Joy Fielding erzählt in ihrem aktuellen Buch „Die Katze“ die Geschichte der Kolumnistin Charley Webb und die Geschichte von Jill Rohmer einer dreifachen Kindermörderin. Beide Frauen durchleben und erleben in der Geschichte ihre Familiengeschichten. Während Charley durch ihre Arbeit mit Jill zu sich selbst findet und ihre Familie zusammenführt, schließt Jill mit ihrer Geschichte, die einer Mörderin, ab. Sie erzählt Charley ihre Geschichte aus ihrer Sicht, räumt richtig in ihrem Leben auf und lässt letztendlich sogar ihren Komplizen auflaufen. Sie überführt ihn in gewisser Weise der Tat.
Als Leserin hätte ich nie geglaubt, dass der Täter so nahe ist. Auch wenn ich zu Beginn der Geschichte ein wenig Schwierigkeiten hatte in die Geschichte hineinzukommen, so bin ich jetzt froh, sie gelesen zu haben.
Stilistisch hat mir das Buch sehr gut gefallen. Die Dramaturgie jedoch fand Ich zu Beginn etwas unhandlich. Der Leser wurde langsam an die Handlung herangeführt. Mir persönlich fehlte gerade zu Beginn irgendein Spannungselement. Nachdem ich allerdings erst einmal meinen Einstieg in die Story gefunden hatte, wollte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Die Spannung stieg zusehends, bis schließlich kurz vor Ende alle Rätsel gelöst werden konnten und Charley in ihrer Kolumne richtig mit sich und der Geschichte um Jack und Jill aufräumen konnte.
Wer Joy Fielding kennt, der weiß, dass sie als eine Meisterin des Thrillers bekannt ist. Sie selbst hat einmal in einem Interview gesagt, dass der beste Täter derjenige ist, der die ganze Zeit in die Handlung integriert ist, ohne jedoch durch einen anderen Protagonisten enttarnt zu werden. Dieses ist Joy Fielding auch in diesem Buch tadellos gelungen. Sie selbst mich als Leserin sehr schön in die Psyche und Entwicklung eines Psychopathen gucken. Gleichzeitig zeigt sie aber auch, dass man Psychopathen nicht unterschätzen sollte. Sie lässt offen was Wahrheit und was Lüge war. Gerade dieses macht das Buch jedoch zu etwas Besonderem.
Meiner Meinung nach ist es bisher keinem deutschsprachigen Autoren gelungen einen Psychothriller in dieser Art schreiben. Ein besonders Extra gab es auch in Form der E-Mails und Kolumnen, die immer wieder bewusst und zielsicher Buch platziert wurden. Ich fand das Buch gelungen. Es ist meiner Meinung nach ein gutes Buch für Menschen, die einen guten Thriller zu schätzen wissen.
Rezension: „Die Katze“ von Joy Fielding
4. Juni 2010
Ein Kommentar
Arthemas Fox
Der Einband verspricht wesentlich mehr, als das Buch hergibt. Ich hatte einen Thriller erwartet und wurde mit langatmigen Frauenproblemen und Klischees konfrontiert. Die Person, um die es im Buch gehen sollte, Jill "die Katze", verkommt zur geduldeten Nebenfigur, um für Familienprobleme und Liebesabenteuer Platz zu machen. So sollte ein guter Thriller NICHT aussehen!