„Pizza vom Südpol“ von Jens Rassmus ist eine Sammlung von Kurzgeschichten für Kinder, über ein Gefühl, das jeder kennt: Hunger. Dabei hat jedes Lebewesen seine ganz eigenen Präferenzen, wenn es um das Essen geht. Jens Rassmus spielt mit diesen Vorlieben und schafft es so das Interesse seiner Leser fürs Essen und Trinken zu wecken.
Als ich dieses Bilderbuch für Kinder ab 5 Jahre entdeckte war ich begeistert, da Ernährung oftmals im Alltag untergeht. Ernährung nimmt viel Raum ein und gehört gerade in unseren Industrieländern zu den Routinen, die wir täglich durchlaufen. Jeder Mensch isst im Normalfall zwischen 3 und 5 Mahlzeiten pro Tag.
„Pizza vom Südpol“: Interessieren sich Kinder fürs Essen?
Als ich „Pizza vom Südpol“ entdeckte, fragte ich mich zunächst, ob sich Kinder eigentlich fürs Essen interessieren oder sogar begeistern können. Ja, tatsächlich gehe ich davon aus, dass sich Kinder fürs Essen interessieren.
Dabei geht es zum einen darum, was gegessen wird, zum anderen aber auch wie es zubereitet ist. Kinder lernen schnell, was sie gerne mögen und was nicht. Gegessen wird das, was schön aussieht und Spaß macht. Bitterstoffe hingegen werden gemieden.
Vielleicht ist das auch der Grund, warum Kinder eher zu einer Pizza greifen, als zu Spinat oder Grünkohl. Trotzdem oder vielleicht auch deshalb muss man das Thema Ernährung und die Frage, ob sich Kinder fürs Essen interessieren ein wenig genauer betrachten.
Interessieren sich Kinder für Essen? Es ist allgemein bekannt, dass Kinder oft wählerische Esser sind und nur ungern neue Lebensmittel ausprobieren. Jüngste Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass Kinder tatsächlich mehr an Essen interessiert sind als bisher angenommen.
Studien zeigen jedoch, dass Kinder häufig zu wenig Obst und Gemüse konsumieren. Möglicherweise wäre es also eine gute Strategie, Kinder für das Essen zu begeistern und sie so früh wie möglich für den unterschiedlichen Nahrungsmitteln zu konfrontieren. Möglicherweise liegt das Vielfalt auf dem Speiseplan eurer Kids an.
Ich bin mir fast sicher, dass euer Kind sich für einzelne Nahrungsmittel interessieren wird, wenn man das ganze Thema Ernährung und Essen in Kurzgeschichten verpackt. Bereitet man die Geschichte auch noch interessant auf, hat man hier eine gute Grundlage um über menschliche Lieblingsspeisen zu sprechen.
Ich bin mir fast sicher, sie sind anders als bei den Gespenstern, vielleicht auch anders als beim Riesenbaby, aber die Kurzgeschichten bieten eine gute Basis um sich dem Thema kindgerecht und spielerisch zu nähern.
„Pizza vom Südpol“: Jeder isst anders
Vermutlich hat jeder von euch seine eigene Lieblingsspeise und auch bei euren Kindern ist es nicht anders. Kinder sprechen gerne übers Essen und kommentieren auch am Mittagstisch gerne, ob es ihnen schmeckt.
Dabei reicht die Bandbreite oftmals lediglich von „Bäh, das schmeckt nicht!“ bis „Man ist das lecker. Darf ich noch mehr?“. Doch genau genommen wird dazwischen recht wenig unterschieden. In „Pizza vom Südpol“ erzählt Jens Rassmus von unterschiedlichen Essenssituationen.
Ob es die Gespenster um Mitternacht sind, die einen köstlichen Brei zu sich nehmen, der dem Jüngsten gar nicht schmeckt. Das Essen für das Riesenbaby, das von den Eltern ständig missverstanden wird, das Krokodil das alle Essenseinladungen ausschlägt und schließlich ein Gnu zum Essen einlädt oder Mehlwurm, Huhn und Kuh die gemeinsam Pfannkuchen essen. Das Angebot, welches Jens Rassmus hier darbietet, ist überaus vielfältig.
„Pizza vom Südpol“: Kurzgeschichten für jedes Kind
Dass es sich hierbei um eine Sammlung von Kurzgeschichten handelt, macht diese Geschichten nicht nur zu einem riesigen Vergnügen für Alljene, die sich fürs Essen und Trinken interessieren, sondern auch zu einer kurzweiligen Aktivität für Kinder. Wer auf der Suche nach einem tollen Bilderbuch für die Abendstunden ist, das man gut vorlesen kann, sollte sich „Pizza vom Südpol“ nicht entgehen lassen.
