Mit „Familie Bundschuh im Weihnachtschaos“ wird es auch dieses Mal ein turbulentes Weihnachtsfest. Das ZDF zeigt die neue Folge heute Abend um 20:15 Uhr.
Wer glaubt, dass er selbst eine total anstrengende und nervtötende Verwandtschaft hat, die sich schon wieder zu Weihnachten angekündigt hat, hat bislang noch nicht Familie Bundschuh kennengelernt.
Ich persönlich schaue die einzelnen Folgen jedes Jahr immer wieder gerne und das liegt nicht nur daran, dass Andrea Sawatzki sowohl die Romane geschrieben hat, als auch die Hauptrolle spielt. Vielmehr liegt es daran, weil die Figuren und zwar jeder einzelne für sich genommen aber auch in Verbindung miteinander so herrlich überzeichnet sind, dass man es glatt schon wieder für möglich halten würde, dass eine solche Familienkonstellation irgendwo existiert.
Bislang wurde dieses Jahr zur Weihnachtszeit ein weiterer Roman der Reihe verfilmt. Mit Andrea Sawatzki und Axel Milberg in den Hauptrollen ist dieser Film nicht nur ideal besetzt, sondern spielt auch gekonnt mit Gegensätzen.
Worum geht’s bei „Familie Bundschuh im Weihnachtschaos“?
Für Familie Bundschuh ist dieses Weihnachtsfest alles andere als besinnlich. Gundula schmückt trotz des vorweihnachtlichen Chaos tapfer weiter das Haus, doch manche Konflikte lassen sich selbst mit Lichterketten und Lebkuchen nicht befrieden.
Während sich Gundulas Kinder zunehmend von ihr entfremden – Ricarda ist zum Studieren ausgezogen und Sohn Matz steckt in der Pubertät – haben sich statt ihrer Schwägerin Rose und Baby Eddie Barack im Haus der Bundschuhs breit gemacht.
Roses Gatte Hadi fremdelt mit der Vorstellung, das Kind eines anderen Mannes aufzuziehen, und verschanzt sich in seinem Wohnwagen. Oma Ilse ist so verzweifelt über Hadis Situation, dass sie Therapeut Mussorkski bekniet, ihrem Sohn zu helfen.
Doch als dann auch noch Oma Susanne nach einem Sturz von Gundula gepflegt werden muss und Gerald die medizinischen Kosten seiner Mutter mit dem Ersparten der Kinder bezahlen möchte, platzt das Haus der Bundschuhs aus allen Nähten und vor allem Gundula endlich mal der Kragen.
Als alle beim Fondue-Essen zusammensitzen, ergeben Oma Susannes Bitterkeit, der schreiende Eddie Barack und sämtlicher aufgestauter Unmut eine handfeste Familienkrise.
Am nächsten Morgen ist Hadis Wohnmobil verschwunden – zusammen mit Ilse und Susanne. Und unangekündigt steht Babyvater Reginald Shoemaker vor der Tür. Nur ein wahrhaftiges Weihnachtswunder kann die Familie Bundschuh an diesem Fest der Liebe noch zusammenbringen.
„Familie Bundschuh im Weihnachtschaos“: „Weihnachten bietet natürlich wunderbaren Konfliktstoff“
„Naja, Weihnachten bietet natürlich wunderbaren Konfliktstoff. Gerade für eine Familie wie die Bundschuhs sind die Weihnachtsfeierlichkeiten ein Höhepunkt familiärer Auseinandersetzungen, weil man sich auf ein harmonisches Miteinander an diesem Abend freut und das ganze Jahr quasi auf diesen Abend hinarbeitet.
Und meistens, weil man sich dann so anstrengt, dass alles harmonisch wird, tritt oftmals das Gegenteil ein. Das ist für die Bundschuhs fantastisch, weil man da aus dem Vollen schöpfen kann. Da ist das Chaos eigentlich vorherzusehen“, erläutert Andrea Sawatzki die Idee des Films.
Weihnachtschaos kennt auch Axel Milberg nur allzu gut. Er fasst das Familienchaos, welches Konflikte bietet, gekonnt zusammen: „Familie, das Essen muss à Point auf dem Tisch sein, es muss köstlich sein, es muss eine Überraschung sein, es muss natürlich Gänsebraten sein, aber doch irgendwie vegetarisch und gesund und der Wein kaltgestellt.
Und wer zahlt das alles? Die Kinder! Es ist ja eigentlich ein Fest für die Kinder und wenn die dann irgendwann nicht mehr dabei sind…
Wie kommt man da über die Runden? Und die einen wollen noch nachts zur Kirche und die anderen sagen: ‚Um Gottes Willen, überhaupt nicht!‘ Ich glaube man hilft sich vielleicht, wenn man nicht zu viel erwartet und vor allen Dingen nicht immer von den anderen, sondern selbst schaut, wie man Freude macht.“
In diesem Punkt werden ihr vermutlich auch viele Zuschauer zustimmen, sodass dieser Film nicht nur äußerst überzeichnet ist, sondern gleichzeitig auch ein hohes Identifikationspotenzial für all jene Familien bietet, die sich alljährlich treffen, um Weihnachten im Kreise der Familie zu feiern.
