Ich bin kein Mensch, der sich besonders gerne oder einfach entspannt. Meistens stehe ich unter Strom, habe Hummeln im Hintern oder gebe Vollgas (nicht in Bezug auf den Straßenverkehr, sondern in Bezug auf meinen Alltag). Gerade in stressigen Zeiten zeigt sich jedoch, dass es hin und wieder eben doch ganz schön sein kann, einfach mal zu entspannen.
Mein erster Versuch des Autogenen Trainings (AT)
Auf der Suche nach geeigneten Entspannungstechniken, stieß ich dann vor über 14 Jahren erstmals auf das autogene Training. Damals mit 13 Jahren machte es mich vor allem eines: nervös und unruhig. Ich konnte nicht entspannen, nicht abschalten. Eine Selbstregulation fand nicht statt. Stattdessen verspannte ich während der Übungen doch sehr.
Damals entschied ich mich dann, eine andere weniger passive Technik zur Entspannung zur erlernen. Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson, eine Technik, die fast ausschließlich über gezielte Muskelanspannung funktioniert und ebenso gezielte Muskelentspannung einsetzt. Diese Technik schult das Bewusstsein für die eigene Muskulatur und die individuellen Verspannungen.
Es klappte und ich blieb die nächsten Jahre bei dieser Technik. Aus Zeitgründen habe ich meine Trainings dann aber seltener durchgeführt. Meist nur dann, wenn es wieder zu schmerzhaften Verspannungen kam. In dieser Zeit lernte ich viel über die Verspannungen der Muskulatur. Dinge, die mir auch heute noch im Alltag helfen.
Einen Schritt weiter
Nachdem ich also vor 14 Jahren zunächst einen Schritt zurück gegangen bin und mich nur auf den Teilbereich Muskulatur konzentriert habe, suchte ich jetzt seit geraumer Zeit nach einer neuen oder anderen Entspannungstechnik. Ganz konkret suchte ich nun eine Möglichkeit, auch Gedankenkarusselle zum Stillstand zu bringen. Meditation erschien mir eine gute Idee. Allerdings zeigten sich hier wie beim Autogenen Training vor 14 Jahren Anzeichen von Nervosität und Unruhe. Also beendete ich diesen Versuch sehr schnell.
Durch den Aufruf zur Blogparade: „Endlich Zeit für mich“ erinnerte ich mich dann an meine Versuche mit dem Autogenen Training vor 14 Jahren. Sollte ich es also wirklich noch einmal ausprobieren? Eine Bekannte von mir hat im vergangenen Jahr einen Kurs gemacht und mir im Anschluss ganz begeistert davon erzählt. Ich dachte kurz darüber nach, war skeptisch, ob es nun funktionieren würde.
Alles eine Frage der Zeit?
Mit den Anleitungen und MP3-Übungen von Kristina Timpe wagte ich schließlich einen neuen Versuch. Dieses Mal klappt es erheblich besser, nicht zuletzt auch deshalb, weil mir gewisse Parallelen zwischen der Progressiven Muskelrelaxation nach Jacobson und dem Autogenen Training auffielen. Beide spielen mit dem Gedanken der Fantasiereise, beide arbeiten mit Formeln und mit Worten. In bestimmten Weisen ähnelt die Grundstufe des Autogenen Trainings sogar der Progressiven Muskelrelaxation. Aufgrund meiner Erfahrung war es somit dieses Mal für mich viel einfacher mit den Entspannungsübungen zu starten.
Ich kam besser mit den Übungen zu Recht, wurde nicht mehr unruhig und nervös, sondern konnte tatsächlich entspannen. Ist das also alles nur eine Frage der Vorbereitung, der richtigen Technik zur richtigen Zeit?
Klare Anleitungen, einfache Übungen
Nein, genau genommen sind die Anleitungen die Kristina Timpe hier vorgegeben hat, klar und eindeutig und somit einfach umzusetzen, sie geht über die visuelle Ebene. Ein Konzept, das mir liegt. Gleichzeitig gibt sie dem Trainee des Autogenen Trainings ein Tagebuch an die Hand, dass es ihm ermöglicht, sich tatsächlich damit zu beschäftigen warum man dieses autogene Training macht. Dieses motiviert ebenfalls und bietet gleichzeitig die Möglichkeit zur Reflexion und eine Chance, den eigenen Fortschritt anschaulich festzuhalten.
Kristina Timpe leitet uns dabei nicht nur durch die Grundstufe, sondern tatsächlich durch das gesamte autogene Training mit all seinen Stufen und Facetten. Ich persönlich bin noch nicht so weit, dass ich über die Grundstufe hinaus gekommen wäre. Aber ich mache es ja auch erst seit kurzer Zeit wieder. Gleichzeitig merke ich aber, dass diese Art des Trainings unheimlich entspannt und eben nicht nur den Körper entspannt, sondern auch Gedankenkarusselle aller Art reduziert. Dieses erscheint mir insbesondere in stressigen Zeiten sicherlich ein wahrer Luxus.
Weitere Möglichkeiten, sich zu informieren
Kristina Timpe stellt auf ihrer Homepage und auch auf ihrer Facebook-Seite zahlreiche Informationen bereit. Wer über diesen Erfahrungsbericht hinaus noch weitere lesen möchte, der kann bei den anderen Beiträgen der Blogparade vorbeischauen. Heute gab es den Blogbeitrag bei mir und morgen ist Cordula an der Reihe. Ich hoffe, euch hat dieser Beitrag gefallen. Vielleicht habt ihr ja Lust, mir eure Erfahrungen mit dem Thema Entspannung(stechniken) zu schreiben?
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