Der WDR zeigt heute Abend um 20.15 Uhr mit „Der Nesthocker“ einen Film, der nicht nur weihnachtlich romantisch, sondern auch sehr humorvoll ist. Dass Francis Fulton-Smith dabei eine Hauptrolle übernommen hat, ist dabei eine gelungene Überraschung.
Worum geht’s bei „Der Nesthocker“?
Schon die Vorankündigung zu diesem Film ließ mich schmunzeln: „Es kann nur einen geben! Das denkt sich „Der Nesthocker“ Hendrik, als ein neuer Mann in das Leben seiner Mutter tritt. Florentin Will spielt das durchtriebene Muttersöhnchen, das jeden Eindringling aus der perfekten Zweisamkeit mit seiner Mutter heraushalten will. So müssen Carin C. Tietze und Francis Fulton-Smith in der romantischen Komödie ungewohnte Hürden nehmen, um gemeinsam ihr Glück zu finden. Schon bald beginnt ein Psychokrieg, bei dem die beiden Rivalen einander mit List und Tücke ausstechen möchten.
Der Bauzeichner Armin (Francis Fulton-Smith) kommt überall im Leben mit atemberaubender Präzision zu kurz: beim Job, im Alltag und leider auch in der Liebe. Seine Mutter (Peggy Lukac), immer noch die einzige Frau in Armins Leben, sieht nur noch eine realistische Hoffnung bei der Partnersuche: eine geschiedene Halbcousine (Laura Lo Zito), die nicht minder verzweifelt ist als der schüchterne Endvierziger. Als Armin am wenigsten damit rechnet, ereignet sich ein Wunder. In der 45-jährigen Blumenhändlerin Tina (Carin C. Tietze) findet er überraschenderweise endlich eine Frau, die seinen Humor liebt und ihm guttut. Einer glücklichen Zweisamkeit der Frischverliebten steht jedoch jemand im Weg. Armins Gegenspieler ist kein attraktiver Alpha-Typ, sondern ausgerechnet der 27-jährige Sohn seiner Angebeteten. Hendrik (Florentin Will), ein hartnäckiger Nesthocker, möchte das Feld nicht kampflos räumen. Vordergründig empfängt er den neuen Mann an Mamas Seite mit offenen Armen, doch unter vier Augen erklärt Hendrik seinem verdutzten Rivalen unverhohlen den Krieg! Während seine Mutter in ihm weiterhin ein liebenswertes Sensibelchen sieht, ist Hendrik hinter ihrem Rücken jedes Mittel recht, um sein Nest gegen den Eindringling zu verteidigen. Doch auch Armin hat sich etwas vorgenommen: Diesmal lässt er sich nicht so leicht ausbooten!“
Das Thema „Hotel Mama“ ist immer mal wieder Thema in gelungenen Komödien und wurde sogar in Hollywood aufgegriffen. Wer erinnert sich nicht gerne an „Zum Ausziehen verführt“ mit Matthew McConnaughey und Sarah Jessica Parker? In eine ganz ähnliche Richtung scheint nun auch „Der Nesthocker“ zu gehen.
Carin C. Tietze hat sich im Interview mit der Art dazu geäußert, warum ihre Rolle Tina sich einen Nesthocker herangezogen hat. „Es ist ein Phänomen der jungen Generation, „Hotel Mama“ super zu finden. Und wir selbst sind Helikopter-Eltern, die es nicht zulassen, dass das Kind mit 15 mit der S-Bahn allein in die Stadt fährt. Oder Kampf-Helikopter-Eltern, die ihre älteren Kinder nachts von der Party abholen und dergleichen. Auf der anderen Seite sind wir aber die Generation, um die man sich gar nicht groß gekümmert hat. Wir sind ja noch ohne Helm Fahrrad gefahren und haben unangeschnallt im Auto gesessen. Ich denke, durch das ganze Internet ist man inzwischen so über-informiert, was alles passieren kann, dass man natürlich viel mehr Ängste hat. Überfälle in der S-Bahn, Kindesentführungen, vieles kam damals gar nicht in die Presse.“
Möglicherweise hat Carin C. Tietze recht, wenn sie sagt, dass sich dieses Phänomen in den letzten Jahren verstärkt hat. Doch auch schon früher trat es vereinzelt auf. Die Rolle des Armin scheint ja auch in eine ähnliche Richtung zu gehen.
Francis Fulton-Smith über seine Rolle als Armin
Schon in der Inhaltsangabe fällt auf, dass die Rolle Armin, die von Francis Fulton Smith verkörpert wurde, sich deutlich von seinen anderen Rollen unterscheidet. Im Interview mit der ARD verriet er, was ihn daran reizte diese Rolle zu übernehmen: „Das Reizvollste war wohl, dass Armin ganz weit weg ist von mir und meinen anderen Rollen. Ich hatte einfach total Lust, mal eine richtig schräge Figur zu spielen, ein herrliches Abenteuer für mich. Auch das Drehbuch ist wirklich sehr gut geschrieben, und die ganze Atmosphäre am Set stimmte. Wir hatten selber viel Spaß beim Drehen, vor allem mit einer wunderbaren Partnerin wie Carin C. Tietze. Und das ganze Konzept funktioniert offenbar, wie wir selbst während der zwei Vorführungen beim Festival des deutschen Films in Ludwigshafen erleben durften. Meine beiden Töchter waren auch dabei und haben viel gelacht, vor allem, weil sie ihren Vater noch nie in so einem Outfit gesehen haben.
Warum haut Armin nicht öfter mit der Faust auf den Tisch? Woher kommt sein sanftes Gemüt? Irgendwie hat er wohl nie gelernt zu widersprechen und lässt sich dementsprechend viel gefallen. Aber was alles in ihm steckt, bekommt Hendrik ja dann zu spüren – und nicht nur er. Und Armin findet offensichtlich Gefallen daran, sich mehr zu behaupten. Im Grunde ist es Tina, die diese Kräfte in ihm freisetzt – sie schlummerten ja bereits in ihm. Durch seine Gefühle zu ihr gerät er in eine Zwickmühle: Wenn er nicht um sie kämpft, verliert er die Liebe seines Lebens. Da wird auch jemand wie Armin aktiv.“
Erwartungen an „Der Nesthocker“
Ein echter Weihnachtsfilm ist wohl auch dieser Film nicht unbedingt, aber er ist eine romantische Komödie, die einen auf die besinnliche Zeit einstimmt. Genau das erwarte ich auch an dieser Stelle und bin schon sehr gespannt, ob sich diese Erwartung so erfüllt oder, ob Weihnachten nicht vielleicht doch eine Rolle spielt. Auf jeden Fall freue ich mich auf gute Unterhaltung und eine humorvoll erzählte Geschichte.
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