… definitiv eine Menge verspricht, aber an sich auch eine Menge erfüllt, was den normalen Leser an einem Erotikbuch begeistern würde. Ja, ist ein erotischer Roman. Ja, es gibt viele erotische Szenen, aber es gibt auch eine Geschichte. Das ist mir bei erotischen Büchern und Geschichten wichtig, eine Geschichte ohne eine Geschichte wäre ein solches Buch ja auch kein Roman, sondern irgendetwas anderes. Eine Geschichte kann man beurteilen, einen Roman bewerten, ihn einordnen und rezensieren etwas anderes nicht.
Bei „El Nino – Bedingungslose Hingabe“ von Lea Petersen ist das nicht anders, als bei anderen Büchern auch. Ich beurteile eine Geschichte.
Also fangen wir an und widmen uns zunächst der wohl wichtigsten Frage bei einem Buch.
Worum geht’s?
Nun, zunächst sollten mit einmal die Frage widmen, worum es geht. Es geht um Milia und El Nino und um ihre Beziehung, die nach einem Seitensprung bei der Partner momentan ein wenig kriselt, das Vertrauen der beiden scheint ein wenig beschädigt und jeder macht seinen Besitzanspruch am anderen geltend. Alles in allem sind diese Szenen schon einmal sehr heiß, sehr erotisch und lassen sich sehr leicht lesen. Doch beantwortet das die Frage worum es geht.
Der Klappentext weiß hier mehr:
„Diese Liebe ist einfach zu einmalig, um sie aufzugeben! Nach dem beidseitigen Seitensprung geben sich Milia und der berühmte Latinorapper El Niño eine zweite Chance, und Schritt für Schritt finden sie zu ihrer früheren Verbundenheit zurück. Es scheint, als hätten die Geschehnisse die Lust der beiden aufeinander nur noch mehr geschürt. Der sinnliche Latinlover ist für Milia wie eine Droge, und im Bett ist er noch dominanter als zuvor, denn er zeigt ihr, zu wem sie gehört… Das Leben an der Seite des amerikanischen Superstars könnte aufregender und schöner nicht sein. Doch dann holt Milia die Vergangenheit ein. Mit einem Schlag scheint das Glück zerstört und eine endgültige Trennung unvermeidlich…“ (Klappentext)
Teilweise könnte man sagen, dass der Klappentext sogar schon ein bisschen zu viel verrät, zumindest könnte diesen Eindruck bekommen, doch tatsächlich ist das Gegenteil der Fall, denn dieses Buch erzählt eine Geschichte, die aus weit mehr besteht als dem, was der Klappentext verspricht, die Charaktere, man könnte sie auch als Protagonisten bezeichnen, sind lebendig gestaltet und nicht die klassischen Probleme hafteten aber eindimensionalen Charaktere, nein, sie sind vielschichtig, weitaus unberechenbarer und insgesamt tragen sie ihre Anteile zur Geschichte bei.
Der Stil
Der Stil des Buches ist locker, luftig und leicht, mir aber schon fast ein wenig zu flach, was daran liegen könnte, dass ich dieses Genre normalerweise eher selten lese. Lea Petersen passt ihren Stil an die Geschichte an, dass gutes, da es den Leser mitreißt. Insoweit kann ich ihr ihre einfache, für mich zu flach erscheinende Sprache nicht negativ anrechnen, denn sie ist nicht negativ, sondern positiv. Ich persönlich habe mir diesen Stil, diese Erzählweise, ganz anders vorgestellt. Ist das nun gut oder ist das schlecht?
Fazit
Ein erotischer Roman, der in seiner Handlung Höhen und Tiefen erlebt, der aber in der Art und Weise wie erzielt wird und in der Handlung selbst zu überzeugen weiß. Die Höhen und Tiefen bedeuten hier nicht dass der Roman Stärken und Schwächen hat, die er selbst verständlich hat, sondern vielmehr dass er ein atmosphärisch abwechslungsreiche Geschichte erzählt. Stärken des Romans sind sicherlich die Figuren. Schwächen sind kaum auszumachen, da selbst die Aspekte ich normalerweise als schwach bezeichnen würde, zu Geschichte passen und vermutlich genau deshalb in der Art und Weise entstanden sind, eben weil sie zu Geschichte passen.