„Der Regenbogenfisch“ von Marcus Pfister ist ein Bilderbuch für Kinder ab vier Jahre, das ich kennen lernte, als ich selbst noch im Kindergarten war.
Ich glaube, ich war damals vier oder fünf Jahre alt und der Kindergarten hatte sich auf eine musikalische Weise mit dem Regenbogenfisch beschäftigt.
Tatsächlich bereitete mir „Der Regenbogenfisch“ schon damals große Freude, vergessen habe ich ihn seitdem eigentlich nie. Heute möchte die Gelegenheit nutzen, euch dieses Lieblingsbilderbuch aus meiner eigenen Kindheit einmal vorzustellen.
Worum geht es bei „Der Regenbogenfisch“ von Marcus Pfister?
Nun, ich möchte euch keinesfalls die gesamte Geschichte von Anfang bis Ende erzählen, aus diesem Grund versuche ich mich vergleichsweise kurz zu fassen. Der Regenbogenfisch gilt als das schönste Tier in der Unterwasserwelt. Mit seinen bunt schillernden Schuppen ist er aber nicht nur das auffälligste, sondern auch das eitelste Tier.
Zunächst möchten die anderen Fische noch mit ihm spielen, doch nachdem er ablehnt und sich sogar über sie lustig macht, ist der Drang, den farbenfrohen Regenbogenfisch kennen lernen zu wollen, schnell passé. So vereinsamt der schillernde Regenbogenfisch merklich und möchte schon als zu bald etwas daran ändern. Schließlich will er wieder bewundert werden.
Als er dem Seepferdchen schließlich sein Leid klagt, schickt ihn das Seepferdchen zum intelligentesten und ältesten Wnterwasserwesen. Der Oktopus kann ihm doch sicher helfen.Wenig später macht sich der Regenbogenfisch auf dem Weg zu dem Tier, das in einer dunklen Höhle recht zurückgezogen lebt.
Tatsächlich hat der Oktopus schon von der Geschichte erfahren und hat tatsächlich eine Idee. Wenn der Regenbogenfisch auf seine Eitelkeit verzichten würde und seine Schönheit mit den anderen Fischen teilen würde, wäre er schon bald von Freunden umringt.
Mit dieser Erklärung tut sich der eitle Regenbogenfisch allerdings ein wenig schwer, denn wie schon gesagt, ist er ein eitler Geselle und genau das steht ihm an dieser Stelle im Weg. Ob und wie sich der Regenbogenfisch letztendlich entscheiden wird, wird an dieser Stelle natürlich noch nicht verraten.
„Der Regenbogenfisch“ von Marcus Pfister: ein Bilderbuch mit Moral und Philosophie
Wer dieses Bilderbuch betrachtet und liest, wird schnell auf die Moral der Geschichte aufmerksam, denn dieses Bilderbuch sagt nur allzu deutlich, dass Schönheit nicht das wichtigste ist und schon gar nicht das einzige, was zählt.
Somit besitzt dieses Bilderbuch eine Moral, auf die man möglicherweise erst aufmerksam wird, wenn man die Geschichte schon längst beendet hat. Fakt ist aber, dass dieses Bilderbuch überraschenderweise nicht nur eine Moral, sondern sogar mehrere besitzt, denn ganz nebenbei zeigt es auch, wie wichtig Freundschaft ist.
Bei „Der Regenbogenfisch“ ist es keinesfalls so, dass die Kinder belehrt werden oder gar in irgendeine Richtung gedrängt werden. Frei von Klischees zeigt dieses Bilderbuch einen Weg, wie man ihn möglicherweise gehen kann.
Dabei macht es deutlich, dass Arroganz und Eitelkeit keine wirklich guten Eigenschaften sind. Allerdings hebt es nicht mahnend den Zeigefinger, sondern zeigt seine ganz eigene Moral in einer Geschichte, die den Kindern lange im Gedächtnis bleiben wird.
Bei mir selbst habe ich gemerkt, dass sich mich auch noch knapp zweieinhalb Jahrzehnte später sehr gut an die Geschichte erinnern kann. Aber dieser Rückblick auf ein Buch aus meiner eigenen Kindheit, zeigt noch etwas anderes.
„Der Regenbogenfisch“ von Marcus Pfister: Illustrationen im Wandel
Das Bilderbuch „Der Regenbogenfisch“ von Marcus Pfister macht deutlich, wie sehr sich die Geschichte im Verlauf der Zeit von immerhin etwas mehr als 25 Jahren, verändert hat. Dabei ist es keinesfalls die Geschichte selbst, die sich verändert hat, sondern vielmehr die Aufmachung oder die Darstellung.
Mittlerweile ist die Illustration im Kinderbuch vollflächig und, sofern das überhaupt möglich ist, noch ein wenig farbenfroher.
Fragt mich bitte nicht, welche Form der Illustration, die ebenfalls von Marcus Pfister stammen, mir besser gefallen, denn für mich haben beide Formen der Illustrationen einen gewissen Reiz. Das vollflächigere Bild ist sicherlich das modernere, das, bei dem jedes Kind die Augen weit aufreißen wird und sich an der Farbenpracht erfreuen kann.
