… ist ein Krimi in der guten alten alten Tradition des Sherlock Holmes, gepaart mit dem Special Interest Golf. Der Krimi und ja, es ist ein Krimi, kein Thriller, spielt wie ihr schon anhand des Covers seht auf einem Golfplatz in Cornwall und umfasst wie für Sherlock Holmes, Miss Marple oder auch Hercule Poirot eine geschlossene Gesellschaft, in der ein Mord passiert.
Diese Rolle des Ermittlers, ja ich möchte sagen des Detektivs wird im Fall von „Stableford“ durch Literaturprofessor Stableford ausgefüllt, denn die insgesamt acht Golfer haben sich entschieden ihn zu bitten, die Ermittlungen so lange zu führen, wie die Polizei nicht erreichbar ist, denn natürlich, wie in den klassischen Krimis üblich, sind die Protagonisten von der Außenwelt abgeschottet.
Doch ich möchte bei einem mit 300 Seiten recht kurzen Krimi keinesfalls zu viel verraten, auch möchte ich an dieser Stelle keine Charaktere vorstellen, da es zu weit führen würde erklären möchte ich jedoch etwas über den Stil dieses Buches. Hierzu möchte ich jedoch zunächst den Autor etwas vorstellen, da ich nicht glaube, dass dieser schon allen bekannt ist.
Der Autor
„Rob Reef wurde 1968 geboren. Er studierte Literaturwissenschaft und Philosophie an der Freien Universität Berlin und arbeitet als Berater und Texter in einer Werbeagentur.
Seine Kriminalromane folgen dem Muster klassischer „Whodunits“. Sie spielen in den 30er-Jahren und handeln von den Abenteuern des Literaturprofessors und Gentleman-Detektivs John Stableford und seines watsonesken Freundes Dr. Holmes. Reef lebt mit seiner Frau und seiner Tochter in Berlin.“ (Goldfinch)
Der Stil des Buches
Wie bereits in der Kurzvorstellung des Buches erwähnt, handelt es sich um einen klassischen „Whodunnit“, der einerseits eng mit den klassischen englischen Krimis verwurzelt zu sein scheint, andererseits jedoch um eine Metaebene ergänzt wurde. Dies scheint die Spezialität von Rob Reef zu sein. Mit seinem Protagonisten, dem Literaturprofessoren Stableford , der ein passionierter Leser des Detektivromans ist, hat er hierfür genau die richtige Charaktere geschaffen, denn Stablefort selbst interagiert und referiert in einem und über einen Detektivroman, der sehr wohl auch der guten alten englischen Detektivromanschule entsprungen sein könnte.
Meine Meinung
Ich persönlich muss sagen, dass ich am Anfang aufgrund der seltsamen Kombination aus Golf-Krimi und klassischem Whodunnit gezweifelt habe. Was sicherlich auch ein Grund dafür war, warum ich diesen Roman lange unbeachtet ließ, denn zum einen finde ich Golf nicht unbedingt den spannendsten Sport, wenn auch nicht ganz uninteressant, zum anderen war ich mir nicht sicher, inwieweit Rob Reef mit seinem Schreibstil tatsächlich an den guten alten Whodunnit heranreicht. Ich befürchtete das sich von seinem Stil enttäuscht werden könnte und traute mich so zunächst nicht heran. Tatsächlich ist sein Stil, das möchte ich festhalten auch sehr speziell, aber speziell immer gleich etwas Schlechtes, etwas Negatives? Nun, darüber kann man geteilter Meinung sein, denn hierbei geht es um die Frage, ob man eher Mainstream-Leser ist, oder auch dem ungewöhnlichen eine Chance gibt.
Ich habe mich entschieden, diesem ungewöhnlichen Roman eine Chance zu geben. Eine Entscheidung richtig bereut habe, obwohl ich für dieses Buch etwas länger gebraucht habe um mit ihm warm zu werden, nicht weil schlechter, sondern weil ich mich wie er bereits oben beschrieben einfach nicht drantraute.
Bleibt die Frage, ob ich es empfehlen kann?
Fazit
Diese Frage lässt sich, und das ist für mich untypisch eindeutig beantworten, denn dieses ungewöhnliche Buch ist sogar so empfehlenswert, dass ich mich freue, dass schon bald eine Fortsetzung erscheint. Es ist ungewöhnlich, aber es ist lesenswert und auch wenn es in seinem Stil, in seiner Atmosphäre und seiner Aufmachung etwas speziell sein mag, lohnt es sich für all jene Leser, die gerne Krimis lesen, womöglich noch Spaß an den klassischen Krimis haben, und die auch Agatha Christie nicht widerstehen konnten.
Kurz um: Ich kann es empfehlen.