Mit „Ihr letzter Wille kann mich mal!“ zeigt dasErste heute Abend um 20.15 Uhr eine Komödie mit Heiner Lauterbach und Uwe Ochsenknecht, die an den gemeinsam gedrehten Film „Männer“ aus dem Jahr 1985 erinnert. Wie auch schon damals, geht es nämlich um eine Dreiecksgeschichte. Dieses Mal jedoch geht es allerdings nicht um eine lebendige Beziehung zu einer Frau, sondern um den letzten der kürzlich verstorbenen Sophia (gesprochen von Ulrike Kriener, die seinerzeit ebenfalls bei „Männer“ die weibliche Hauptrolle besetzte).
Worum geht’s bei „Ihr letzter Wille kann mich mal!“?
Heinrich Gruber (Heiner Lauterbach), ein Staatsanwalt, wie er im Buche steht, und der Reisejournalist Tom Gruber (Uwe Ochsenknecht) haben im Leben wenig gemeinsam. Umso mehr staunen die beiden Herren um die 60, als sie sich bei einer Testamentseröffnung kennenlernen – und zwar als Ehemänner der Verstorbenen! Die mit dem Auto verunglückte Sophia hat jahrzehntelang ein ebenso geheimes wie glückliches Doppelleben geführt. Während der esoterisch angehauchte Tom seinen Nebenbuhler gerne kennenlernen möchte, um seine geliebte Frau noch besser zu verstehen, schaltet Heinrich in seinem Schmerz komplett auf stur. Der paragrafenfeste Jurist erkennt Sophias Las-Vegas-Trauung mit Tom genau so wenig an wie ihren letzten Willen: Sie bittet, dass ihre Asche in der Nordsee verstreut wird – und zwar von „ihren“ Männern gemeinsam! Um diesem nicht rechtskonformen Wunsch nachzukommen, entwendet Tom die Urne beim Bestatter. Heinrich lässt sich jedoch nicht abschütteln. Auf der gemeinsamen Fahrt mit Toms Camper lernen sie die schwangere Anhalterin Ella (Svenja Jung) kennen, die sie kurzzeitig zum Innehalten bringt. Der Burgfrieden zwischen den Hitzköpfen hält jedoch nur bis zur Ankunft auf der Insel Neuhever. Jetzt geht es darum, wer vor Ort seinen Dickkopf durchsetzt: Seebestattung oder Friedhof. Durch ihre Rivalität merken Heinrich und Tom zunächst nicht, dass ihre umsichtige Sophia auch bei ihrem letzten Willen alles perfekt eingefädelt hat.
Heiner Lauterbach über seine Rolle Heinrich Gruber
„Heinrich Gruber ist ein Mann, der offensichtlich seine Illusionen verloren hat. Wenn er denn jemals welche hatte. Noch dazu hat er den Menschen verloren, den er am meisten geliebt hat. Wenn er außer seiner Frau überhaupt noch jemand geliebt hat. Dementsprechend schlecht ist er drauf: Unzugänglich und voller Wut, aber mit scharfem analytischem Verstand, macht sich der Staatsanwalt nur widerwillig mit dem Weltenbummler auf den Weg. Er möchte unbedingt, dass Sophia beerdigt wird, denn er möchte das Grab besuchen können“, erklärt Heiner Lauterbach im Interview.
Uwe Ochsenknecht über seine Rolle als Tom Gruber
„Tom ist ein Althippie und tritt für Ideale wie Toleranz, Mitgefühl und Menschlichkeit ein. Der tiefenentspannte Weltenbummler und Reisejournalist sieht es als seine Menschenpflicht an, Sophias letzten Willen zu erfüllen. Da er an das buddhistische „Rad des Werdens“ glaubt, ist ihm eine kirchliche Beerdigung auf dem Friedhof nicht wichtig“, sagt Uwe Ochsenknecht.
