… ist für mich der Inbegriff des jugendlichen Vampirromans, der sich jedoch trotz zahlreicher Parallelen deutlich von mir bekannten Vampirgeschichten unterschied.
Von ihrem Leben und all ihren Problemen genug haben entschließt sich die 15-jährige Emma ihrem Leben ein Ende zu setzen. Dabei wird sie jedoch gestört als mit Zlatan ein äußerst charismatischer, aber ebenfalls lebensmüder Vampir auftaucht. Dieser bittet sie, mit ihm gemeinsam auf den Sonnenuntergang zu warten und überreicht ihr schließlich ein Vampirgift.
Emma nimmt dieses an und scheint zunächst von ihrem Selbstmord abzusehen. Doch wenig später gerät sie in eine Situation, die scheinbar ausweglos ist und erinnert sich an Zlatans Gift, welches sie nun jeder Vernunft zum Trotz nimmt. Kurze Zeit später verwandelt sie sich in einen Vampir. Ihr normales Leben gibt es nicht mehr. Stattdessen soll sie nun das Leben einer Vampirin führen ohne zu wissen, welche Anforderungen dieses Leben an sie stellt.
Ihre Situation spitzt sich dramatisch zu, als ihr klar wird, dass sie Zlatans Erbin ist und von nun an ein ganzes Volk regieren soll.
Der Inbegriff des Jugendromans
Dass es sich bei Dana Müllers Buch „Zlatans Erbe“ um einen Jugendroman handelt, wird spätestens klar, wenn man bedenkt, dass die Protagonistin Emma gerade einmal 15 Jahre alt ist. Somit mitten in der Selbstfindung (siehe Blogtour) und sich durch ihre Verwandlung praktisch neu erfinden muss.
Das alles gehört für mich zu einem guten Jugendroman dazu, der mich in manchen Phasen überraschen konnte und sprachlich überzeugt hat. „Zlatans Erbe“ überzeugt dabei insbesondere durch seine zahlreichen Wandlungen. Diese sind mir, weil ich augenscheinlich nicht mehr zur Zielgruppe gehöre, zwar nicht überraschend erschienen, wohl aber vernünftig.
Dana Mueller gelingt es, mit ihren Protagonisten so umzugehen und sie so zu entwickeln als seien sie echte Menschen und nicht nur einfach irgendwelche Figuren. Somit bekommt jede Figur mit der Zeit ein hohes Wiedererkennungsmerkmal. Andererseits zeichnet sie aber auch ein hohes Identifikationspotenzial aus. Das alles konnte mich im Großen und Ganzen von dieser Geschichte überzeugen. Obwohl es sich um einen Vampirgeschichte handelt, geht es um Menschen und ihre Probleme. Genauer gesagt geht es um die Probleme Jugendlicher.
Menschen, die sich gerade erst selbst gefunden hatten, die dann jedoch vor die große Aufgabe gestellt werden, sich abermals zu finden. Als würde einmal nicht schon ausreichen, bedeutet diese Selbstfindung im doppelten Sinne für Emma sehr viel Stress. Sie ist gezwungen ihre gewohnten Routinen aufzugeben, sofern sie denn überhaupt jemals welche hatte.
Dana Müller erzählt auf ihre Weise
Den Wandel erleben wir als Leser dank Dana Müllers facettenreicher Erzählung nicht nur in der Handlung selbst mit, sondern auch sprachlich. Die Dialoge machen den Wachstum ihrer Protagonisten deutlich, sind scharfzüngig, bissig, humorvoll und doch gradlinig und linear.
Fazit
Alles in allem brauche ich euch an dieser Stelle wohl nicht zu sagen, wie ein traditioneller Vampirroman aussieht. Man erkennt ihn zumeist daran, dass ein scheinbar menschliches Wesen Blut trinkt. Es geht um Jugendliche oder junge Erwachsene und es gibt irgendwie eine Veränderung hin zu einem vollwertigen Erwachsenen. Dies gilt zumindest für den Vampirroman im Jugendbuch. Ob dieses jedoch einen Vampirroman oder nicht eher einen kompletten Jugendroman ausmacht, die Frage möchte ich an dieser Stelle nicht beantworten. Die würde schlicht und ergreifend von einem Fazit wegführen und eine neue Diskussion auslösen. Aus diesem Grund möchte ich nun abschließend zu einem Fazit gelangen.
Dieses Buch ist sicherlich nichts für Menschen, die hohe anspruchsvolle Lektüren lesen möchten. Wohl aber für all jene die einen guten leichten Jugendroman oder auch einen All-Age-Roman lesen möchten. Seid ihr aber auf der Suche nach einem locker leichten Roman für den Garten oder das Schwimmbad, so kann ich euch dieses E-Book nur empfehlen.