… Sheila Roberts ist ein Buch, welches sich von Erntedank bis Weihnachten zieht. Mit rund 289 Seiten ist dieses Büchlein nicht besonders dick. Dennoch verspricht zumindest das Cover, dass der Leser in Weihnachtsstimmung kommt. Genau das hatte ich mir von diesem Buch versprochen, doch statt echter Weihnachtsstimmung bekommt man vor allen Dingen eine Menge Humor geboten.
Das Buch ist bereits auf den ersten Blick leicht zu lesen und irgendwo auch unterhaltsam, wer sich jedoch Weihnachtsstimmung versprochen hat, der wird hier enttäuscht, der echte Weihnachtsstimmung kommt auf den ersten 100 Seiten noch gar nicht auf, stattdessen geht es um Familienstress, Stress mit dem Ex und seiner Familie.
Der auf den ersten Blick interessante Plot erscheint auf den zweiten Blick zwar immer noch recht nett, jedoch nicht so viel versprechend wie zunächst gedacht. Von vielschichtigen Figuren sollte man bei diesem Buch gar nicht erst anfangen. Die Figuren sind platt wie die Lebkuchenfiguren auf dem Cover, aber deshalb keinesfalls uninteressant. Jede Figur hat ihre ganz individuellen Eigenschaften, das ist gar nicht das Problem, allerdings erleben die Figuren kaum eine Wandlung in der Handlung.
Für eine flotte Nachmittags Unterhaltung ist dieses Buch genau das richtige, allerdings bringt es einen nicht unbedingt in Weihnachtsstimmung.
Von einem Buch das „Merry Ex-Mas – Schöne Bescherung“ heißt hatte ich mir irgendwie etwas Weihnachtliches versprochen. Stattdessen bekomme ich eine wunderbare romantisch anmutende Beziehungskomödie, die zwar im Winter spielt, gerne auch zur Weihnachtszeit, jedoch mit selbiger nur recht wenig zu tun hat.
Sicher die Protagonisten sind in Weihnachtsvorbereitungen, diese sind jedoch viel zu stark mit den Hochzeitsvorbereitungen einer Protagonistin verknüpft. Letztendlich ist das ganze also weniger Weihnachtschaos als vielmehr Liebeschaos.
Als romantische Geschichte für zwischendurch hätte ich mir dieses Buch gut vorstellen können, als Weihnachtsgeschichte ist es mir einerseits zu kitschig und andererseits zu wenig an Weihnachten orientiert. Sicher irgendwie wird Weihnachten angerissen, aber reicht das aus, um in Weihnachtsstimmung zukommen und das Buch als Weihnachtsbuch zu bezeichnen?
Eigentlich hätte mir der Titel schon zu denken geben müssen. „Merry Ex-Mas“ hat er nun wirklich nicht viel mit Weihnachten zu tun. Der Begriff Ex hätte mich an eine ganze Menge Liebeschaos denken lassen müssen. Aber dass es so kommt, hätte ich nun nicht gedacht:
“Weihnachten ist die schönste Zeit des Jahres – auch wenn drei Freundinnen in Icicle Falls das ganz anders sehen. Dieses Jahr wird die Liebe wiedergefunden und Raum für neue Träume eröffnet. Cass freut sich auf die Hochzeit ihrer Tochter. Aber ihr Exmann will sich mit seiner neuen Vorzeigefrau bei ihr einquartieren. Ihre Freundin Charlene hat ein anderes Problem: Vor einem Jahr hatte Richard sie sitzen gelassen und ist mit einer Kellnerin durchgebrannt. Jetzt will er sie zurück und versucht, Charlene unter dem Mistelzweig zu überraschen. Und die arme Ella muss so lange mit ihrem frisch Geschiedenen unter einem Dach leben und streiten, bis das Haus verkauft ist … Der Zauber der Weihnacht weist den drei Freundinnen den Weg. Merry Ex-mas!” (Quelle: Amazon.de)
Auch die Kurzbeschreibung von Amazon hätte mir eigentlich zu denken geben müssen, hat sie aber nicht. Vielmehr hatte ich mich darauf verlassen, dass an der Aussage im Titel „Schöne Bescherung“ schon etwas dran ist. Tatsächlich kann man anhand dieses Titels auch etwas erkennen. Ist ein Friede Freude Eierkuchen, das einem kurzfristig unterhält, jedoch nicht nachhaltig beschäftigt.
Es ist ein Buch, dem ich getrost sagen kann „Ein gutes Buch zum nebenbei lesen!“ Fast schon könnte man denken es ist ein Buch das perfekt ist, um sich an den Strand zu legen, aber in den Schnee, den sich viele von euch zu Weihnachten wünschen, möchte ich euch jetzt wirklich nicht hineinlegen. Zumal das ja zurzeit auch etwas schwierig würde bei Plusgraden zwischen acht und 14 Grad Celsius.
Für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars bedanke ich mich bei Mira Taschenbuch. Da diese Rezension nun doch ein wenig länger geworden ist, und weil wir schon Besuch bekommen hatten, muss sich die Rezension zu „Ein Weihnachtsschwein sieht Rosa“ von Arne Blum leider auf morgen früh verschieben. Ich hoffe ihr habt dafür Verständnis. Weihnachtsstress möchte ich mir nämlich zurzeit nicht auch machen.