Über die Idee des Films
Regisseur Sinan Akkuş erzählt: „“Ihr letzter Wille kann mich mal!“ ist Unterhaltung mit Tiefgang im flachen Watt. Eine Komödie über zwei sehr unterschiedliche Männer, die mit derselben Frau zusammen waren. Von der Dreiecksbeziehung ihrer Frau erfahren sie allerdings erst nach ihrem Tod und sollen nun gemeinsam ihren letzten Willen erfüllen. Bei dieser Mission werden aus erbitterten Konkurrenten Freunde. Sie stellen ihr bisheriges Leben auf den Prüfstand und nehmen gemeinsam Abschied.“
Maike Rasch hat das Drehbuch geschrieben. Sie erzählt: „Filme über Männer mit Doppelleben gibt es zu Genüge. Ich wollte den Spieß einmal umdrehen, um zu zeigen, dass die Sache mit der Liebe eine universelle, oft egoistische, am Ende aber immer eine tragisch-komische ist, auf die wir niemals verzichten wollen. Egal ob Mann oder Frau. Denn wie gut kennen wir uns? Wie gut kennen wir den anderen? Und ist das am Ende überhaupt noch wichtig, bei der Frage nach dem Glück? Da sind zwei Männer, die wirklich geliebt wurden – also (Tom & Heinrich): packt euer Ego beiseite und erfüllt ihren letzten Willen, herrje! Heinrich und Tom wachsen über sich hinaus – und schließlich zusammen. Sie finden ihren eigenen Weg und machen es „fast“ so, wie ihre Sophia es sich gewünscht hat.“
Über die Drehorte des Films
Gedreht wurde vom 08. Oktober 2018 bis 06. November 2018 in Hamburg, auf Nordstrand sowie an der Nordseeküste zwischen St. Peter-Ording und Husum. Das Drehbuch wurde gefördert durch die Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein.
Erwartungen an den Film
Uwe Ochsenknecht und Heiner Lauterbach sind für mich zwei echte Charaktere, zwei Schauspieler, die vor allem in charakterstarken Rollen überzeugen. Somit war es für mich undenkbar, Euch diesen Film nicht vorzustellen. In Verbindung mit den Drehorten an der Nordseeküste entlang könnte dieser Film einen ganz besonderen Charme entfalten. Mir persönlich erscheint diese Komödie absolut sehenswert, nicht nur aufgrund der starken Besetzung, nicht nur aufgrund der wunderbaren Landschaft, sondern auch und vor allem wegen einer starken, aber ungewöhnlichen Geschichte. Maike Rasch hat in ihrem Statement über diesen Film gesagt, dass es viele Geschichten über Männer mit Doppelleben gäbe. Ja, auch ich habe bereits einige dieser Filme geschaut. Ihr wahrscheinlich auch oder nicht?
Dieser Film jedoch scheint aufgrund der Tatsache, dass die Dame mit dem Doppelleben bereits tot ist, anders zu sein. Mir kam es gleich zu Anfang als ich auf diesen Film aufmerksam wurde merkwürdig vor, dass sich Heiner Lauterbach Uwe Ochsenknecht im Trailer darüber stritten, wie ihre gemeinsame Frau denn nun zu beerdigen sei. Natürlich war mir bewusst, dass ich hier nicht die beiden Schauspieler stritten, sondern vielmehr ihre Rollen Tom Gruber und Heinrich Gruber. Ungewöhnlich erschien mir die Tatsache, dass in Deutschland die Bigamie doch verboten ist, die Geschichte selbst aber sehr wohl in Deutschland spielt. Nun, nachdem ich mich eine Weile mit dem Film beschäftigt habe, kann ich sagen, ich gehe davon aus, dass diese Komödie eine verdammt witzige und unterhaltsame Angelegenheit wird. Tatsächlich möchte ich an dieser Stelle sogar auf, dass ich glaube, es könnte sich lohnen diesen Film zu schauen und selbst falls man keine Zeit hat oder etwas anderes schauen möchte, sollte man sich diesen Film möglicherweise in der Mediathek ansehen. Ich glaube nämlich, dass die Mischung aus Charakterkopf mal zwei und guter Geschichte tatsächlich nicht nur für gute Stimmung sorgt, sondern geradezu unerwartet aufgrund der besonderen Situation ist. Damit ist dieser Film denke ich recht wenig vorhersehbar und es lohnt sich auf jeden Fall einzuschalten.
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