… und keiner ich erzählen, dass mir das Buch sehr viel über die damalige Zeit verrät. In einem ähnlichen Stil wie auch später bei der Maurin erzählt Lea Korte die Geschichte einer starken Frau. In diesen Fall handelt es sich zwar nicht um eine Maurin, aber dennoch schwingt wieder eine gewisse Religiosität mit, denn immerhin handelt es sich bei dieser selbstbewussten Frau um eine Novizin wider Willen. Die junge Frau soll im Alter von 15 Jahren zur Nonne geweiht werden und sämtliche Gelübde ablegen. Catalina, die später als die Nonne Fähnrich in die Geschichte eingehen soll, sieht ihrer Freiheit und Selbstbestimmung bedroht. Sie kämpft um ihre Freiheit indem sie das Kloster verlässt. Sie entflieht regelrecht den Mauern des Klosters. Später, entscheidet sie sich, dass das stärkere Geschlecht für sie die beste Verkleidung darstellt. Das alles ist Inhalt der ersten zwei Kapitel. In den nächsten Kapiteln erleben wir, wie sie versucht in ihrem eigenen Leben Fuß zu fassen. Dass dieses natürlich in ihrer Rolle als man nicht eine leicht ist, muss sicherlich besonders betonen, immerhin spielt dieser Geschichte, die zu einem großen Teil auf biografischen Begebenheiten basiert, im 16. Jahrhundert. Damals gab es noch keine Gleichberechtigung oder gar Emanzipation. Ich erinnere ich ihr daran, dass Jeanne d’Arc, die Jungfrau von Orleans ein knappes Jahrhundert zuvor wegen des Tragens männlicher Kleidung auf dem Scheiterhaufen endete. Wenn man sich nun überlegt, wie schwierig es in der damaligen Zeit war als Frau selbstbestimmt zu leben, dann fällt auf, dass es heute sehr viel einfacher ist obwohl es gerade im finanziellen Bereich immer noch eine gewisse Ungleichheit gibt. Immerhin werden wir heute nicht mehr mit uns am Leben bedroht. Wir dürfen selber entscheiden was wir wann und wie machen.
Ich bin schon auf Seite 79 bei „Die Nonne mit dem Schwert“ von Lea Korte…
2. August 2010
2 Kommentare
Soleil
Leider ein kleiner Irrtum. Es gibt nicht nur im Finanziellen einige Ungleichheiten und Frauen dürfen noch immer nicht frei entscheiden was sie tun wollen und was nicht. Auch in der westlichen Welt.
Bisschen einfacher ist es für uns aber schon geworden, das stimmt. 😉
Marie
Stimmt, Soleil, du hast recht. Es gibt tatsächlich immer noch Ungleichheiten, sonst wäre die Genderforschung ja auch sinnlos. Was ich eigentlich sagen wollte, war das man die Situation von früher nicht mit dem jetzt vergleichen kann. Dennoch wäre es sicherlich sinnvoll, wenn die Gleichberichtigung und zwar nicht nur auf Geschlechterebene voran geht.