Graphic novels lese ich niemals“, dachte ich, als man mir vor einiger Zeit eine Graphic novel anbot. Diese trug den Titel „Sechs aus 49“. Der Name ließ mich sofort an Lotto denken und eigentlich wollte ich es auch schon ablehnen. Doch dann dachte ich nach, ich konnte sie nicht ablehnen, wenn ich gar nicht weiß, was ich da eigentlich ablehne.
Ich lese „Sechs aus 49“ – eine Graphic novel
Also sagte ich zu. Seitdem tigerte ich nun um die Comics herum und traute mich irgendwie nicht an sie heran. Ich weiß nicht genau, was es eigentlich ist, was mich davon abhielt die Comics zu lesen, irgendwie hatte ich mir unter einem Comic bisher nie genau etwas vorstellen können.
Sicher, ich liebe die Peanuts, kenne Asterix und Obelix und auch von Mangas habe ich schon einmal gehört, aber sieht man einmal davon ab, so habe ich noch nie einen Comic gelesen oder mich näher mit ihnen beschäftigt.
Nun also „Sechs aus 49“ mein erster Comic – wobei, nein eigentlich meine erste Graphic novel- denn es ist ja schon etwas anderes als Mickymaus, Donald Doug und co.
Worum geht es in dieser Graphic novel?
In „Sechs aus 49“ geht es um folgendes:
„Mathilde Islematy, Jurastudentin, gewinnt gemeinsam mit der Zufallsbekanntschaft Hippolyt Offman, einem Angehörigen des französischen Großbürgerturms, € 60 Millionen im Lotto. Im Stil einer TV-Seifenoper wird erzählt, was in der Folge mit Mathilde, ihrer Familie, ihren Freunden, aber auch bei Hippolyt und in dessen Kreisen geschieht. Die Besetzung ist vielgestaltig und lebensnah. Mathildes Mutter ist Lehrerin in einer Problemschule, der Vater Henri ein frustrierter Altlinker. Mathildes schwuler Bruder lebt mit dem dunkelhäutigen Kader zusammen, aber die größte Schmach für Vater Henri ist die Mitgliedschaft des Sohnes in der konservativen Partei. Das Figurentheater ist reichhaltig: vom Träumer bis zum Streber, von der Patriarchin bis zur Nachbarin mit entfesselter Libido, vom selbstverliebten Aufreißer bis zum handfesten Barmann…“ (amazon.de)
Graphic novels: Der Zeichenstil macht den Unterschied
Dass es nicht um einen Comic geht, wird spätestens dann klar, wenn man sich die einzelnen Grafikstile ansieht. Jeder Zeichner zeichnet anders und doch entsteht bei allen das gleiche, ein Bild, das seiner Geschichte gehört und selbst eine Geschichte erzählt. Man sagt: „Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte!“
Diesem Spruch möchte ich gar nicht widersprechen und doch so ganz stimmt er nicht, denn je nach Stil können sich die einzelnen Botschaften der Bilder doch sehr stark voneinander unterscheiden.
Ich persönlich habe in meiner ersten Graphic Novel bereits einige Zeichenstile entdeckt, die mir sehr gut gefallen haben, aber auch andere, die mir weniger gut gefallen haben. Ich möchte hier nicht weiter darauf eingehen. Zumindest nicht derart detailliert, dass ich euch jetzt sagen würde, welche Stile mir in besagtem Buch besonders gut gefallen haben, aber eines darf ich euch vielleicht doch sagen: ich mag die ausgefüllten Illustrationen, die die ausgezeichnet sind und mit vielen Details daherkommen. Gleichzeitig habe ich aber auch etwas dagegen, wenn das ganze wirkt als sei es ein Kinderbuch.
Ich selbst habe durch diese ganz neue Art des Lesens eine persönliche Bereicherung erlebt, und es ist sicherlich nicht die letzte Graphic novel, die ich vorstellen werde. Mindestens zwei weitere werden noch folgen.