Mit “Mörderische Tage – Julia Durant ermittelt“ zeigt Sat1 heute einen weiteren Film um Sandra Borgmann als Julia Durant. Dass es sich hierbei um ihren bis dato persönlichen Fall handelt steht außer Frage, denn gleich zu Beginn des Films sieht Julia Rückschlüsse auf einen alten Fall. Doch eigentlich wäre dies unmöglich, schließlich sitzt der wahre Täter bereits seit fünf Jahren in Haft.
Trotzdem beschließt Julia Durant Kontakt zu psychopathischen Serienmörder aufzunehmen, der vier Frauen auf dem Gewissen hat. Ob dies der richtige Weg ist, den Täter auf die Spur zu kommen?
Was erwartet uns bei „Mörderische Tage – Julia Durant ermittelt“?
Bereits in der ersten Sequenz des Films sieht man eine Leiche, die unter einer Brücke hängt. Dass es sich hierbei um die alte Mainbrücke handelt, weiß jeder, der schon einmal in Frankfurt war. Es ist eine beliebte Joggingsstrecke und so gehen auch Julia Durant und ihre Kollegin Elif hier regelmäßig joggen. Dass sich unter der Brücke bereits eine Leiche, ahnt zu diesem Zeitpunkt niemand. Die Stimmung ist gut, es ist Hochsommer und über 30°C.
Wenig später wird Julia dann zu einer Leiche gerufen und Elif hat als Pathologin die erste Leiche auf dem Tisch. Verwunderlich ist aber, dass die Leiche eine gewisse Ähnlichkeit mit den Opfern eines Serientäters hat, der längst hinter Gittern. Es ist ein Fall von Julia Durant, der mittlerweile sicher wieder zurückliegt. Trotzdem beschließt sie den damaligen Täter zu den heutigen Mordopfern befragen. Er gibt vor nichts zu wissen und die Opfer nicht zu kennen. Doch Julia traut ihm nicht. Stattdessen lässt sie überwachen.
Nacheinander verschwinden weitere Frauen, doch der scheinbare Nachahmungstäter grenzt sich immer mehr von den früheren Täter und tatsächlich sterben Frauen Zusammenbruch ihres Zentralnervensystems, ohne dass ihre Leiche dabei die geringsten Spuren aufweisen.
Merkwürdig ist das ja schon, finden Julia Durant und ihr Team und weisen die Ermittlungen aus. Julia selbst hatte kürzlich während eines Gastvortrags mit einem Doktor der Kriminalistik zu tun, der selbst als Dozent an der Uni unterrichtet. Sie bittet ihn um Unterstützung. Pathologin Elif hat mittlerweile herausgefunden, das die toten Frauen wohl an einer Art weißen Folter gestorben sind. Der Täter muss seine Opfer sehr genau beobachtet und analysiert haben.
Dann beginnt der Täter auf einmal den Kontakt zu ihr und ihrem Team zu suchen. Wer steckt hinter den Morden und was hat das alles mit ihrer Vergangenheit zu tun?
Dieser Thriller ist einer der psychologischen Thriller, in den vergangenen Wochen gezeigt wurden. Meiner Meinung nach ist er auch eine der spannendsten Thriller, sodass sich das Einschalten auf jeden Fall lohnen dürfte.
„Mörderische Tage – Julia Durant ermittelt“ ist nichts für schwache Nerven
„Hot feet! (lacht) Ich hatte eine Woche nach Drehbeginn mit dem Rauchen aufgehört, was wunderbar lief. Nur plötzlich waren meine Permafrost-Füße so irre gut durchblutet, dass ich zwischendurch dachte: Wenn ich sie jetzt abschraube und in Wasser tauche, dann fängt das Wasser an zu kochen. Füße als Heizstäbe. Das mag nicht jeden beeindrucken, aber für mich, die ein Leben in Wollsocken verbracht habe, ist das ein einschneidendes Erlebnis“, erzählt Sandra Borgmann über den Dreh.
Diese Erinnerung wohl eine Erinnerung an eine ganz bestimmte Szene, bei der ihr die warmen Füße möglicherweise so zu Gute kommen. Ich persönlich hätte nicht unbedingt ihr und ihrer Rolle tauschen wollen. In dieser Thriller ist definitiv nichts für schwache Nerven. Dennoch freue ich mich darüber, dass Sat1 diesen Thriller verfilmt hat. Es ist nämlich einer der persönlichsten Fälle von Julia Durant. Ich persönlich hoffe natürlich viele weitere.
