„Ziemlich unverbesserlich“ von Frauke Scheunemann ist eine spitzenmäßige Familienkomödie, mit hohem Spaß-Faktor. Überraschend ist das für mich jedoch nicht, denn spätestens seit Dackel Herkules weiß ich, dass Frauke Scheunemann ebenso wie auch ihre Schwester Wiebke Lorenz auch Solo gute Bücher schreiben können und eben nicht nur als Anne Hertz bzw. die Hertz-Schwestern.
Habe ich „Dackel Herkules“ noch als Hörbuch bevorzugt – ja, ich gebe es zu, ich finde Heiko Deutschmann als Erzähler dieser Reihe echt klasse – zog bei dieser Neuerscheinung rund um die Rechtsanwältin Nikola Petersen nun kürzlich das Buch bei mir ein. „Ziemlich Unverbesserlich“ bescherte mir einige vergnügliche Lesestunden mit „Ich-halt-mir-den-Bauch-vor-Lachen“-Elementen.
Worum geht’s bei „Ziemlich unverbesserlich“?
Nun, an sich ist die Geschichte schnell erzählt. Nikola Petersen lebt mit ihren zwei Kindern und ihrer Schwiegermutter Gisela im Hamburger Umland. Sie ist Witwe und Partnerin in der Rechtsanwaltskanzlei ihres verstorbenen Mannes. Ihre Spezialgebiete: Familienrecht und Zivilrecht. Mit ihrem Leben ist sie eigentlich ganz zufrieden. Alles geht seinen Gang und ihr Leben verläuft in ruhigen Fahrwassern. Bis Tiziano und Sergio auf ihrer Bildfläche erscheinen und Nikola mit ihrem ersten Strafrechtsmandat und dem neuen Kollegen aus der Nachbarkanzlei konfrontieren, der von ihrer Rechtsanwaltsgehilfin Aysun nur Dr. Knackarsch genannt wird.
Zum Stil
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Der Stil, in dem Frauke Scheunemann die Geschichte von Nikola Petersen erzählen ist einerseits in einem locker-leichten und überaus humorvollen Stil erzählt. Gleichzeitig kommen ihr bei diesem Buch wohl auch ihre Erfahrungen als Juristn zugute, denn trotz allem Humor und Spaß, hat dieses Buch einen überaus ernsten Hintergrund über den ich an dieser Stelle nicht genauer eingehen möchte, da er ein nicht unwichtiger Aspekt dieses Buches darstellt. Nur soviel das Thema gehört zu den aktuellen Diskussionen in der Politik und den Medien und sorgt dort für hitzige Diskussionen.
Zur Recherche
Aufgrund dieses ernsthaften Themas fiel mir auf, dass auch Fraukes eigene Recherchen zu diesem Thema nicht so salopp und nebensächlich gewesen sein konnten, wie es die Bezeichnung „Komödie“ zunächst vermuten lässt.
Zum Cover
Das Cover ist aufgrund seines Aufbaus nicht minder erwähnenswert. Denn auf dem ersten Blick erscheint es mit seinen vier Elementen etwas verspielt, gleichzeitig ist es nicht so verspielt, dass es seinen Betrachter anschreit: „Lies mich!“ Es ist, wenn man so sagen darf, zurückhaltend verspielt und dadurch „ziemlich unverbesserlich“, denn mit den, auf dem Cover gewählten Abbildungen, sind die Schlüsselszenen des Buches dargestellt.
Zum Fazit
Ich bin mir sicher, dass dieses Buch, auch ohne mein Zutun, seine Leser finden würde. Nichtsdestotrotz freue ich mich sehr darüber, dass ich euch dieses Buch uneingeschränkt empfehlen kann und darf. Dieses Buch ist genau das richtige für ein Wochenende im Garten. Vielleicht möchte man die Seele baumeln lassen und sich doch anspruchsvoll unterhalten.
Zur Autorin
„Frauke Scheunemann, geboren 1969 in Düsseldorf, ist promovierte Juristin. Sie arbeitete als Journalistin und Pressesprecherin. Seit 2002 ist sie freie Autorin und schreibt zusammen mit ihrer Schwester Wiebke Lorenz unter dem Pseudonym »Anne Hertz« sehr erfolgreich Romane. 2010 erschien ihr erster Solo-Roman Dackelblick, der auf Anhieb zum Bestseller und zum Startschuss einer beliebten Romanreihe wurde. Frauke Scheunemann ist verheiratet und lebt mit ihrem Mann, ihren vier Kindern und dem kleinen Hund Elmo in Hamburg.“
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