© ARD Degeto/Conny Klein
Mit „Mein Altweibersommer“ zeigt das Erste heute Abend um 20.15 Uhr einen weiteren Film mit Iris Berben, die am heutigen 12. August ihren 70. Geburtstag feiert. Der Film, der heute Abend gezeigt wird, ist eine Hommage und ein besonderes Dankeschön an die beliebte Schauspielerin. Gleichzeitig ist dieser Film aber auch ein unverstellt optimistischer Blick auf das Älter werden.
„Mein Altweibersommer“: Eine Hommage an Iris Berben
„Sehr verehrte, liebe Iris Berben“, richten sich Volker Herres und Christine Strobl, der Programmdirektor vom Ersten Deutschen Fernsehen und Geschäftsführerin der ARD Degeto, an die Schauspielerin und blicken erfreut auf die langjährige Zusammenarbeit zurück: „Seit vielen Jahren begeistern Sie die Zuschauerinnen und Zuschauer mit eindrucksvollen Rollen in ganz unterschiedlichen Filmgenres. Ihre Figuren verkörpern Sie mit Sensibilität, Kraft, Anmut und Hingabe.
Die Palette der Filme, die Sie allein für die ARD Degeto in all den Jahren umgesetzt haben, ist beeindruckend und bildet doch nur einen Bruchteil Ihrer außergewöhnlichen Karriere ab: Ob in komplexen Thrillern wie dem Mehrteiler „Kennedys Hirn“, in großen Literaturverfilmungen wie Thomas Manns „Buddenbrocks“ und zuletzt in Hannelores Elsners letztem Film „Lang lebe die Königin“ berührten Sie uns alle.
Aber damit nicht genug, Sie haben mit großer Grandezza neun Jahre lang als Präsidentin der Deutschen Filmakademie Ihre Branche auf dem gesellschaftlichem Parkett glänzend vertreten, haben mit klarer Haltung gegen gesellschaftliche Missstände Position bezogen und sich vehement für die Sache der Frauen eingesetzt.
Dass wir mit Ihnen anlässlich Ihres runden Geburtstag nun „Mein Altweibersommer“ umsetzen konnten, ist für uns ein großes Geschenk. Sie verkörpern die Rolle der Ebba in all ihrer Widersprüchlichkeit und Sehnsucht so nah und überzeugend, dass man als Zuschauer*in intensiv Ebbas Reise zu sich selbst folgt. Wir danken Ihnen für Ihr jahrelanges Vertrauen in die gemeinsame Arbeit und freuen uns auf viele weitere Produktionen mit Ihnen!
Worum geht’s in „Mein Altweibersommer“ mit Iris Berben
Ebba Bornkamp (Iris Berben), eine Frau in den Lebensjahren, die man wohlwollend die besten nennt, erlebt einen verstörend realistischen Traum, genauer gesagt, einen Albtraum: Sie bringt ein Bärenjunges zur Welt!
Wenige Tage später reist sie mit ihrem Mann Markus (Rainer Bock) zu Freunden (Leslie Malton, Martin Brambach) an die Ostsee. Als Ebba bei einem Spaziergang am Strand zufällig auf einen kleinen Wanderzirkus trifft, holt der Traum die erfolgreiche Geschäftsfrau ein – anders, aber nicht minder ungewöhnlich. Der charmante Zirkusdirektor Arne (Peter Mygind) überredet Ebba, in ein lebensechtes Bärenkostüm zu schlüpfen und in der Manege zu tanzen. Ebba fühlt sich faszinierend anders – als Bärin. Sie hängt an ihrem Mann, ihrer Tochter, ihrem Unternehmen, das sie gerade mit Markus gegründet hat.
Trotzdem: Ohne einen echten Grund nennen zu können, bricht sie aus ihrem schönen bequemen Leben aus und macht sich mit Arne auf eine Reise ins Ungewisse, wohlwissend, was sie aufs Spiel setzt.
Iris Berben über ihre Rolle als Ebba
„Ebba ist eine starke, impulsive und kluge Frau in ihren Sechzigern, die eigentlich gar keinen besonderen Grund hat, auszubrechen. Doch in ihrem Kopf sind diese Gedanken: Was habe ich vom Leben noch zu erwarten? Bin ich glücklich und zufrieden oder fehlt mir doch etwas? Sie beginnt, ihren Status Quo zu hinterfragen.
