Die Kriminalkomödie „Maria Mafiosi“ mit Lisa Maria Potthoff wird in der ARD ausgestrahlt und verspricht eine erfrischende Mischung aus Humor und Spannung. Dabei ist die Geschichte selbst schon sehr unterhaltsam. Aber auch der Drehort, Landsberg am Lech, sorgt zunächst für das Gefühl ländlicher Idylle. Die Hauptdarstellerin Lisa Mara Potthoff ist den meisten Zuschauern möglicherweise auch bereits bekannt.
Über Landsberg am Lech
Landsberg am Lech liegt im Südwesten von Bayern. Mit knapp 30.000 Einwohnern handelt es sich um eine Kleinstadt, die in sechs Stadtbezirke gegliedert ist. Die Stadt selbst ist bekannt für seine mittelalterliche Architektur. Ich bin gespannt, wie viel von der eindrucksvollen Altstadt im Film gezeigt wird.
Über Lisa Maria Potthoff
Lisa Maria Potthoff ist mir zum Beispiel aus den Verfilmungen der Eberhofer-Krimis bekannt. Darüberhinaus spielte die 41-jährige auch schon im Usedom-Krimi und in der Krimireihe Sarah Kohr starke Hauptrollen. Auch ihre Rolle als Maria Moosandl wird sie gut verkörpern.
Worum geht’s bei „Maria Mafiosi“?
Die Landsberger Polizistin Maria Moosandl (Lisa Maria Potthoff) ist schwanger und steht kurz vor dem Mutterschutz. Ihr Freund Rocco Pacelli (Serkan Kaya), Sohn des örtlichen Pizzeria-Besitzers Silvio Pacelli, liest ihr jeden Wunsch von den Augen ab. Ganz egal, ob es sich um eine Pizza Diavola und heiße Küsse in der Mittagspause, ums Schnürsenkelbinden oder um eine entspannende Massage handelt. Aber leider geschieht dies nur heimlich.
Seine Familie, Vater Silvio (Tommaso Ragno), Mutter Marcella (Antonella Attili) und Schwester Rita (Carol Schuler), weiß nichts von der sorgsam gehüteten Liebe. Auch Marias Vater Jürgen (Alexander Held), immerhin Polizeichef von Landsberg, hat nicht den leisesten Hauch einer Ahnung, wer der Vater seines Enkelkindes sein könnte. Seinen behutsamen Andeutungen und den neugierigen Fragen ihrer Stiefmutter Irmi (Monika Gruber) weicht Maria mittlerweile sehr routiniert aus.
Als Rocco endlich seinen Mut zusammennimmt und dem autoritär regierenden Familienvorstand Silvio die Beziehung zu Maria gestehen will, platzt die Bombe: Mit dem Vorschlag Roccos, bald eine Familie zu gründen, ist Silvio zwar einverstanden, denn nicht nur Mama Marcella wünscht sich schon lange Enkel. Aber bitte mit Donatella, der Tochter vom Boss. Damit ist der Mafiaboss in Sizilien gemeint, dem Silvio auch im fernen Bayern eng verpflichtet ist.
Eine wachsame Polizeiobermeisterin in der „famiglia“ ist verständlicherweise nicht unbedingt Silvios Wunschtraum. Für Sohn Rocco ist es daher an der Zeit zu verstehen, wie die Dinge laufen: dass zum Beispiel gerade ein Toter in der Speisekammer vom „Il Paradiso“ von der Decke baumelt, den es schleunigst zu entsorgen gilt.
Für Freundin Maria und die seit langem vereinbarte Wohnungsbesichtigung hat er deswegen am nächsten Morgen auch keine Zeit mehr. Er vertröstet sie damit, dass er seinem Vater in einer wichtigen Sache beistehen müsse. Dass dieser Beistand etwas anders aussieht als gemeinhin üblich, ahnt Maria zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
Denn sie bekommt, so kurz vor der Babypause, noch einmal richtig viel zu tun. Eine Leiche taucht auf und bringt Unruhe in die gemütliche Gemeinde mit ihren liebgewonnenen Ritualen. Natürlich ist es jener Tote, den Möchtegern-Sternekoch Rocco nicht allzu fachmännisch in einer Jauchegrube entsorgt hat.
