empfehlen? Ja, das kann ich und ich möchte solch nicht nur empfehlen!
Für mich gehört dieses Bilderbuch aufgrund seiner Moral, seiner zeitlosen Aufmachung und der Geschichte selbst in jedes Bücherregal und sollte von jeder Familie tatsächlich gelesen worden sein.
Tatsächlich tragen Geschichten wie „Jaffa und Fatima – Schalom und Salam“ von Fawzia Gilani-Williams dazu bei, die Gesellschaften toleranter zu machen und für Weltoffenheit zu sorgen.
Jaffa und Fatima - Schalom, Salām
"Jaffa und Fatima – Schalom und Salam“ von Fawzia Gilani-Williams ist ein Bilderbuch, welches auf das arabische Volksmärchen "Zwei Brüder" zurückgeht.
URL: https://ariella-verlag.de/jaffa-und-fatima-schalom-salaam/
Autor: Fawzia Gilani-Williams; Chiara Fedele; Myriam Halberstam
Autor: Fawzia Gilani-Williams; Chiara Fedele; Myriam Halberstam
ISBN: 978-3-945530-20-7
Veröffentlichungsdatum: 2018-05-01
Format: https://schema.org/Hardcover
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