Aber auch Weihnachten in diesem Jahr alleine feiern möchte oder muss kann sich mit diesem Film durchaus etwas Gutes tun, denn das Familienchaos der Familie Bundschuh lässt den Zuschauer am Ende nicht nur amüsiert zurück, sondern auch dankbar, dass er nicht in einer solchen Familie lebt.
Auf diese Weise haben sicherlich die unterschiedlichen Zuschauergruppen Spaß an diesem Film.
„Familie Bundschuh im Weihnachtschaos“: der Drehort
Gedreht wurde „Familie Bundschuh im Weihnachtschaos“ bereits im November 2019 in Berlin und Brandenburg. Tatsächlich spielt es bei diesem Film allerdings nur eine untergeordnete Rolle, woher spielt, denn tatsächlich könnte Familie Bundschuh für jede Familie stehen. Somit müsste man sagen, dass die in „Familie Bundschuh im Weihnachtschaos“ gezeigte Handlung vermutlich in jedem Haushalt spielen könnte.
„Familie Bundschuh im Weihnachtschaos“: die Besetzung
Insgesamt bin ich jedes Mal überrascht darüber, welche Schauspieler sich tatsächlich jedes Jahr die Ehre geben, Rollen zu übernehmen und innerhalb der Reihe um die Familie Bundschuh mitwirken. So freue ich mich auch dieses Mal wieder auf ein Wiedersehen mit Uwe Ochsenknecht in der Rolle des Nachbarn, dem Therapeuten Herrn Mussorkski.
Natürlich freue ich mich auch, dass Andrea Sawatzki wieder die Rolle der Gundula Bundschuh in „Familie Bundschuh im Weihnachtschaos“ weitergeführt hat. Dass sie selbst diese Figur verkörpert ist jedoch kein Zufall, vielmehr betrachtet sie Gundula als ihr Alter Ego. Da stellt man sich natürlich die Frage, die Gundula eigentlich entstand.
Diese Frage beantwortet Andrea Sawatzki recht ausführlich: „Damals ging ich auf die 50 zu und hatte Lust mir ein Alter Ego zu erschaffen. Also eine Frau, die im gleichen Alter war, die mit den gleichen Problemen zu kämpfen hatte, eben die Probleme des Älterwerdens oder Probleme, die das Frausein an
sich begleiten: Perfektionszwang, das Gefühl, nie zu genügen, und dadurch ist die Gundula Bundschuh entstanden. Dadurch kam dann diese Romanreihe zustande.
Was natürlich auch daran liegt, dass die Filmproduzentin Regina Ziegler den Stoff im Vorfeld schon entdeckt hatte und daraus die Fernsehreihe gemacht hat und so hatte ich natürlich auch den Druck, den schönen Druck immer weiterzuschreiben, damit wir auch weiter Filme machen konnten.“
Erwartungen an „Familie Bundschuh im Weihnachtschaos“
Ich persönlich freue mich auf diesem fünften Teil der Reihe, da ich die vorangegangenen vier als herrlich überzeichnet und in ihren Einzelheiten doch wieder realistisch betrachtet habe. Ein oder zwei Missgeschicke wird es wohl in jeder Familie geben, doch die Dichte in der ist hier zu Missverständnissen und Konfliktstoff kommt es tatsächlich schon überraschend hoch.
In diesem Jahr erwarte ich von „Familie Bundschuh im Weihnachtschaos“ allerdings nicht nur eine herrlich überzeichnete Geschichte, sondern auch so etwas wie Normalität. Da ich Familie Bundschuh jedes Jahr schaue, ist das für mich eine echte Tradition geworden. Dieser Film gibt mir in diesem Jahr also so etwas wie das Gefühl von Normalität.
Trotzdem weiß ich, dass einige ein wenig skeptisch sein werden, wenn es um die Familie Bundschuh geht. Wer sich also nicht ganz sicher ist, ob „Familie Bundschuh im Weihnachtschaos“ etwas für ihn ist, kann ihn auch in der Mediathek abrufen und ganz in Ruhe hineinschauen.
Eine Sache erwarte ich bei „Familie Bundschuh im Weihnachtschaos“ übrigens nicht und das ist Besinnlichkeit, denn eine Sache kann man von „Familie Bundschuh im Weihnachtschaos“ definitiv erwarten: diese Familie stolpert jedes Jahr neue in nahezu jeden möglichen Konflikt hinein. Dies ist für mich auf jeden Fall ein Grund, warum ich „Familie Bundschuh Weihnachtschaos“ schauen werde.