Im letzten Jahr habe ich in diesem Blog „Spreewaldgrab“ vorstellen dürfen und hatte damals den Besuch der Lesung in Dortmund eigentlich fest eingeplant, doch dann kam etwas dazwischen und die Veranstaltung im vergangenen Jahr fand ohne mich statt. Das Buch habe ich natürlich trotzdem gelesen und es hat mir auch sehr gut gefallen. (Zur Rezension von „Spreewaldgrab“)
Über die Information, dass es mit „Spreewaldtod“ eine Fortsetzung gäbe, freute ich mich. Umso mehr als ich durch einen Facebookpost der Autorin feststellte, dass es auch in diesem Jahr wieder eine Lesung in Dortmund gäbe. Doch es handelte sich nicht um irgendeine Lesung, sondern um die Premierenlesung. Diese besuchte ich nun gestern und entdeckte im zweiten Teil der Reihe altbekannte Figuren wie Klaudia Wagner und ihren Kollegen Demel, aber auch zahlreiche neue Figuren, die sicher mit dem neuen Fall zu tun haben.
Aber Stop, bevor ich mich daran mache euch das neue Buch vorzustellen, möchte ich euch etwas über die Atmosphäre dort erzählen.
Lounge-Ambiente mit Spreewald-Atmosphäre
Da die Lesung im Studio B der Dortmunder Stadt- und Landesbibliothek stattfand, war die Lesung anders als in einem Bücherladen. Ohne dass ich diese andere Atmosphäre näher beschreiben könnte. Oder vielleicht doch. Die Lesung fand, obwohl öffentlich eher im kleinen Kreis statt. Dadurch waren auch die Stühle nicht in Reihen aufgestellt, sondern in Dreiergruppen um kleine Tische herum organisiert.
Das Ganze hatte etwas von einer Lounge. Doch mit dieser Beschreibung würden einige Dinge gar keine Erwähnung finden, was sehr schade wäre, denn die gesamte Stimmung wurde noch durch die sorbischen Gitarren- und Mundharmonikaklänge von Ekkehard Dieckerhoff verstärkt. Für all jene, die den Satz nun etwas skeptisch betrachten. Ja, der Ehemann von Christiane Dickerhoff hat die Lesung szenengerecht mit sorbischer Folklore begleitet. Das alles wirkte schon sehr originell, aber auch damit ist die Beschreibung der Stimmung nicht abgeschlossen, denn die Zuhörer hatten auch noch die Gelegenheit eine Kleinigkeit zu Essen und zu Trinken. Als kleiner Snack wurden Spreewaldgurken und Quarkbrötchen angeboten. Beides war richtig lecker, sodass ich mich frage, ob man das Rezept dieser Brötchen irgendwo nachlesen kann, um sie nach zu backen. Bei den Getränken konnte man zwischen Weinen, Bier und Mineralwasser wählen.
So viel zum atmosphärischen Rahmen. Wobei ich noch hinzufügen möchte, dass die Autorin überaus herzlich und authentisch ist.
Das Buch selbst hatte somit einen wirklich perfekten Rahmen. Doch kommen wir nach all der atmosphärischen und szenischen Beschreibung zum Buch.
Worum es geht?
Nun, ich selbst habe das Buch noch nicht gelesen, aber natürlich gestern ein paar Szenen vorgelesen bekommen, die überaus charakteristisch waren und die Figuren kurz vorstellten. Klaudia kannten wir natürlich schon aus dem ersten Buch und auch Demels Hang, jedes Fettnäpfchen mitzunehmen, war bereits bekannt.
Der Fall selbst unterschied sich jedoch grundlegend vom ersten Fall: In der Spree wird von einem Kanufahrer die Leiche eines rumänischen Erntehelfers gefunden, der noch wenige Stunden zuvor auf dem Hechtfest mit einer jungen Frau getanzt hatte. Auf diesem Fest war er dann anschließend auch in eine Schlägerei verwickelt. Klaudia Wagner und ihr Kollege Demel ermitteln im Umfeld des Toten und sind schon bald mitten im neuen Fall und im Alltag der rumänischen Erntehelfer auf dem Hof eines Spreewaldgurkenbauers.
Lesen oder Hören: Macht es einen Unterschied?
Schon als ich das erste Buch dieser Reihe im vergangenen Jahr las, fragte ich mich, ob es wohl einen Unterschied macht dieses Buch zu lesen oder Teile davon auf einer Lesung zu hören. Nun kann ich diese Frage, glaube ich, beantworten. Ja, diese Reihe liest man anders, wenn man die Autorin erlebt hat, denn durch die sehr schöne, unterhaltsame und einordnende Buchpräsentation hat man bereits eine Beziehung zum Buch aufgebaut und möchte unbedingt wissen, wie es weitergeht.
Ein weiterer Vorteil ist sicher auch, dass man etwas über die Hintergründe erlebt und erfährt, wer eigentlich hinter dem Buch steht. Dafür bot diese Lesung einen guten Rahmen, denn natürlich durften auch Fragen gestellt werden und signiert wurde auch.
Schlusswort
Kurz gesagt, ich freue mich sehr, dass ich die Lesung live erleben durfte. Es war ein sehr schöner Abend. Nun freue ich auf ein Wochenende, an dem ich „Spreewaldtod“ lesen werde. Christiane, es war schön dich kennengelernt zu haben!
Rena
Hallo Marie,
ich habe gerade entdeckt, das ich Spreewaldgrab noch auf meinem SuB liegen habe. Vielleicht sollte ich ihn doch endlich mal lesen nachdem du mir den Nachfolger so schmackhaft gemacht hast.
Ich freue mich, das die Lesung ein voller Erfolg war, irgendwann schaffe ich es bestimmt auch endlich mal eine zu Besuchen. (Hier in der Gegend sind die eher rar gesät.)
Viele liebe Grüße,
Rena
Marie
Liebe Rena,
hast du denn meine Rezension zum ersten Teil gelesen? Die macht auch Lust auf mehr.