Aber auch die traditionsreiche 1. Auflage hat sicher ihren Reiz. Ich habe meine Ausgabe aus dem Kindergarten damals glücklicherweise nicht weitergegeben und so erfreue ich mich heute daran, den Vergleich ziehen zu können und mir gegebenenfalls sogar beideBilderbücheransehen zu können.
„Der Regenbogenfisch“ von Marcus Pfister: eine zeitlose Kindergeschichte
Genau genommen könnte man an dieser Stelle behaupten, dass „Der Regenbogenfisch“ von Marcus Pfister eine zeitlose Kindergeschichte ist, die mit Sicherheit auch von Generation zu Generation weitergegeben werden kann. Das Thema Eitelkeit und Schönheit ist für die damalige Generation von Kindern sicherlich genauso wichtig gewesen, wie für die heutigen Kindergartenkinder.
Trotzdem gibt es immer noch nur wenige Bilderbücher, die sich dieses Themas so konkret annehmen, wie es dieses Bilderbuch tut.Ein weiteres Bilderbuch über das Thema Schönheit, welches sich aber eher für Grundschulkinder anbietet, habe ich ja mit „Tintenklecks, das Krikelkrakel-Mädchen“ ja bereits vorgestellt. Im direkten Vergleich zwischen beiden Büchern fällt aber auf, dass der Schwerpunkt zwischen beiden Büchern ganz anders gelegt wurde.
Über den Autor und Illustrator Marcus Pfister
„Marcus Pfister wurde in Bern geboren. Nach der Kunstgewerbeschule in Bern und einer anschließenden Grafiker-Ausbildung arbeitete er von 1981 bis 1983 in einer Werbeagentur. 1984 machte er sich selbstständig. »Die müde Eule« war Marcus Pfisters erstes Bilderbuch bei NordSüd und erschien 1986.
Der Durchbruch als Bilderbuchautor gelang ihm 1992 mit »Der Regenbogenfisch«. Bis jetzt hat Marcus Pfister über 50 Bücher veröffentlicht. Sie wurden in rund 50 Sprachen übersetzt und international mehrfach ausgezeichnet. Der Autor und Illustrator lebt mit seiner Frau Debora und seinen Kindern in Bern.“
Buch mit Hörbuch im Gepäck
Positiv überrascht war ich, als ich durch Zufall entdeckte, dass dieses Bilderbuch tatsächlich in einer Bilderbuch-Hörbuch-Kombination ausgeliefert worden ist. Auf diese Weise wurde die Geschichte um ein weiteres sinnliches Erlebnis erweitert.
Denn mit der Kombination aus Bilderbuch und Hörbuch erhalten die Kinder gegebenenfalls eine Gelegenheit sich dieses entzückende Bilderbuch auch ohne ihre Eltern anschauen zu können. Auch auf die Hilfe älterer Geschwister muss möglicherweise nur zurückgegriffen werden, um die MP3-Version zu starten.
Alles, was zuvor ein Erwachsener gemacht haben muss, ist sich den Download mithilfe des Downloadcodes herunterzuladen und auf ein entsprechendes Audiogerät zu übertragen oder auf einen CD zu brennen.
Der Download über den Hörfux ist dabei total simpel und sogar kostenlos. Den Code zum Download erhaltet ihr aber nur, wenn ihr selbst das dazugehörige Bilderbuch erworben habt.
Gelesen wird dieses Hörabenteuer übrigens von Andreas Krämer, der auch andere Hörfüxe für den Nord-Süd Verlag vertont hat.
Fazit zu „Der Regenbogenfisch“ von Marcus Pfister
„Der Regenbogenfisch“ von Marcus Pfister gehört wie ich bereits weiter oben verraten hatte zu meinen Lieblingsbüchern, die es im Bereich der Kinderliteratur gibt und das schon, seit dem ich selbst Kind war.
Ich persönlich freue mich also, dass ich Euch heute mit diesem Buch ein Buch präsentieren durfte, das über eine lange Tradition verfügt und dabei heute genauso aktuell ist wie vor knapp 28 Jahren.
An Aktualität hat dieses Buch definitiv nie verloren und wird das auch definitiv in näherer Zukunft nicht. Trotzdem hatte sich im Verlauf der Zeit deutlich gewandelt, denn die Jubiläumsausgabe zum 25. Jubiläum von „Der Regenbogenfisch“ ist nicht nur anders illustriert, sondern verfügt auch über die Möglichkeit eines Hörbuchdownloads.
Mit jeder Ausgabe hat man also die Möglichkeit, sich nicht nur ein Bilderbuch anzuschauen, sondern auch ein dazu passendes Hörbuch anzuhören und der Geschichte aufmerksam zu lauschen.Wer die einzelnen Rezeptionsarten miteinander kombiniert, macht dieses Bilderbuch-Hör-Erlebnis besonders lebendig.
Ihr merkt schon selbst, ich freue mich, Euch sagen zu können, dass mir diese Geschichte auch nach mehr als 25 Jahren noch eine sehr große Freude bereitet. Genau aus diesem Grund kann ich Euch dieses Bilderbuch-Hörerlebnis nur wärmstens empfehlen.