führt“ endlich auch Clares Geschichte. Somit tritt also endlich jene wichtige Hauptfigur aus „Vergiss die Liebe nicht“ in Aktion, die im ersten Teil der Geschichte in weiten Teilen zur Untätigkeit verdammt war.
Die Ausgangssituation
Nachdem Clare nun nach drei Jahren aus dem Koma erwachte, kämpft sie sich Schritt für Schritt zurück ins Leben. In ein Leben, dass längst nicht mehr so ist wie zuvor. Denn neben ihrer physischen Situation nagt auch die Trennung von Jack an ihr.
Doch Clare ist stark und nimmt den Kampf gegen ihre Situation auf. Schon bald geht es ihr wieder so gut, dass sie aus der Reha entlassen werden kann. Körperlich scheint sie fast wieder hergestellt, doch die Rückkehr in die alte, ihr so vertraute Umgebung macht ihr Schwierigkeiten, denn bis auf das Haus ist alles anders. Zwei ihrer drei Töchter haben das Haus bereits verlassen oder sind auf dem Weg diesen Schritt zu gehen. Clare kommt es so vor als hätte sie alles verpasst. Und dann läuft ihr auch ständig ihr Ex-Mann über den Weg, der doch eigentlich immer noch ihr Mann ist.
Clare verdrängt ihre emotional schwierige Lage, bis ihr der Psychologe rät, eine Weile auf Abstand zugehen. Als sich wenig später eine Gelegenheit bietet, ergreift sie die Chance und geht nach Vermont, wo sie den Umbau eines Hauses für ihren Bruder überwachen soll. Sie ahnt nicht, wie sehr diese Aufgabe ihr Leben verändert.
Stilistisches
Wie bereits der erste Teil („Vergiss die Liebe nicht“) ist auch „Wohin das Herz mich
führt“ eine Liebesgeschichte mit Tiefgang. Diese Geschichte ist speziell, da die Ausgangslage unberechenbar ist. Zunächst erleben wir Clare in der Reha und als Leserin, die eine Liebesgeschichte erwartete, hoffte ich darauf, dass sich hier nicht das Klischee solcher Konstellationen aus einem Heftroman erfüllte.
Tatsächlich hatte ich Glück, Clare kam ohne eine neue Beziehung aus der Reha, ließ ihre Tochter Kate nach Nashville ziehen (was mit allerlei Chaos und einigen Konflikten verbunden ist) und begab sich selbst auf eine Reise nach Vermont.
Stilistisch angemessen und gleichzeitig äußerst emotional erzählt Marie Force von den zahlreichen Veränderungen in Clares Leben. So ist man schnell in der Geschichte drin. Gleichzeitig gelingt es der Autorin mithilfe von Perspektivwechseln und Andeutungen die Leserin neugierig zu machen und so immer wieder zum Weiterlesen zu bewegen.
Eine Geschichte mit Zugkraft
Die Geschichte, die sich hier im Detail vor den Augen der Leserin entfaltet, ist kurzweilig, ja sogar abwechslungsreich und facettenreich. Die Geschichte entwickelt eine ungeheuere Zugkraft. Schon im ersten Teil erfährt die geneigte Leserin wie wichtig bestimmte Werte für Clares Leben sind. Wir erfahren mehr über ihre Wünsche, aber auch über ihre Ängste. Genau auf dieser Ebene entwickelt sich auch emotional eine Beziehung zwischen Leserin und Buch.
Die Vielschichtigkeit der Protagonisten
Betrachtet man die einzelnen Protagonisten, so hat jede einzelne Figur ihre eigene Geschichte und ihre eigenen Erfahrungen. Auch wenn diese Erfahrungen nicht im Detail durch die Leserin miterlebt werden, erlebt sie sie insbesondere durch die Dialoge rickwirkend.
Auch innerhalb des Verlaufes machen die Figuren eine realistische Entwicklung durch. Durch ihre jeweilige Vorgeschichte verläuft die Geschichte aber weder vorhersehbar noch gradlinig.
Fazit zu „Wohin das Herz mich
führt„
„Wohin das Herz mich führt“ ist eine gute Fortsetzung zum ersten Teil, die sich optimal an den Abschluss des ersten Teils anpasst. Es ist eine gelungene Liebesgeschichte, die sich jedoch nicht nur um die Liebe zwischen zwei Menschen dreht, sondern auch den Wert des Lebens jedes Einzelnen Betrachten. Wiederum eine starke Geschichte, die mich überzeugen konnte. Es ist eine Liebesgeschichte über den Wert des Lebens.