Das Spiel „Escape Room: Kluftinger in Gefahr!“ ist auf den ersten Blick ein Kartenspiel, das augenscheinlich ganz einfach wirkt, doch schon die ersten Karten haben es in sich. Kommissar Kluftinger hatte uns in seiner E-Mail zu Beginn des Spiels geraten, uns in der Putzkammer des Präsidiums zu verstecken und dort auf den Feueralarm zu warten. Parallel mit dem Feueralarm tickt unsere Zeit und der Hausmeister hat uns blöderweise eingesperrt.
Auf den ersten Blick würde man nun auf die Idee kommen, die nach außen zu öffnende Tür einzurennen, doch das wäre natürlich viel zu auffällig. Also muss es wohl einen anderen Ausweg aus dieser heiklen Lage geben. In der Kammer befinden sich einige Dinge, die nützlich sein könnten. Wenn du darüber hinaus auch noch den Spind öffnen könntest, würdest du auch hier sicher Hilfsmittel für deinen Ausbruch finden – und so ein Staubsauger ist ja bekanntermaßen auch voller kleiner Teile.
Endlich aus der Putzkammer befreit, wird es dann aber auch nicht unbedingt leichter, denn nun irrst du etwas orientierungslos durch das Kommissariat. Strategisch ist es natürlich sinnvoll, die Räume in einer gewissen Reihenfolge abzulaufen. Ganz nebenbei erkundet man so praktisch das Präsidium und stolpert in immer wieder neue Rätsel hinein. Dies geht so lange, bis man schließlich in der Asservatenkammer angekommen ist. Wie man dort hinkommt, werde ich euch an dieser Stelle natürlich nicht verraten. Aber letztlich findet man die Lösung nur, wenn man Kluftingers Fälle kennt.
„Escape Room: Kluftinger in Gefahr!“: Du entscheidest über den Spielverlauf
Du selbst entscheidest über den Verlauf der Geschichte, in dem du entscheidest, welche Räume du wann aufsuchst. Dort gibt es verschiedene Herausforderungen, die mal mehr und mal weniger mit deinem logischen Geschick zu tun haben werden. In manchen Fällen lohnt es sich, verschiedene Möglichkeiten auszuprobieren.
Letztlich ist dieses Spiel unterhaltsam und abwechslungsreich, aber alles andere als leicht. Teilweise hilft es, um die Ecke zu denken, manchmal hilft es aber auch, nicht zu kompliziert an die Sache heranzugehen.
Habe ich dieses Spiel gerne gespielt?
Nun, mit Sicherheit bietet es einige Herausforderungen, mit denen ich so nicht gerechnet hatte. Tatsächlich überlege ich, nachdem ich dieses Spiel gespielt habe, noch einmal alle elf Teile als Hörbuch zu hören, denn das ein oder andere Rätsel enthält Hinweise oder Erinnerungen aus früheren Fällen.
Natürlich war es positiv, sich an all die vergangenen Fälle zu erinnern. Gleichzeitig bedeutet es, dass diese Spielentwürfe für all jene ein Highlight ist, die vorangegangenen elf Fälle kennen. Kennst du nur eine kleine Auswahl der Kluftinger-Krimis, wirst du mit diesem Spiel einen guten Einblick in all die Krimis bekommen, die es bereits gibt. Gleichzeitig macht das Kartenspiel neugierig auf all das, was man bisher nicht nicht über Kluftinger und sein Team erfahren hat.
„Escape Room: Kluftinger in Gefahr!“: Du entscheidest über die Struktur
Da es sich, wie bereits weiter oben erwähnt, um ein Kartenspiel handelt, bei dem die Karten durchnummeriert wurden, kannst du entweder eine Karte nach der anderen lösen und die entsprechenden Nummern aufdecken oder du gehst nicht linear durch alle Räume, sondern ab und an mal einen Umweg.
Somit ähnelt es von seiner Handlung nicht unbedingt der Spielidee von „Das Geheimnis des Spielzeugmachers“ von Eva Eich, sondern besitzt eine ganz eigene Grundidee.
Achtung, auch Zettel und Stift solltest du parat haben!
Letztlich empfiehlt es sich, im Spielverlauf von „Escape Room: Kluftinger in Gefahr!“, Zettel und Stift bereit zu halten und auch zu nutzen. Auf diese Weise schreibst du schlussendlich deine ganz eigene Kluftinger-Geschichte und hilfst deinem guten Freund Kluftinger (oder auch „Klufti“) aus einer misslichen Lage.
