Normalerweise finde ich die Bücher von Ursula Poznanski richtig klasse und so freute ich mich auch, als ich an diesem Hörbuch erfuhr. Als dann jedoch die ersten Kritiken aufkamen, war ich skeptisch und habe das Hörbuch erst einmal nicht weiter beachtet. Nun während meines Urlaubs hatte ich Zeit und habe Layers begonnen. Der Klappentext selbst versprach ja schon einen spannenden Jugendthriller. Nach einem spannenden Einstieg, in dem wir Dorian kennenlernten, wurde das Ganze allerdings zunächst ein wenig zäh und langatmig. Erst mit Beginn der Verfolgungsjagd nahm es dann plötzlich Fahrt auf, doch dies war ungewöhnlich spät.
Starker Inhalt mit einem brisanten Thema
Es gibt bei diesem Hörbuch kein einheitliches Thema, sondern eine Reihe von Themen, die bei diesem Buch eine Rolle spielen. So geht es um die Themen Obdachlosigkeit, Bildung und Digitalisierung, möglicherweise könnte man auch das Thema Datenschutz und Datensicherheit sowie die sogenannten Wearables assoziieren. An sich ist eine gute Mischung, und doch ist genau diese Mischung am Anfang etwas ungewöhnlich, was den Einstieg in die Geschichte nicht unbedingt leichter macht.
Bei diesem Buch fehlte mir zu Beginn die zugrunde liegende Leichtigkeit, mit der die Autorin die Vorgänger geschrieben hatte. Auch die gewohnte Geschwindigkeit kam zunächst nicht auf, sodass auch keine echte Sogwirkung entstand, dennoch war das Buch spannend, da man unbedingt wissen wollte, wie es weitergehen würde. Somit könnte man wirklich sagen, dass man es mit starken Inhalten zu tun hat. Auch die Themenreihe, auf die Ursula Poznanski in diesem Buch zurückgreift, ist stark und war sicher Recherche intensiv. Dennoch war die Handlung aufgrund dieser ganzen Aspekte zu Anfang weit weniger actionreich als manch anderer ihrer Bücher, die aufgrund ihrer hohen Beschleunigung in den ersten Kapiteln bereits nach wenigen Seiten eine große Sogwirkung hatten. Die zahlreichen Themen sind es jedoch, die die Geschichte etwas langatmig erscheinen lassen.
Die Geschichte
„Dorian lebt auf der Straße und steckt so richtig in der Klemme: Er fühlt sich von der Polizei verfolgt. Unverhofft hilft ihm ein Fremder und versteckt ihn in einer Villa, wo Dorian Kleidung, Essen und sogar Schulunterricht erhält. Doch umsonst ist nichts im Leben. Als Gegenleistung soll er geheimnisvolle, versiegelte Werbegeschenke verteilen. Als Dorian eines der Geschenke für sich behält, gerät sein Leben in Gefahr.“(Klappentext)
Mit diesem Klappentext doch eigentlich schon ein großer Teil der Geschichte erzählt. Denn tatsächlich passiert in diesem Buch verhältnismäßig wenig. Der Plot ist einerseits simpel, andererseits genial, nachdem er dann erst einmal Fahrt aufgenommen hat.
Für meinen Geschmack jedoch ist der Verlauf des Buches etwas zu langsam und aus den vorangegangenen Büchern von Ursula Poznanski weiß ich, dass sie eigentlich einen schnelleren und rasanteren Stil pflegt.
Ein Wandel des Stils?
Ich bin mir nicht sicher, ob es sich hierbei tatsächlich um einen Wandel des Stils handelt oder nicht. Allerdings hat die Autorin in diesem Buch eher den Eindruck erweckt, als das sie informieren wollte, doch dies ist nicht die Aufgabe eines Jugendthriller. Er soll spannend sein, er soll unterhalten und er soll seinen Leser in seinen Bann ziehen, aber sollen nicht informieren oder erziehen.
Genau das ist es jedoch, was ich bei diesem Hörbuch wahrgenommen habe, einen erzieherischen Unterton. Darüber hinaus scheint es der Autorin auch noch darum zu gehen, aufzuzeigen, wie wichtig Freundschaft ist und ja, in diesem Punkt stimme ich ihr sogar zu. Allerdings hätte sie die Handlung etwas kräftigen können, indem sie sie kürzer oder straffer gehalten hätte. Denn durch die Längen hat man nicht unbedingt den Eindruck, tatsächlich einen spannen den Thriller vor sich zu haben, sondern eher das Gegenteil. Die Längen sind es, die an eine Sachinformation erinnern.
Der Sprecher
Jens Wawrczeck kenne ich bereits aus anderen Hörbüchern und kann sagen, dass es nicht an ihm lag, dass ich dieses Hörbuchs hinzu, im Gegenteil, ich vermute, dass es sogar noch ein Vorteil war, dieses Hörbuch zu hören, denn Jens Wawrczeck versuchte sein möglichstes um den Figuren ein Leben einzutauchen, er gab jedem seine eigene Stimme, versuchte sie möglichst lebendig wirken zu lassen und doch erschienen die Figuren wenigdimensional sehr schienen flach, auch wenn die Handlungen zum Teil durchaus überraschend waren. Hier fehlte irgendetwas.
Fazit
„Layers“ ist für sich genommen kein schlechtes Buch. Beim Vergleich mit den vorangegangenen Büchern dieser Autorin ist es jedoch ein vergleichsweise schwaches. Vermutlich hätte es mir deutlich besser gefallen, wenn es das erste Buch der Autorin gewesen wäre, dass ich gehört oder gelesen hätte. So allerdings erwarte ich mehr Geschwindigkeit rasantere Handlungen und weniger Verfolgungsjagden. Denn die Verfolgungsjagden waren es schließlich, die der Geschichte doch noch den entsprechenden Drill gegeben haben. So ist für mich ein, dass ich weder empfehlen noch davon abraten möchte. Es ist ein guter Durchschnitt, nicht mehr nicht weniger.
Hast Du schon gelesen? Hat es Dir gefallen?
JED
Hmhh, ich glaube, das trifft den Kern. Die anderen Sachen von Poznanski konnte ich nie beiseite liegen, aber durch die Längen in dieser Geschichte, tut man es irgendwann doch und wendet sich anderen Büchern zu. Leider
Marie
Bei ihren anderen Büchern ist mir das nie so aufgefallen. Da gab es diese Längen nicht. Irgendwie ist das schon merkwürdig. Ich bin mir noch nicht mal sicher, ob ich die weiteren Jugendbücher von ihr hören möchte. Vor Elanus schrecke ich irgendwie zurück, weil es schon in eine ähnliche Richtung geht. Außerdem habe ich den Eindruck das sie neuerdings mit Stereotypen spielt. Das finde ich schade. Poznanski war für mich immer ein Garant für ein gutes Buch!