Marias Neugier ist geweckt und sie beginnt mit den Nachforschungen. Schnell hat sie die ersten Informationen zusammengetragen: dass der ermordete Unbekannte Italiener war, zum Beispiel. Und dass er etwas mit Drogen zu tun hatte. Das weiß zumindest die Bürgermeistersgattin Uscha (Sabrina Khalil) zu berichten, die den Toten vor seinem Ableben zwar nicht gut kannte, aber recht genau getestet hat.
Prompt tauchen auch noch ein paar mit Koks gefüllte Fleischwürste auf, mit denen die Familie Pacelli nebenbei einen schwunghaften Handel zu betreiben scheint. Während Maria mit ihren Kollegen routiniert die Ermittlungen aufnimmt, bemüht sich ausgerechnet ihr Vater auffällig unauffällig, sämtliche verräterischen Spuren zu verwischen.
Denn Jürgen ist auf eine Weise mit „Il Paradiso“-Chef Silvio verbunden, die ihm zwar seinen enormen Karrieresprung und seiner Irmi einen offenen Kamin im frisch sanierten Wohnzimmer sowie eine schicke neue Einbauküche beschert hat, an die er aber nicht ständig erinnert werden möchte.
Silvio versucht derweil die unangenehmen Angelegenheiten nach Sitte seiner süditalienischen Vorfahren zu klären: eine sanft ausgesprochene Erinnerung unter vier Augen an den an Gedächtnisschwund leidenden Jürgen, einen dicken Umschlag „mit Argumente und Alimente“ für Maria und eine energische Drohung an den abtrünnigen Rocco. Schon dürften die Dinge wieder in seinem Sinne laufen. Das glaubt er zumindest …
Erwartungen an den Film „Maria Mafiosi“
Meiner Erwartung nach verspricht „Maria Mafiosi“ Spannung und Witz und somit die perfekte Abend Unterhaltung für alle, die einen relativ unblutigen Krimi mögen. Trotz dieser Einschränkung könnte es also ein wahrlich gelungener Abend werden, denn wer brauch schon brutale Szenen und Gewaltsexzesse im Film, wenn es auch mit Witz und Charisma geht.
Meiner Meinung nach kann man auf Gewalt in Filmen ebenso wie in Büchern gut verzichten ohne dabei an Spannungselementen einzubüßen. Mir persönlich gefallen diese Filme und auch Bücher ausgesprochen gut, da die Darstellung von Gewalt meiner Meinung nach nicht nötig ist, um beispielsweise für Spannung zu sorgen.
Ich verspreche mir schon allein durch die Mischung aus Bayern und Italien ziemlich gute Unterhaltung, denn die italienische Familie stelle ich mir überaus lebendig und die traditionelle bayerische Familie aus der Maria stammt, hat auch das Potenzial für einiges Chaos zu sorgen. Ich bin sehr gespannt, welche Familie letztendlich auf ihre Prinzipien wir verzichten müssen.
Bei allen Differenzen wird es sich auch eine Menge Gemeinsamkeiten geben, die aber erst im Verlauf des Films offenbar werden. Ich bin mir sicher, dass „Maria Mafiosi“ insbesondere für jene Zuschauer gut geeignet ist, die normalerweise eher davor zurückschrecken einen echten Thriller oder Krimi zu schauen.
Erwartet man einen Krimi, wie man ihn jeden Tag sieht, so ist es sicherlich die falsche Erwartung, denn „Maria Mafiosi“ klingt nicht nach dem was man von dort gesehen hat. Vielmehr sorgt schon Marias Schwangerschaft für einige Brisanz. Die Tatsache dass sie als hochschwangere Polizistin noch Ermittlungen durchführt könnte für einige unfreiwillig komische Szenen sorgen.
Darüber hinaus verspricht natürlich der Aspekt der Geheimhaltung der Beziehung auch unfreiwillig komische Szenen, aber auch einiges an Konfliktpotenz. Schließlich kann Rocco nicht überall zur gleichen Zeit sein und wird sich so langfristig entscheiden müssen, was ihm wichtiger ist, die Wünsche seines Vaters zu erfüllen oder seine Beziehung zur Mutter seines Kindes.
Lohnt es sich also heute Abend den Fernseher einzuschalten? Auf jeden Fall, denn die Verwicklungen zwischen den beiden Familien und der Kriminalfall versprechen 90 Minuten starke Unterhaltung.