Da du dich selbst als Kluftinger im Spiel bewegst, bist du also selbst in Gefahr. Er stellt sich dann natürlich die Frage, ob du bereit bist für die ultimative Herausforderung. Achtung, wenn du der vermeintlichen Gefahr entkommen willst, musst du Rätsel lösen und das gesamte Kartenspiel meistern. Jede Karte dieses Spiels stellt einen eigenen Raum dar und je tiefer du in deine interne Ermittlung einkaufst, desto mehr wächst das Risiko aufzufliegen.
Ähnlich wie auf einem normalen Escape handelt es sich hierbei um interaktive Aktivitäten, die Spieler herausfordern sollen, indem sie ihnen Hinweise und Rätsel geben, die sie lösen müssen, wenn sie herausfinden möchten, wie sie das Spiel zu einem glücklichen Ende führen. Bei diesem Kartenspiel wird nicht gegeneinander gespielt, sondern als Team miteinander der Gegner findet sich in den Karten. Wobei der vermeintliche Gegner bei diesem Spiel vor allem die Zeit ist.
Mit jedem neuen Raum, der betreten wird, rückt man Spiel ein wenig tiefer hinein, denn die Uhr tickt und man hat nur 60 Minuten. Spielst du das Spiel alleine oder in einer Gruppe von bis vier Spielern, entwickeln sich daraus natürlich ganz andere Dynamik, denn gemeinsam könnte man natürlich schneller vorankommen, weil die Lösungen für die Rätsel gemeinsam gefunden werden.
Gleichzeitig bietet dieses kooperative Spiel aber auch Möglichkeiten einen Konflikt zu verursachen. Man könnte in Streit geraten, wie man nun vorgeht, um die beste Lösung oder vielmehr die richtige Lösung zu finden. Somit wird klar, dass man sich noch ein wenig besser in die Situation von Kluftingers Team.
„Escape Room: Kluftinger in Gefahr!“: Kultiger Stil
Wer die Krimis über den Kommissar Kluftinger kennt und liebt, wird sich in diesem Spiel heimisch fühlen. Stilistisch unterscheidet sich die Geschichte nämlich in keiner Weise von den Fällen, die wir aus dem Buch- oder Hörbuchbereich kennen. Nur werden wir jetzt im Rahmen des Spiels selbst zu Ermittlern.
Der Fall ist ein Fall der Interna, vergleichsweise ungefährlich, aber eben doch spannend und wichtig für die weitere, berufliche Laufbahn des Kommissars.
„Escape Room: Kluftinger in Gefahr!“: Spieldauer und Anzahl der Spieler
Das Spiel ist auf eine Dauer von etwa 60 Minuten ausgelegt, doch wer das Spiel erstmals erkunden und erleben möchte, sollte es vielleicht zunächst ohne den Zeitdruck spielen und gerne etwas länger als eine Stunde einplanen.
Positiv ist definitiv, dass man dieses Spiel sowohl alleine als auch in kleinerer Gruppe spielen und erleben kann. Mir ist bewusst, dass es in der großen Gruppe ein wenig umfangreicher ist, da man sich über die verschiedenen Funde austauscht und sich möglicherweise zurückerinnert.
Doch auch alleine macht es durchaus Spaß, dieses Spiel zu erleben. Dass es sich hierbei vor allem um ein Erlebnis für eingefleischte Kluftinger-Fans handelt, muss wohl an dieser Stelle nicht extra erwähnt werden, wohl aber, dass es ein unterhaltsamer wie auch spannender Abend werden könnte, wenn man dieses Spiel mit Gleichgesinnten oder alleine spielt. Langeweile kommt hier so oder so nicht auf, denn das Spiel ist überaus kurzweilig und spannungsgeladen.
„Escape Room: Kluftinger in Gefahr!“: Atmosphärisch ein Erlebnis
Dieses Escape Room Spiel als atmosphärisch dicht zu beschreiben, ist keinesfalls einfach, denn die Spielkarten versetzen einen noch nicht in die Situation als solche. Bietet es sich also an, dieses Spiel in einem passenden Umfeld zu spielen? Nun, die wenigsten von euch werden die Möglichkeit haben, sich eine Lagerhalle zu mieten und das Präsidium nachzubauen, weswegen ein echtes Escape Room Erlebnis nicht eingeplant werden sollte.
