… ist, ähnlich wie „Tod im Moormerland“ von Susanne Ptak, ein Ostfrieslandkrimi. Tatsächlich haben sie jedoch mehr als diese eine Gemeinsamkeit, denn auch der Umfang ist mit 117 Seiten recht ähnlich. Wer glaubt damit hören die Gemeinsamkeiten auf, der täuscht, denn auch bei diesen Ostfrieslandkrimi geht es um eine Entführung. Einziger Unterschied das entführte Kind taucht nicht mehr auf oder wurde es mittlerweile sogar ermordet?
Insgesamt gibt es für Eltern nichts Schlimmeres als ihr geliebtes Kind zu verlieren. Kein Wunder also dass auch Caroline, die Protagonistin dieses eBooks, nie die Hoffnung auf, ihre Tochter Kyra lebendig wiederzufinden damit hören die Gemeinsamkeiten aber auch schon auf, denn handelte es sich bei „Tod im Moormerland“ um einen echten Krimi, steht bei „Ein Septembertag in Leer“ eher eine Art Psychogramm im Mittelpunkt.
Zum Inhalt
„An einem Septembertag verschwindet die vierjährige Kyra spurlos – ein Ereignis, welches die Welt ihrer Mutter Caroline völlig aus den Angeln hebt. Sie und ihr Mann Enno entfremden sich zunehmend, und erst nach Jahren gelingt es Caroline, einen Neuanfang zu starten. Doch die Trauer und die Ungewissheit über das Schicksal ihrer Tochter bleiben. Dann – fast 20 Jahre später – trifft sie Theo Schneider wieder, beide arbeiten im selben Hotel in Leer. Er war damals verdächtig, etwas mit dem Verschwinden der kleinen Kyra zu tun zu haben. Wie in einem Wahn spioniert Caroline Theo Schneider hinterher. Was ist damals wirklich passiert? Ist Kyra womöglich noch am Leben? Caroline ist fest entschlossen, die Wahrheit herauszufinden, egal wie…“ (Klappentext)
Stilistisches
Aus stilistischer Sicht ist dieser Krimi jedoch weit psychologischer angelegt. Tatsächlich geht es darum, die man nach einem großen oder schweren Verlust weiterlebt. Es geht um Wahn und Wirklichkeit. Im Vergleich zu Susanne Ptak schreibt Ele Wolff ein wenig ruhiger und gleichmäßiger, dennoch ist die Spannung auf hohem Niveau. Auch wenn die Spannung hier eher unterschwellig ist und oft aus psychologischer Perspektive entsteht. Natürlich gibt es auch hier einen kleinen Spannungsbogen, aber ist nicht so, wie ich von anderen Krimis kenne. Vielmehr erinnert dieser Krimi ein Psychogramm, das natürlich bei aller Psychoanalyse seine Spannung aus dem Fall zieht.
Darüber hinaus kann man den Eindruck gewinnen, dass es bei diesem Krimi, der zweifelsfrei ein Krimi ist, eher um Empathie und Emotionen geht.
Fazit
Ein Krimi, der insbesondere durch seine psychologischen Analysen begeistern kann, der jedoch auch durch seine Tiefe glänzt.