Mit jeder Kurzgeschichte, die die Kinder vorgelesen bekommen, steigert sich das Interesse am Thema Essen und man erfährt ganz nebenbei auf humorvolle Weise, dass jedes Lebewesen sein ganz eigenen Vorlieben hat.
Illustrationen unterstützen den kurzen Handlungsbogen
Zu jeder Geschichte gibt es mindestens eine Illustration, die die Geschichten noch lebendiger und damit auch anschaulicher erscheinen lässt. Da jede Geschichte nicht länger als 10 Minuten dauert, zieht sie Kinder ab fünf Jahre ohne große Probleme in ihren Bann, sofern sich diese für Ernährung interessieren.
Die Kombination aus Illustration und Kurzgeschichte hat mich persönlich ausgesprochen gut gefallen, zumal sie sich alle mit dem gleichen Thema beschäftigen scheinen und doch völlig unterschiedlich sind. Langeweile kommt hier nicht auf.
Gerade bei der Illustrationen merkt man die Liebe zum Detail. Zwar besitzen die einzelnen Bilder ganz unterschiedliche Stile, die wiederum auf die Geschichten abgestimmt sind, aber eines ist allen gemein. Sie alle besitzen Details, die die Geschichten vorkommen und wecken so selbst bei nicht selbstständig lesenden Kindern das Interesse an der Geschichte.
„Pizza vom Südpol“: kindgerechte Erzählweise
Flüssig und auf den Punkt erzählt Jens Rassmus Kurzgeschichten über Buchstabensuppen, Mittagessen von Alligatoren, Mitternachtssnacks und Pizza vom Südpol und schafft es damit einerseits gut zu unterhalten und andererseits zum Nachdenken anzuregen. Auf diese Weise kommen Kinder schnell zu der Frage, was sie eigentlich selbst gerne essen.
„Pizza vom Südpol“ von Jens Rassmus bietet zudem eine gute Gelegenheit auch Dinge wie Sarkasmus und Ironie zu vermitteln, weswegen dieses Bilderbuch nicht etwa für 3-Jährige geeignet ist, sondern eher für die Vorschule (ab 5 Jahren).
In Verbindung mit den Darstellungen ergeben sich so möglicherweise auch Fragen rund ums Essen, die sich ein Erwachsener gar nicht mehr stellen würde. Möglicherweise geht es dann auch an deinem Küchentisch plötzlich um die Frage „Isst ein Mehlwurm eigentlich weniger als eine Kuh?“ oder auch um die Frage „Welches Tier isst eigentlich was?.
Über den Autor Jens Rassmus
„Jens Rassmus wurde 1967 in Kiel geboren, studierte Illustration in Hamburg und Schottland. Er illustriert und schreibt Bücher, wofür er vielfach ausgezeichnet wurde. Zuletzt erhielt er den Österreichischen Bilderbuchpreis. Seine Bilder sind von besonderem Zauber, voller Geheimnisse und Überraschungen. Mit seiner Familie lebt er in Kiel.(G&G Verlag/Edition Nilpferd)
Fazit zu „Pizza vom Südpol“ von Jens Rassmus
Wer „Pizza vom Südpol“ einmal für sich entdeckt hat, wird schnell weitere Bücher von Jens Rassmus lesen wollen. Auch mir geht es keinesfalls anders, denn ich bin zugegebenermaßen neugierig, ob sich die Kurzgeschichten des Illustrators und Autors wohl von einem normalen Kinderbuch für diese Altersklasse unterscheiden. Gut, dass er schon weitere Bilderbücher erschaffen hat.
Mir persönlich hat dieses Bilderbuch mit Kurzgeschichten-Charakter überaus gut gefallen und das Lesen dieses Bilderbuchs überaus Spaß gemacht.
Pizza vom Südpol - 13 hungrige Geschichten
"Pizza vom Südpol" von Jens Rassmus ist eine Sammlung von Kurzgeschichten für Kinder, über ein Gefühl, das jeder kennt: Hunger. Dabei hat jedes Lebewesen seine ganz eigenen Präferenzen, wenn es um das Essen geht. Jens Rassmus spielt mit diesen Vorlieben und schafft es so das Interesse seiner Leser fürs Essen und Trinken zu wecken.
URL: https://www.ggverlag.at/produktkatalog/pizza-vom-suedpol/
Autor: Marie Lanfermann
Autor: Jens Rassmus
ISBN: 9783707452839
Veröffentlichungsdatum: 2022-08-16
Format: https://schema.org/Hardcover
4.2
Vorteile
- Kurze Geschichten
- nährt sich spielerisch dem Thema Essen
Nachteile
- ist kein Sachbuch