Taschenbuch: 352 Seiten
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… stöberte, fiel mir „Eva und die Apfelfrauen“ von Tania Krätschmar direkt auf, denn dort hieß es, es sei besser als die Dienstagsfrauen und die Dienstagsfrauen waren schon gut. Das musste ich natürlich überprüfen und obwohl ich gar nicht zur Zielgruppe, die sogenannten Best Ager, gehöre, hat mich das Buch gut unterhalten.
Zur Gruppe der Best Ager gehören dafür aber die Protagonistinnen. Es handelt sich um fünf Freundinnen um die 50, die alle frei von familiären Verpflichtungen sind (wenn man mal von Dorothee absieht) und sich in ihrer jetzigen Lebenssituation irgendwie unwohl fühlen.
Ich möchte euch die fünf Frauen einmal vorstellen: Zu Anfang ist da Eva, Texterin in der Werbeagentur Frenz & Friends. Die gebürtige Berlinerin ist an sich sehr zufrieden mit sich und der Welt, wäre da nicht ihre Angst vor dem Alleinsein.
Nele arbeitet ebenfalls für Frenz & Friends, ist dort allerdings für die Grafik zuständig. Ebenfalls ohne Mann und Kind ist sie offen für Neues und froh dem gewohnten Trott zu entgehen.
Julika ist seit vier Jahren von ihrem italischen Mann geschieden, der nun auch wieder in seiner Heimat lebt. Sie liebt das italienische Lebensgefühl und ihre Vorstellungen vom Leben.
Marion ist Lehrerin an einer Grundschule in Berlin, befindet sich jedoch gerade im Sabatical und sucht nach dem Sinn ihres Lebens. Sie ist sehr esoterisch und würde sich gerne mal im Bogenschießen ausprobieren.
Bleibt noch Dorothee. Die frühberentete Krankenschwester hat eine erwachsene Tochter, die bereits eine eigene Wohnung, jedoch immer noch einen sehr engen Kontakt mit ihrer Mutter hat.
Die Idee ist so einfach, wie schnell erklärt: Eva, Nele, Julika, Marion und Dorothee möchten in eine WG ziehen. Alle gemeinsam. Das Problem: eine geeignete Wohnung oder ein Haus zu finden.
Nach kurzem Zögern erstellen sie eine Anzeige:
“HAUSBESITZER
mit Herz und
ohne Erben gesucht!
WIR SIND:fünf Freundinnen im
allerbesten Alter.
WIR SUCHEN:
ein großes Haus in Berlin,
in dem wir gemeinsam älter
werden können.
WIR HABEN:
viel Enthusiasmus, wenig Geld.
SCHÖN WÄREN:
Garten, nette Nachbarn”(Quelle: Blanvalet Verlag)
Wenig später kann das Abenteuer WG beginnen: ein großes Haus mit Garten (leider nicht direkt in Berlin, sondern etwa 60 Kilometer entfernt im Wilden Osten). Einzige Bedingung: Die Apfelernte. Im April beginnt das Abenteuer Probe wohnen. In den nächsten Monaten erleben die Freundinnen vieles, das sie zuvor nicht erwartet hatten und findet sich selbst.
Tania Krätschmar Foto: Ingrid Gorr |
Tania Krätschmar wurde 1960 in Berlin geboren. Nach ihrem Germanistikstudium in Berlin, Florida und New York arbeitete sie als Bookscout in Manhattan. Heute ist sie als Texterin, Übersetzerin, Rezensentin und Autorin tätig. Sie hat einen Sohn und lebt in Berlin. (Quelle: amazon.de)
Im Buch erfährt man, dass die Autorin selbst einmal auf dem Land gelebt hat. Meiner Meinung nach kommt genau diese Erfahrung dem Buch zu gute. Es ist Locker, heiter, aber ebenso durchdacht wie nachdenklich stimmend. Das Buch hat mir wiklch gut gefallen, aber es ist doch ganz anders als die Dienstagsfrauen.