Ich liebe Romane, Krimis und Thriller, in denen das Essen und Genießen eine wesentliche Rolle spielt. Es ist also nicht groß verwunderlich, dass ich mich sehr auf „Die Zutaten zum Glück“ von Louise Miller freute. Eine Mitarbeiterin des Insel Verlags empfahl es mir während der Leipziger Buchmesse und gab mir ein Vorabexemplar mit. Ich freute mich sehr und nahm mir vor, es bald zu lesen.
Die Zutaten zum Glück: Ein echtes Wohlfühlbuch?
So begann ich an einem der wenigen warmen Tage dieses Jahres ein Buch, in dem es um den perfekten Apfelkuchen ging. „Ein echtes Wohlfühlbuch!“, erinnerte ich mich an die Worte der Verlagsmitarbeiterin. Sie erzählte mir während unseres Gesprächs ebenso, dass dieses Buch einen ganz bestimmten Charme versprühe. Nun kann ich bestätigen, dass sie nicht zu viel versprach. Denn Die Zutaten des Glücks versprühen Wohlfühlatmosphäre und einen ganz besonderen Charme.
Innerhalb kürzester Zeit fand ich mich in Boston an der Seite einer Pâtissière wieder. Die Geschichte ist einerseits alltagsnah, andererseits legte die die Autorin sie vollständig auf das Essen und Genießen aus, das man wirklich ein gutes Bauchgefühl bekam.
Die Autorin: Eine Kennerin ihrer Welt
„Louise Miller lebt und arbeitet als Patissière in Boston. In ihrer Freizeit kümmert sie sich um ihren Blumengarten, spielt hin und wieder Banjo, ist begeisterte Filmenthusiastin und liebt alte Hunde. Die Zutaten zum Glück ist ihr erster Roman und neueste Genusskreation, mit der sie die Leserherzen in den USA im Sturm erobert hat.“ (Quelle)
All jene Facetten, die in der Autorenbeschreibung über Louise Miller erwähnt werden, finden auch im Buch statt. Fast könnte man den Eindruck gewinnen, dass Louise Miller sich selbst als Protagonistin Olivia in das Buch geschrieben hat. Wie komme ich darauf?
Mit ihrer Protagonistin Olivia hat Olivia nicht nur den Beruf der Pâtissière gemein. Auch ihre Leidenschaft für das Banjo spielen und ihre Begeisterung für Hunde teilen sie.
Kurz gesagt könnte man behaupten, dass Louise Miller einfach aus ihrer Welt heraus geschrieben hat. Be- oder widerlegen könnte es jedoch wohl nur die Autorin selbst. So gehe ich also weiterhin von einem Roman aus, der das ländliche Leben einer Feinbäckerin aus der Großstadt aufs Köstlichste beschreibt.
Worum es geht
„Wer rechnet schon damit, dass aus einem Flammeninferno das große Glück erwächst? Am wenigsten die Patissière Olivia, als sie mit ihrem flambierten Dessert einen Bostoner Luxusclub in Brand setzt. Dass genau das ihr ein neues Leben und eine Liebe auf Umwegen beschert, noch dazu in Vermont, kommt für sie genauso unverhofft wie für all diejenigen, denen sie dort in die Quere stolpert …
Nachdem sich Olivias Karriereaussichten in Rauch aufgelöst haben, flüchtet sie sich kurzerhand zu ihrer besten Freundin ins ländliche Vermont. Wo sie nicht nur Unterschlupf und eine Anstellung wider Willen in einem kleinen Landgasthof findet, sondern auch ein neues Zuhause, nach dem sie bislang gar nicht gesucht hatte. Doch bevor Olivia selbst erkennt, wohin ihr Herz gehört, muss sie sich mit der kauzigen Lokalbevölkerung anfreunden – und das Geheimnis um den besten Apple Pie lüften. Und nicht zuletzt die Gunst einer eigensinnigen alten Dame erobern, unter deren rauer Schale mehr verborgen liegt, als Olivia ahnen kann …“(Klappentext/Quelle)
Die Handlung ist wirklich lebendig und zeichnet sich durch eine Vielzahl lebendiger und vielschichtiger Protagonisten aus, die man sehr schnell ins Herz schließt. Die Geschichte ist dabei eine emotionale Achterbahn, da man mit der Protagonistin alles durchlebt. Sie ist eine strukturierte und emotionale Chaotin und durchlebt Höhen (im Sinne von Freude und Spaß), ebenso wie Tiefen (Angst, Verwirrung, Trauer) Das macht die Geschichte zu einem echten Pageturner voller Emotionen.
Der Erzählstil der Autorin
Der Erzählstil von Louise Miller ist sehr lebendig, dabei jedoch nicht ausschweifend oder verspielt. Er ist gradlinig und anschaulich damit genau zur Geschichte passen. Ich persönlich könnte mir keine bessere Autorin für die Geschichte einer Feinbäckerin vorstellen als eine Feinbäckerin.
Man merkt der Geschichte an, dass die Autorin genau weiß, was Olivia erlebt. Es ist eben ihre Welt, in der dieses Buch spielt. Wer nun im Vergleich zu den Büchern von „Die kleine Bäckerei am Strandweg“ ziehen möchte, liegt vielleicht nicht ganz falsch und doch ist dieses Buch ein wenig anders. Atmosphärisch zwar ähnlich, geht es in dem einen Buch in Cornwall und in dem anderen um Vermont. Die Stimmung ist also schon einmal einig anders, da die Menschen anders. Dennoch passt dieser Vergleich natürlich. Wenn jemand meine aktuelle Buchauswahl sieht, wird er schnell feststellen, dass ich aktuell eher atmosphärisch sanfte Bücher bevorzuge und genau in dieses Genre der Wohlfühlbücher fällt auch Die Zutaten zum Glück.
Fazit
Ein Buch, das den Leser durch zahlreiche Höhen und Tiefen schickt und mich schließlich begeistert zurück ließ.
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