Ich glaube aber auch nicht, dass ein solches Erlebnis tatsächlich im Rahmen dieses Kartenspiels zu erwarten gewesen wäre. Vielmehr eignet sich „Escape Room: Kluftinger in Gefahr!“, um die eigene Fantasie dazu einzusetzen, das Spiel zum Leben zu erwecken. Die Räume kann man sich nämlich auch einfach vorstellen. Dadurch, dass das Präsidium leer ist, spricht man ja auch nicht mit anderen, ansonsten würde es sich nämlich anbieten, das Ganze als eine Art Krimi-Rollenspiel zu betreiben.
Wer so etwas sucht, ist mit einem PC-Spiel, in dem es darum geht, Fälle zu lösen, möglicherweise besser bedient, wobei man in der aktuellen Zeit natürlich sagen muss, dass wir derzeit sowieso schon viel zu viel Zeit in der digitalen Welt verbringen.
„Escape Room: Kluftinger in Gefahr!“:Eine gelungene Alternative zum digitalen Erlebnis
Meiner Meinung nach sind Kartenspiele wie „Alles Käse“, „Pearls“ oder eben auch „Escape Room: Kluftinger in Gefahr!“ eine gute Alternative für eine viel zu aufgeladene, digitale Welt, in der wir uns momentan sowieso viel zu lange und viel zu oft aufhalten. Trotzdem wäre hier wohl die Mischung aus digitaler und analoger Welt eine gute Variante, um für echte Escape Room Atmosphäre zu sorgen.
Über die Ideengeber und den Spieleentwickler
Obwohl die Figuren, das Setting und auch die Handlung vertraut erscheinen, sind Klüpfel und Kobr bei diesem Spiel nur die Ideengeber. Entwickelt wurden die Rätsel jedoch von dem bekannten Escape Room-Buchautor Jens Schumacher.
„Jens Schumacher erfindet Geschichten, seit er einen Stift halten kann. Seit Mitte der 1990er-Jahre veröffentlicht er Bücher und Spiele für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, darunter Fantasyromane, Krimis, interaktive Spielbücher, Sachtitel sowie international erfolgreiche Rätselspiele. Seine Werke sind in 26 Sprachen übersetzt, Texte aus seiner Feder erscheinen regelmäßig in einer bekannten deutschen Zeitung. Der mehrfach ausgezeichnete Autor lebt am Ende einer Sackgasse irgendwo im Saarland.“ (arsEdition)
Die Beteiligung Jens Schumachers merkt man dem Spiel deutlich an, denn tatsächlich erinnern viele Rätsel eher an ein Spiel denn an einen Roman.
Fazit zu „Escape Room: Kluftinger in Gefahr!“
Tatsächlich ist „Escape Room: Kluftinger in Gefahr!“ ein schönes Erlebnis für die ganze Familie, vorausgesetzt, niemand ist jünger als 12 Jahre. Die Herausforderung bei dieser Form von Unterhaltung für die ganze Familie liegt mit Sicherheit in den Rätseln, somit kommen hier Kluftinger-Fans voll auf ihre Kosten, die immer schon einmal davon geträumt haben, selbst ein wenig zu ermitteln.
Letztlich benötigt man ein wenig Geduld, Kombinationsgeschick, Ausdauer und Spielfreude, denn wenn man keine Lust hat, selbst aktiv zu werden, wäre es wohl besser, man greift zu einem Kriminalroman wie „Funkenmord“. Alternativ kann man natürlich auch auf den zwölften Band der Reihe warten und „Affenhitze“ hören oder lesen.
"Escape Room: Kluftinger in Gefahr!" von Klüpfel/Kobr
Das Spiel "Escape Room: Kluftinger in Gefahr!" ist auf den ersten Blick ein Kartenspiel, das augenscheinlich ganz einfach wirkt, doch schon die ersten Karten haben es in sich. Kommissar Kluftinger hatte uns in seiner E-Mail zu Beginn des Spiels geraten, uns in der Putzkammer des Präsidiums zu verstecken und dort auf den Feueralarm zu warten. Parallel mit dem Feueralarm tickt unsere Zeit und der Hausmeister hat uns blöderweise eingesperrt.
Pruduktmarke: ArsEdition
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