In „Pseudonyme küsst man nicht“ erzählt Vera Nentwich einen Liebesroman der einerseits ungewöhnlicher kaum sein kann und andererseits weniger kitschig, als vielmehr überaus humorvoll erscheint. Mit insgesamt nur 162 Seiten ist es ein vergleichsweise dünnes Buch, dass den Leser überaus raffiniert abholt.
Zum Inhalt
Abigail Madison ist das Pseudonym der Liebesroman-Autorin Amanda Schneider und alles an ihr ist scheinbar eine Fassade, denn Abigail ist alles, was Amanda nicht ist. Romantisch, schön und erfolgreich. Kein Wunder also, dass Amanda öffentliche Auftritte scheut. Kein Wunder, dass ihre Fans sie noch nie getroffen haben. Aber sie ist die erfolgreiche Autorin von Büchern, an deren schöne Scheinwelten sie selbst nicht glaubt.
Dann jedoch wird Amanda entführt und auf die Hochzeit ihres größten Fans verschleppt. Die Einladung hatte sie selbst ein ums andere Mal abgelehnt. Also muss es eben anders gehen und schon findet sich Amanda in eine von Abigails Romanwelten wieder. Ihr Glaube daran, dass es die echte Liebe nicht gibt, schwindet, als sie die Familie der Braut kennen lernt.
Stil
Von Vera Nentwich habe ich bislang noch kein einziges Buch gelesen. Ein Umstand den ich unbedingt ändern wollte, als ich den Titel des aktuellen Romans sah. Schon der Titel versprach eine ungewöhnliche Handlung voller Witz und Spaß. Genau diese Erwartung erfüllt der Roman allerdings nicht nur durch die Handlung, sondern auch durch einen leichtfüßigen Schreibstil und lebendige Dialoge.
Über die Figuren
Wie ich bereits im vorangegangen Abschnitt darstellte, handelt es sich bei dem neuen Roman von Vera Nentwich um eine locker leichte Frauenlektüre, um einen Liebesroman mit ganz viel Witz und Humor. Dies zeigt sich auch bei der genaueren Betrachtung der Figuren, denn Vera Nentwich ist es gelungen, ihren Figuren genauso viel Leichtfüßigkeit mitzugeben, wie die Handlung des Roman sie benötigt. Ihre Figuren sind voller Gegensätze zum Teil sogar innerhalb der Figuren, wirken dabei jedoch nicht komplex. Es ist eine gelungene Mischung aus Leichtigkeit, Humor, Charme und Witz. Die Figuren können verblüffen, es gibt einige Dinge, die man so zu begehen nicht erwartet hat.
Bereits in der ersten Szene des Buches zeigt sich allerdings auch, dass die Autorin ebenso gut Krimis schreiben kann. Bereits mit der ersten Szene schaffte es, mich als Leser in ihren Bann zu ziehen, wobei recht schnell deutlich wird, dass es sich hierbei nicht um einen Krimi, sondern um besagten Liebesroman handelt. Dennoch könnte ich mir nach der Lektüre dieses Romans auch vorstehen, einen ihrer vermutlich durchaus humorigen Krimis zu lesen.
Über Vera Nentwich
„Vera Nentwich ist lustig und irgendwie ungewöhnlich. Ob das daran liegt, dass das Jahr 1959, in dem sie geboren wurde, ein ganz besonders gutes Weinjahr war? Die Autorin ist Entertainerin durch und durch; sie eroberte die Theaterbühne, macht Musik und schreibt seit Jahren erfolgreich humorvolle Krimis und Romane. Lesungen können da schon mal zu einer wahren Bühnenshow ausarten und Gästen zahlreiche neue Lachfalten bescheren. Vera Nentwich lebt intensiv. Mit ihren Büchern will sie inspirieren, Hoffnung geben und Traumschlösser bauen. Und sie liebt Eierkuchen. Eierkuchen steht für den Spaß und für all die Dinge, die nicht in ein festes Raster passen. Also Themen, die so sind wie sie. Anders eben.“ (Quelle: Amazon-Autorenseite)
Fazit
Nachdem ich dieses Buch innerhalb weniger Stunden gelesen hatte, kann ich mir auf jeden Fall gut vorstellen, auch weitere Bücher der Autorin zu lesen. Sie machen richtig Spaß und unterhalten ein paar Stunden. Dabei bieten sie einen ausreichend Gelegenheit abzuschalten von einem stressigen Alltag und entführen einen, ähnlich wie auch die Protagonistin im Buch, in eine andere Welt.
Dieses Buch ist für all jene Leserinnen geeignet, die auf der Suche nach leichter Unterhaltung sind. Die Geschichte ist nicht zu anspruchsvoll, aber auch nicht leicht, es ist einfach eine Geschichte voller Romantik, Liebe und Humor.