Ein starkes Team mit kleinen Schwächen
Obwohl das Team rund um Julia Durant sicherlich durch seine eigene Vergangenheit oder seine eigenen Probleme nicht unbedingt immer einer Meinung ist, handelt es sich möglicherweise auch gerade deshalb ein verdammt starkes Team. Jedes einzelne Teammitglied hat dabei natürlich seine eigene Geschichte und seine eigenen Stärken und Schwächen. Die Schauspieler war es sicherlich eine Herausforderung sich mit ihren jeweiligen Rollen zu identifizieren. Was die einzelnen auszeichnet, haben die Schauspieler gegenüber Sat1 im Interview erzählt.
„Schulz ist Cop durch und durch. Er ist sehr erfahren und hat viel erlebt. Aber dass er in Notwehr einen Jungen erschießen musste, hat er immer noch nicht vollständig verarbeitet. Er ist ein Bulle vom alten Schlag, der sich lieber auf Fakten verlässt statt auf seine Intuition – im Gegensatz zu Julia Durant. Aber auch wenn er beruflich soweit alles im Griff hat, bekommt er sein Privatleben nicht geregelt. Er hat seine Familie durch die langen Dienstzeiten jahrelang vernachlässigt. So ist nicht nur seine Ehe gescheitert, sondern auch das Verhältnis zu seiner Tochter Bianca stark belastet“, erzählt Guido Broscheit.
Sandra Borgmann erzählt über die Figur der Julia Durant: „Sie war als Kind schon mal für ein paar Minuten tot, war also schon mal auf der anderen Seite. Der Weg zwischen Leben und Tod ist für sie deshalb nicht mehr so lang und unvorstellbar wie vielleicht für andere. Ich habe sogar das Gefühl, dass sie sich genau auf diesem Weg am Wohlsten fühlt. Als wäre das der Ort, wo ihr am Wenigsten passieren kann.“
Kommissar Felix Dombrowski wird von Eric Stehfest gespielt. Er erzählt über seine Hauptfigur: „Felix Dombrowski ist ein Kommissar, dem es einfach gut geht. Anders als die Kommissare der letzten Jahrzehnte. Alkohol, Nutten und eine stets depressive Haltung prägten diese Gesetzeshüter. Felix hingegen achtet auf seine Ernährung und geht regelmäßig zum Sport. Viele Jahre Anti-Terrorkampf bildeten ihn zu einem wirklich gefährlichen Gegner für Serienkiller aus. Nur die Beziehung zu seinen Eltern scheint im Verborgenen zu liegen.“
Nachschub ist gesichert
Bis zu seinem Tod im Jahr 2011 veröffentlichte Andreas Franz zwölf Bücher der Julia-Durant-Reihe. Seitdem schreibt Daniel Holbe unter dem Label „Andreas Franz“ weiter.
Daniel Holbe hat in „Mörderische Tage“ auch einen kleinen Gastauftritt. Er erzählt im Interview gegenüber Sat1: „Hätte ich gewusst, dass die Uniformen bis hin zum Namensschild authentisch sind, hätte ich mir mein eigenes Namensschild mitgebracht. (lacht) So trete ich als Kommissar Mueller in Erscheinung und darf die Tote des Krimis inspizieren. Als stummer Komparse versteht sich, aber das war schon mehr als ich mir erwartet hätte. Insgeheim hoffe ich schon jetzt auf eine Wiederkehr in dieser Rolle … an Fällen und Tatorten mangelt es ja nicht.“
Erwartungen an den Film “Mörderische Tage – Julia Durant ermittelt“
Es fällt mir schwer an dieser Stelle zu behaupten, dass ich keinerlei Erwartungen an „Mörderische Tage – Julia Durant ermittelt“ hätte. Denn genau genommen habe ich Erwartungen an den Film, so wie ich auch an andere Firmen Erwartungen haben. Ich erwarte mir gute Unterhaltung, einen spannenden Fall und Figuren, die durch starke schauspielerische Leistungen verkörpert werden. Meiner Meinung nach wird aber all dies dem Zuschauer am heutigen Abend in „Mörderische Tage – Julia Durant ermittelt“ geboten. Ich freue mich schon drauf und hoffe auf eine weitere Fortsetzung.