„Chase 2 – Jagd auf einen König“ bildet die Fortsetzung der beliebten Reihe von Thomas Dellenbusch. Auch in dieser Folge wird es wieder spannend. Denn Ricque enttarnt Pläne, die zur schottischen Unabhängigkeit führen könnten und vereitelt sie zum Schutz seines Mandanten. Dieses Mal erleben wir als Leser also einen Wandel zum politischen Thriller.
Chase: ein Rückblick auf den ersten Teil
Schon mit dem ersten Teil von Chase konnte mich Thomas Dellenbusch von dem Kopfkino Verlag und seinem Konzept begeistern. Der Stil war für einen Thriller auf das Wesentlichste reduziert, Geplänkel gab es schon damals keines, aber dafür gute Unterhaltung, starke Charaktere, einen pfiffigen Plot und verdammt viel Action.
Wer mein Urteil zum ersten Teil gerne etwas ausführlicher lesen möchte, findet hier die Rezension.
Chase 2: Jagd auf einen König
Es gibt viele neue Figuren, die sich ebenfalls in einer spannenden Geschichte verstricken. Dazu kommt ein politischer Dauerbrenner, ein historischer Kontext und ebenso viel Action wie im ersten Teil. Wer glaubt, nach Chase 1 bereits alle Figuren zu kennen, der wird sich wundern. Denn in diesem zweiten Teil trifft man nur in einer Szene alte Bekannte, die eine Rolle spielen. Chase wird dieses Mal in Schottland tätig und dieses Mal kümmert sich auch nicht Ricque um die Aufklärung des mysteriösen Mordfalls, sondern seine Angestellten. Diese waren im ersten Teil praktisch Nebenfiguren, wodurch wir sie jetzt im zweiten Teil als neue Figuren wahrnehmen. Es hat also im Verlauf der Geschichte einen Wandel gegeben und das ist auch gut so, denn der neue Fall erfordert aller Aufmerksamkeit.
Schottische Unabhängigkeit als politischer Dauerbrenner
Die schottische Unabhängigkeit oder besser gesagt das Streben danach hat schon in vielen Büchern für einen starken und stabilen Plot gesorgt. Auch Thomas Dellenbusch macht sich diesen Kampf unabhängig zu werden für seine Geschichte zu nutzen. Er entwirft ein geheimes Bündnis, welches an die historische Existenz von König Arthur glaubt und den direkten Nachfahren gerne auf den Thron Schottlands hieven möchte.
Mir persönlich gefiel dieser historische Hintergrund ausgesprochen gut. Nicht zuletzt, weil er Spannung in die Geschichte bringt und gleichzeitig nicht nur unterhaltend ist, sondern auch informiert.
Trailer
Information verpackt in der Hülle eines aktionsreichen Politthrillers
Mit seinem gewohnt scharfen, wie schnellen Schreibstil gelingt es Thomas Dellenbusch, den Leser innerhalb weniger Seiten in den Bann der Geschichte zu ziehen, und das, obwohl der Prolog anfangs einige Rätsel aufwirft. Worum geht es denn hier überhaupt? Und man sich ein wenig zurechtfinden muss. Ist das wirklich Chase?
Ja, bei diesem Buch geht es wie schon gesagt um die schottische Unabhängigkeit und wir platzen mitten Situation. Wenig später kommt es auch schon zu einem „Unfall“ der mehr Rätsel aufwirft als alles andere.
Mit diesen wenigen Informationen hatte mich Thomas Dellenbusch schnell wieder in den Bann der Geschichte hineingezogen. Gleichzeitig jedoch suchte ich stets nach alten Bekannten. Ich suchte nach Ricque, über den ich mich sehr viel früher nicht weniger gefreut hätte. Dennoch waren mir auch die neuen Protagonisten im neuen Thriller nicht unsympathisch. Im Gegenteil, sie waren vielschichtig und unvorhersehbar, die Geschichte nahm einige rasante und zum Teil gänzlich unerwartete, aber gleichermaßen absolut glaubwürdige Wendungen.
Glaubwürdige Charaktere mit Ecken und Kanten
Den beschriebenen Spannungsbogen sieht man jedoch nicht nur aufgrund der Vielschichtigkeit im Rahmen der Handlung. Man findet sie auch in Folge der zahlreichen Ecken und Kanten, welche die Charaktere mitbringen. Durch diese werden sie zu echten Persönlichkeiten. Fragt man sich zu Beginn noch sehr gut und wer böse ist, wer welche Rolle hat und womöglich auch welche Probleme die einzelnen Figuren haben, so ist am Ende alles klar, dennoch endet die Spannung nicht sehr viel früher als vor dem Ende.
Mehr als ein Politthriller: Spannend bis zum Schluss
Wie ich bereits weiter oben ausführte, handelt es sich bei Chase: Jagd auf einen König wie der Name des Buches schon vermuten lässt um einen Politthriller, der den Namen tatsächlich verdient. Denn die schottische Unabhängigkeit ist immer wieder mal ein Thema und eine ständig unterschwellig bestehende Veränderung. Schottland strebt die Unabhängigkeit an schon seit vielen Jahren, Jahrhunderten könnte man ebenso sagen und seit ebenso vielen Jahren ist die schottische Unabhängigkeit immer wieder ein Thema in Büchern.
Doch ist dieses Buch um einiges vielschichtiger. In diesem Buch geht es nicht nur allein um die Spannung, mehr als einmal schweben die Protagonisten noch in Lebensgefahr. Bei einem solchen fesseln den Thriller auch noch die perfekte Mischung aus Spannung, Humor und Romantik zu treffen, erscheint auf den ersten Blick schwierig. Doch Thomas Dellenbusch gelingt dieses auf unerwartete Art und Weise. Mit Chen Lu erschafft er eine blitzgescheite absolut spontan agierende und in gewisser Weise ständig rotierende und unvorhersehbare Figur, die nicht nur ein starker weiblicher Part ist, sondern auch über einen ungewöhnlichen Humor verfügt. Durch all diese Komponenten greift Dellenbusch jedoch auch noch einmal die Mystik der King-Arthur-Legende auf.
Fazit
Wer die Mystik in der „King Arthur“-Legende liebt, hat mit diesem Buch auf jedem Fall eines gefunden, das absolut lesenswert ist. Gleichermaßen spannend ist auch für alle Leser, die einen verhältnismäßig unblutigen Thriller nicht aus der Hand legen wollen und natürlich für all jene, die an einem Abend mit einem schlechten Fernsehprogramm einen guten Thriller bevorzugen. Mir persönlich hat dieses Buch wie so oft beim Kopfkino Verlag gut gefallen.
niliversum
Hallo 🙂 Ich habe Deinen Beitrag in meinem auch mal verlinkt, wenn es Dir recht so ist!
Liebe Grüße
Bine
Marie
Hallo Bine, da freue ich mich sogar drüber. Auf die Idee hätte ich auch mal kommen können. 😉 Danke. Liebe Grüße, Marie