„Sportabzeichen für Anfänger“ mit Andrea Sawatzki und Christian Berkel wird heute Abend um 20.15 Uhr in der ARD gezeigt. Dass es sich hierbei um eine überaus sportliche Komödie zu Jahresanfang handelt, wird schnell offensichtlich, wenn man an die regelmäßigen Elternabende in der Schule oder Kita denkt.
Da auch die Besetzung einen vollen Erfolg verspricht, erwarte ich einen überaus unterhaltsamen Film mit Andrea Sawatzki und Christian Berkel.
Die bisherigen Filme der beiden, darunter „Scheidung für Anfänger“, versprachen bereits starke Abendprogramme mit viel Humor.
Worum geht’s bei „Sportabzeichen für Anfänger“?
Zu den schwierigsten Disziplinen zählt es, über den eigenen Schatten zu springen. Mit dieser Lebensweisheit glaubt Bertram Dinkler (Christian Berkel), von Beruf Keksfabrikant und alles andere als ein Sportjunkie, bewegungsfaulen Mitschülerinnen seiner Tochter Charlotte (Maja Meinhardt) auf die Sprünge helfen zu können.
Seine altväterliche Besserwisserei löst jedoch nicht bei den Jugendlichen, sondern der alleinerziehenden Mutter Stefanie Eckhoff (Andrea Sawatzki) einen unerwarteten Kampfgeist aus. Ein Disput beim Elternabend um die Bundesjugendspiele endet mit einer ungewöhnlichen Wette: Wenn das so einfach ist, fordert ihn Stefanie heraus, kann Bertram ja mit gutem Vorbild vorangehen.
Allerdings reicht es nicht, wenn der Endfünfziger das Sportabzeichen macht – er muss auch besser abschneiden als sie! Schon beim ersten Training merken die Kontrahenten, dass sie sich vielleicht etwas zu weit aus dem Fenster gelehnt haben.
Kugelstoßen, Weitsprung, Sprint – wer hätte gedacht, dass es so hart wird? Für Bertram gibt es aber kein Zurück mehr, denn seine Marketingleiterin Franziska Stich (Franziska Weisz) möchte sein Fitnessprogramm für eine publikumswirksame PR-Aktion nutzen.
Auch Stefanie kann sich weder die Blöße eines Rückzugs noch eines Scheiterns geben. Zum Glück hilft beiden ihre Sturheit, ungeahnte Energien freizusetzen. Für Bertram und Stefanie gilt: Fairplay ist schön, wenn man es sich leisten kann.
Wo wurde „Sportabzeichen für Anfänger“ gedreht?
Gedreht wurde „Sportabzeichen für Anfänger“ von 28. August bis 26. September 2019 in Berlin. Tatsächlich spielt bei diesem Film aber der Drehort eine untergeordnete Rolle, denn aufgrund seines hohen Identifikationspotentials könnte sich die Handlung dieses Films ereignen.
„Sportabzeichen für Anfänger“: Sport als beliebter Neujahrsvorsatz
Meiner Ansicht nach passt „Sportabzeichen für Anfänger“ mit Andrea Sawatzki und Christian Berkel oder die aktuelle Zeit, denn viele Menschen haben sich zu Neujahr sicherlich Neujahrsvorsätze vorgenommen.
Sie wollen mehr Sport treiben und wieder ein bisschen aktiver zu werden, doch viele stellen nach kurzer Zeit fest, dass sie sich das viel leichter vorgestellt haben und brechen bereits recht früh mit ihren Vorsätzen.
Ganz ähnlich scheint dies auch den beiden Protagonisten in dieser Geschichte zu gehen, denn für beide ist das Sportabzeichen letztendlich eine echte Herausforderung. Genau aus diesem Grund ist auch wichtig, sich zuvor darüber bewusst sein, welche Neujahrsvorsätze man sich denn nun tatsächlich setzen möchte und wo vielleicht die eigenen Grenzen zu finden sind.
Somit liegt „Sportabzeichen für Anfänger“ nicht nur genau richtig in der Zeit, sondern bietet sich auch für all jene an, die in einer ganz ähnlichen Situation, wie die beiden Protagonisten.
Doch natürlich kann man sich gut vorstellen, dass es auch für die Schauspieler selbst keine leichte Aufgabe ist, sich auf eine so sportliche Rolle vorzubereiten.
Andrea Sawatzki erzählt über die Vorbereitungen zum Dreh: „Wir hatten einen wirklich bemühten älteren Trainer. Er ist allerdings ein bisschen an uns verzweifelt und hat uns mangelnden Ehrgeiz vorgeworfen, weil wir nicht wirklich alles gegeben haben.
