… dem Buch „Das Einstein-Mädchen“ von Philip Sington. Ich kann nicht behaupten, dass es wieder einmal um ein historisches Ereignis geht. Zwar ist es in diesem Fall nicht so, dass das historische Ereignis im Mittelpunkt der Handlung steht, allerdings trägt es zur Atmosphäre bei. Die Handlung des Buches spielt 1932. Es beginnt also kurz vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten. Der Ort, an dem das Buch beginnt, ist die Charité Berlin. Dieses an sich ist natürlich kein Grund, warum die Stimmung düster ist, doch auch die Behandlungsmethoden erinnern mich eher ein spätes Mittelalter. Wie kann es sein, dass früher psychischer Erkrankungen mit Insulin behandelt wurden? Ebenso wie Epilepsie und Drogenabhängigkeit. Ein probates Mittel für alles, wie es scheint.
Insgesamt wird die Stimmung zu Beginn des Buches auch schon sehr angespannt. Das war der Grund, warum ich heute erst einmal im Internet gesucht habe ob ich etwas zurzeit vor der Machtergreifung Hitlers über die gesellschaftliche Situation bei psychischen Erkrankungen finden konnte. Wirklich fündig geworden bin ich allerdings nicht. Insgesamt hatten sie natürlich keinen guten Ruf, das war mir klar, aber wirklich ausführliche Informationen, die mit Fakten belegt wurden, habe ich nicht direkt im Internet finden können.
Gut, dann eben anders dachte ich mir und habe mir in einigen Blogs einige Informationen über das Buch gesucht. Dort fand ich meine Meinung über die Atmosphäre des Buches bestätigt. Die Stimmung ist insgesamt eher düster und ja gerade zu Beginn der Handlung wohl auch sehr verwirrend. Tatsächlich hatte ich schon während der ersten zwei Kapitel ein sehr verwirrt das Gefühl. Der Leser wird voll in eine Handlung hineingeworfen und kann sich erst einmal nicht daraus befreien. Bei mir wird die Verwirrung dazu, dass ich heute einen neuen Rekord gebrochen habe. Insgesamt habe ich heute nur knapp fünf Seiten gelesen. Das war vor meiner Google-Recherche. Einen Großteil des Nachmittags habe ich dann darauf angewandt um erst einmal überlegt, wie ich mir die damalige Zeit so vorgestellt habe.
„Das Einstein-Mädchen“ ist sicherlich ein sehr spannendes Buch, dem man auch gut folgen kann. Allerdings ist man gerade zu Beginn geschockt über die rabiaten Behandlungsmethoden dieser Zeit. Man erfährt recht viel in kürzester Zeit. Stellt man sich diese Dinge dann bildlich vor, so ist es definitiv zu viel für die menschliche Vorstellungskraft von heute. Schon auf den ersten knapp 30 Seiten ist es dem Autor somit gelungen, mit der Gänsehaut des Lesers zu spielen. Für zartbesaitete Seelen ist gerade der Einstieg in das Buch meiner Meinung nach ungeeignet. Ähnlich wie bei den Büchern von Sebastian Fitzek steigt der Leser recht schnell voll in die Aktion der Handlung ein und erlebt sich quasi als ein stiller Betrachter an der Seite der Hauptfigur mit. In diesem Fall ist die Hauptfigur Dr. Martin Kirsch. Dieser ist von den neuen Behandlungsstrategien seines Kollegen, dem Leiter der Klinik, sehr angetan und möchte gerne mehr erfahren. Wenig später jedoch wird er dazu keine Zeit mehr haben, denn eine Frau wird im Wald von Caputh leblos aufgefunden. Um sie gibt es einige Rätsel und Mutmaßungen, die es zu lösen gilt. Kirsch setzt alles daran seiner Patientin, die nicht mal weiß wer sie ist, zu helfen. Ich bin gespannt wie sich dieses Buch entwickeln wird. Denn gerade der Einstieg erscheint mir recht hart.
Beängstigende Medizin 1932: Nun beginne ich also mit…
11. August 2010
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