Es scheint, als würde sie ein Resümee ziehen. Plötzlich spürt sie Sehnsucht und auch eine gewisse Ungeduld, und sie fragt sich, ob sie die Gefühle ignorieren oder ausleben soll“, erzählt Iris Berben im Interview gegenüber der ARD. Schon durch die Beschreibung ihrer Rolle als Ebba wird deutlich, dass sich dieser Film nicht nur hinsichtlich des Genres und der Atmosphäre von „Nicht tot zu kriegen“ mit Iris Berbenunterscheidet.
Genau dieser Kontrast zeigt, welche unterschiedlichen Rollen Iris Berben verkörpern kann. Bei „Mein Altweibersommer“ erwarte ich also, dass ich Iris Berben in einer Rolle erlebe, die im absoluten Gegensatz zu ihrer Rolle im Mond jeglichen Film steht, also eine Rolle, die lebendig und lebensfroh ist. Die Leichtigkeit erwarte ich dabei allerdings auch von der Handlung des heutigen Films.
Neugierig macht bei diesem Film sicherlich auch das Bärenkostüm, welches Iris Berben im Interview mit der ARD aber ebenfalls aufgreift. Sie erklärt: „Das Kostüm ist natürlich als eine Metapher zu verstehen. Allein das Tragen des Bärenkostüms verändert alles und gibt Ebbas Sehnsucht nach Freiheit eine Form.
Die Verwandlung in einen Bären löst in ihr eine Veränderung aus: Sie fühlt sich plötzlich frei. Sie kann unter dem Kostüm alles sehen, aber niemand sieht sie. Dadurch wird sie eine andere: die tanzende, losgelöste Bärin.“
Erwartungen an „Mein Altweibersommer“ mit Iris Berben
Das Gefühl von Freiheit, welches in „Mein Altweibersommer“ gezeigt wird, macht deutlich, dass man bei diesem Film nicht an ein Thriller denken sollte, sondern an ein Roadmovie, der einerseits die Leichtigkeit des Seins aber auch dem Prozess des Älterwerdens beschreibt.
Dass man diesen Prozess des Älterwerdens mittlerweile mit einer gewissen Portion Humor betrachten., Sorgt auf jeden Fall für ein hohes Identifikationspotenzial auf Seiten des Zuschauers, sodass ich als Zuschauerin, die ganz sicher jünger ist, als die meisten Zuschauer, die diesen Film schauen werden, möglicherweise sogar einen Ausblick auf das bekomme, was später möglich ist.
Dieses Phänomen, eines Blicks zurück auf das was gewesen ist und das war nicht mehr ändern kann, deshalb aber auch nicht bedauern muss oder gar in Zweifel ziehen. All das erwarte ich heute Abend von dem Film „Mein Altweibersommer“.
Des weiteren gehe ich davon aus, dass wir am heutigen Abend wieder eine ganz andere Seite von Iris Berben erleben werden und die sich möglicherweise von einer Seite zeigt, die wir ihr abermals nicht zugetraut hätten.
Die Wandelbarkeit einer Iris Berben drückt dabei nicht nur ihr Können und ihr Talent aus, sondern auch ihre Empathie, sich auf die unterschiedlichen Rollen einzulassen und diese so stark zu verkörpern, dass die Figuren lange im Gedächtnis bleiben. Ich bin mir sicher, dass die Schauspielerin in jeder einzelnen ihrer Rollen auch ein bisschen von sich selbst zeigt, in vielen Rollen sicherlich nur ein wenig, aber ohne das Gefühl, sich selbst in einem Teil der Rolle wiederzufinden, wäre es wohl kaum möglich, sie derart stark darzustellen.
Aus genau diesem Grund freue ich mich auch sehr darauf, Iris Berben heute Abend in diesem Roadmovie zu erleben. Ich werde auf jeden Fall um 20:15 Uhr einschalten. Für all jene, die für diesen Film keine Änderung in ihrer Programmplanung vornehmen möchten und bereits einen anderen Film schauen wollen, empfehle ich den Besuch der Mediathek, denn dort wird der Film ebenfalls auf Abruf zur Verfügung stehen.