Dass wir zum Beispiel das Kugelstoßen gar nicht richtig können durften, weil wir ja Rollen gespielt haben, wollte er bis zum Schluss nicht wahrhaben.“
Auch wenn sie natürlich auf diese Rollen vorbereitet wurden, bin ich gespannt, wie sich die Schauspieler selbst innerhalb dieses Films mit den Sportarten schlagen, dass beide sportlich sind, ist, glaube ich, allgemein bekannt.
„Sportabzeichen für Anfänger“: Andrea Sawatzki als Stefanie Eckhoff
Stefanie Eckhoff ist Gärtnerin aus Leidenschaft. Beruflich hat sie damit die Erfüllung gefunden. Ihr Familienleben hat sie sich allerdings anders vorgestellt – alleinerziehende Mutter wollte sie nie sein. Und mit der Zeit wird es auch nicht einfacher. Thomas, der unzuverlässige Ex-Mann, macht ihr immer wieder zu schaffen. Ihre gemeinsame Tochter Lena steckt im besten Teenie-Alter, mit allerlei Begleiterscheinungen. Was hat Stefanie bloß falsch gemacht?
Meiner Meinung nach bietet die Rolle der Stefanie Eckhoff insbesondere für alleinerziehende Mütter ein großes Identifikationspotenzial, denn viele grübeln darüber, wie es eigentlich dazu kommen konnte, dass ihre Beziehung zu Ende ging.
Es ist vielleicht auch nicht ganz angenehm, dass ihr Familienleben nun so aussieht, wie es aussieht und eigentlich nicht viel so läuft, wie sie es sich eins ausgemalt hatten. Allerdings ist das nicht nur die Frauen, die sich in dieser Situation wieder finden können, sondern sicherlich auch einige Männer.
„Sportabzeichen für Anfänger“: Christian Berkel als Bertram Dinkler
Bertram Dinkler leitet die Keksfabrik seines Großvaters – ein Familienbetrieb in dritter Generation. Eine Aufgabe, die er vor allem aus Pflichtbewusstsein erfüllt. Dabei mag er Kekse nicht einmal. Von anderen Menschen erwartet er dieselbe Disziplin, die er an den Tag legt.
Das gilt auch für seine beiden Kindern Johann und Charlotte. Was er immer wieder vergisst: das Leben auch mal locker zu nehmen…
Auch die Rolle des Bertram Dinkler bietet ein gewisses Identifikationspotenzial für all jene, die versuchen Kind und Karriere unter einen Hut zu bekommen und dabei möglicherweise bereits ihre eigene Beziehung auf der Strecke ließen.
Allerdings kann es hier für ganz unterschiedliche Gründe geben, eine Trennung, aber möglicherweise auch so etwas wie der Verlust eines Menschen. Was bei Bertram Dinkler dahintersteckt, wissen wir als Zuschauer aktuell noch nicht, aber wenn aus diesem Grund bin ich auf seine Rolle überaus gespannt.
Auf jeden Fall jedoch gibt „Sportabzeichen für Anfänger“ allein erziehenden Eltern auf diese Weise eine kleine oder größere Lobby.
Erwartungen an „Sportabzeichen für Anfänger“
Wie auch schon bei vorangegangenen von Andrea Sawatzki und Christian Berkel habe ich auch dieses Mal hohe Erwartungen, denn die Geschichte besitzt ein großes Potenzial und ist emotional so aufgeladen, dass man sich problemlos mit den über aus sympathischen Rollen identifizieren kann.
Gleichzeitig jedoch gibt es ausreichend starken Konfliktstoff, von dem man erwarten könnte, dieser Film einige komische Szenen bietet.Ich erwarte also, dass dieser Film nicht nur unterhaltsam ist, sondern tatsächlich eine gewisse Nachhaltigkeit besitzt und uns als Zuschauer zum Lachen bringt.
Trotzdem weiß ich natürlich, dass viele möglicherweise auch an einem Freitagabend etwas anderes vorhaben, doch für all jene, die diesen Film heute Abend verpassen, bietet sich hinterher auch noch ein Blick in die Mediathek an.
Besonders gespannt bin ich übrigens darauf, ob es dieser Film schafft, auch bei mir als Zuschauerin tatsächlich mal wieder so etwas wie sportliche Motivation aufkommen zu lassen. In diesem Fall würde ich annehmen, dass dieser Film Menschen dabei hilft, den inneren Schweinehund zu überwinden.
Freuen dürfte man sich da auf jeden Fall. Apropos freuen, ich persönlich freue mich darauf, diesen Film heute Abend um 20:15 Uhr endlich im Ersten sehen zu können. Geht es Euch da ähnlich?
Sportabzeichen für Anfänger
Regisseur: Thomas Roth
Erstellungsdatum: 2021-01-28 20:15
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