Am Abend des ersten Messetages war dann auch schon eines meiner absoluten Highlights dieser Messe. Die Lesung mit Jussi Adler-Olsen. Er las aus „Selfies“, seinem neuesten Thriller aus der Carl-Mørk- Reihe. Ich bin mir sicher, dass viele von Euch Jussi Adler-Olsen bereits kennen und vermutlich ebenso seine Bücher. Für alle, die ihn jedoch noch nicht kennen, möchte ich ihn Euch kurz vorstellen.
Wer ist Jussi Adler-Olsen?
„Jussi Adler-Olsen wurde am 2. August 1950 unter dem bürgerlichen Namen Carl Valdemar Jussi Henry Adler-Olsen in Kopenhagen geboren. Er studierte Medizin, Soziologie, Politische Geschichte und Film. Bevor er 1995 mit dem Schreiben begann, arbeitete er in verschiedensten Berufen: als Redakteur für Magazine und Comics, als Koordinator der dänischen Friedensbewegung, war Verlagschef im Bonnier-Wochenblatt TV Guiden und Aufsichtsratsvorsitzender bei verschiedenen Energiekonzernen. Sein Hobby: Das Renovieren alter Häuser. Er ist verheiratet und Vater eines Sohnes.“ (Quelle: DTV)
Selfies: Der Inhalt
„Vizepolizeikommissar Carl Mørck wird zur Aufklärung eines brutalen Todesfalls von der Mordkommission in Kopenhagen hinzugezogen. Wie sich herausstellt, gibt es eine Verbindung zu einem mehrere Jahre zurückliegenden und ausgesprochen brisanten cold case, aus dem sich schwerwiegende Konsequenzen für die aktuellen Ermittlungen ergeben. Ausgerechnet jetzt geht es Carls Assistentin Rose sehr schlecht. Sie wird von grauenhaften Erinnerungen aus ihrer Vergangenheit heimgesucht. Rose kämpft mit aller Macht dagegen an – und gegen das Dunkel, in dem sie zu ertrinken droht. Welche Rolle spielen die jungen Frauen Michelle, Jasmin und Denise, die sich zu einem starken und hochexplosiven Kleeblatt verbündet haben?“(Quelle:DTV)
Jussi Adler-Olsen spricht über „Selfies“
Die Lesung zu „Selfies“ fand am Donnerstag, 23. März 2017, in der Schaubühne Lindenfels statt. Tatsächlich war es mit Sicherheit eines der Highlights der Messe, denn die Atmosphäre war einfach großartig und die Lesung selbst ausverkauft. Natürlich wird es auch andere Veranstaltungen der Messe geben, die ähnlich gut besucht wurden, aber Jussi Adler-Olsen zog alle Zuhörer seiner Lesung in seinen Bann.
Dabei erzielte er nicht nur einige Lacher bei der Beschreibung, wie ähnlich Deutsch und Dänisch seien. Er nahm sein Publikum mit in die Handlung hinein. Erzählte über die Entstehung und gab ein paar Anekdoten zum Besten.
Der Zuschauer bekam dabei nicht nur ein Gefühl dafür, wie Jussi Adler-Olsen schreibt. Er bekam auch Gespür dafür, wie viel Jussi Adler-Olsen eigentlich schon erlebt hat und wie er zum Schreiben kam. Das alles war dabei keinesfalls trocken, sondern richtig unterhaltsam. Wäre Jussi Adler-Olsen nicht Schriftsteller, so hätte er komödiantisches Talent. Bei diesem Thriller ging es um ein eher ernsthaftes Thema, nämlich die heutige Selbstdarstellung der Menschen in der Gesellschaft. Jussi hatte immer einen einordnenden Satz auf seine Sicht der Dinge und dieser war stets gewürzt mit einer gesunden Prise Humor und der entsprechenden Illustration.
Imitation ist auch eine Form von Selbstdarstellung
So imitierte er beispielsweise jene Frauen, die nicht viel mehr leisten als sich selbst darzustellen. Jene Frauen also, die mit Social-Media, Presse und Vermarktung aber eben auch mit vielen Selfies ihren Lebensunterhalt bestritten. Dabei zielte er auf jene Damen ab, die von keinem Arbeitsamt vermittelt werden können, weil sie schlicht und ergreifend für jeden Job eine Ausrede finden..
Ernstes Thema, dazu noch Gesellschaft kritisch und trotzdem ein passendes Thema für die Leser. Mich persönlich hat es sehr gefreut, dieser Lesung beizuwohnen, denn Jussi Adler-Olsen sorgte für genau die Stimmung, die wir brauchten um mehr über dieses Buch zu erfahren.
Margarete von Schwarzkopf führt durch den Abend
Die Moderation an diesem Abend hatte Margarete von Schwarzkopf, die ich bereits in anderen Lesungen Live erleben durfte. Auch an diesem Abend konnte sie mich wieder überzeugen, denn sie gibt jedem Autor mit ihren Fragen eine Art Leitfaden durch den Abend, ist dabei stets gut vorbereitet und auch für den ein oder anderen Scherz zu haben. So wurde es auch an diesem Abend nicht langweilig, im Gegenteil. Es war sehr unterhaltsam.
Margarete von Schwarzkopf war dabei das perfekte Bindeglied zwischen den lustigen Anekdoten von Jussi Adler-Olsen und dem Schauspieler Wanja Mues. Dieser las Szenen der deutschen Ausgabe von „Selfies“. Jussi Adler-Olsen selbst las zum Vergleich eine Szene aus dem dänischen Original.
Ein gelungener Abend
Mir hat diese Abende ausgesprochen gut gefallen und ich bereue nicht, zur Lesung gegangen zu sein. Im Gegenteil hätte ich es vermutlich bereut, wäre ich nicht dorthin gegangen. Ich bin mir nicht sicher, ob er tatsächlich einen Eindruck davon bekommen hast, wie dieser Abend war, hoffe jedoch die Atmosphäre dieser Lesung nur ansatzweise beschrieben zu haben. Sollte Jussi Adler-Olsen einmal eine Lesung im Großraum Dortmund haben, würde ich diese wohl wieder besuchen. Dieser Abend war nämlich eine gelungene Mischung aus Information und Unterhaltung.
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