„Wir bleiben Freunde“ mit Henry Hübchen und Ulrike Kriener ist ein Herzkino der besonderen Art, welches heute Abend um 20.15 Uhr im ZDF gezeigt wird.
Zu behaupten, dass bei diesem Film um eine Form von Patchwork-Familie geht, wäre möglicherweise viel erwartet. Tatsächlich beschäftigt sich das heutige TV-Event wohl eher mit der Frage, welchen Ex-Partnern man selbst wohl am ehesten helfen würde.
Gleichzeitig wird aber auch der neue Partner in „Wir bleiben Freunde“ betrachtet und die Herausforderung den Ex-Mann oder den Ex-Partner und seinen Nachfolger konfliktfrei am Küchentisch sitzen zu haben.
Gute Unterhaltung verspricht der heutige Film mit Henry Hübchen und Ulrike Kriener aber wohl auf jeden Fall. Dies wird schon durch den hohen Identifikationswert für die Zuschauer deutlich, denn viele Familiengeschichten, bei denen eine Patchwork-Familie thematisiert wird, werden unfreiwillig komisch.
Ganz sicher bin ich mir, dass sich hier ganz viele der Zuschauer, die möglicherweise selbst eine Patchwork-Familie haben, selbst wieder finden. Möglicherweise stellt sich sogar jeder einzelne die Frage, inwieweit man selbst einem potentiellen Ex-Partner helfen würde aus einer schwierigen Lage wieder herauszufinden.
„Wir bleiben Freunde“ mit Ulrike Kriener und Henry Hübchen: Worum geht’s?
Doro kann mal wieder nicht Nein sagen, und so nimmt sie ihren Ex-Mann Volker als Pflegefall auf Zeit bei sich zu Hause auf. Dabei ist sie gerade frisch verliebt in Moritz. Kann das gut gehen?
Volker hat Arm und Bein in Gips, liegt fortan auf dem Sofa im ehemals gemeinsamen Haus und fühlt sich überaus wohl. Doro aber ist hin- und hergerissen zwischen liebevoller Fürsorge für Volker und ihrem neuen Freund Moritz. Der findet den Ex immer unerträglicher. Dabei sollen es nur fünf Tage sein, die der ziemlich bewegungsunfähige Volker bei Doro verbringt.
Danach geht sie mit Moritz auf Reisen. Das war der Deal mit ihrer Tochter Katinka, sonst hätte sie ihn gar nicht aufgenommen. Volkers Wohnung hat keinen Fahrstuhl, und Regina, seine Freundin und damaliger Trennungsgrund, ist im Urlaub. Also blieb nur Doro. Irgendwie sind sie ja immer noch Familie.
Doch wie geht man um mit den verletzten Gefühlen, der alten Vertrautheit, den eingefahrenen Verhaltensweisen, die im Miteinander wieder hochkommen? Volker jedenfalls fühlt sich schnell wieder heimisch und genießt Doros Pflege.
Das entgeht auch Moritz nicht. Er will Doro nicht unter Druck setzen, zu frisch ist noch ihre Beziehung, aber er spürt deutlich, dass Volker Doro zurückerobern will.
Doros erwachsene Kinder Katinka und Paul sehen das erneute Zusammenleben der Eltern mit ganz unterschiedlichen Augen: Tochter Katinka wünscht sich nichts mehr, als dass die beiden wieder ein Paar werden.
Ihr Bruder Paul dagegen war heilfroh, dass sich seine Mutter endlich von seinem Vater emanzipiert hat. Und Doro sitzt zwischen den Stühlen und versucht, es allen recht zu machen – bis es ihr irgendwann reicht.
„Wir bleiben Freunde“ zeigt auf komödiantische Art und Weise, was sich Frauen im Familienalltag so alles zumuten (lassen) und geht der Frage nach, wann eigentlich die Verantwortung für einen Menschen aufhört, den man mal geliebt hat.
„Wir bleiben Freunde“: Ein Film mit Henry Hübchen und Ulrike Kriener
Als ich entdeckte, dass Henry Hübchen und Ulrike Kriener gemeinsam eine Komödie treten, in der es scheinbar um eine Familiengeschichte ging, freute ich mich sehr, denn alleine die Besetzung versprach schon gute Unterhaltung und eine Menge Spaß.
Die beiden Schauspieler sind etablierte Charakterköpfe, die ihren Filmen immer das gewisse etwas verleihen. Genau aus diesem Grund hoffe ich auch bei „Wir bleiben Freunde“ auf eine Menge Spaß, eine gewisse Situationskomik und natürlich eine starke Geschichte.
Ein gebrochener Arm und ein gebrochenes Bein stellen für die Rolle, die Henry Hübchen hier verkörpert natürlich eine gewisse Herausforderung dar.
Für Henry Hübchen war aber genau diese Herausforderung einen Grund, warum er Volker Heitmann spielen wollte.
„Das war ein Grund, das Rollenangebot anzunehmen. Aus der Beschränkung ergeben sich oft überraschende Spielsituationen. Ich mag das: Einschränkungen durch Fantasie produktiv zu machen. Da hatte ich in Hans-Joerg Thurn einen echten Partner“, erklärt er.
Auch Dorothee Heitmann, die von Ulrike Kriener verkörpert wird, steht natürlich vor eine Herausforderung. Sie soll ihrem Exmann in dessen schlechte körperliche Verfassung unterstützen. Dass dies keinesfalls verständlich ist, macht die Schauspielerin deutlich.
Allerdings war dies auch einen Grund, warum sie die Rolle der Dorothee spielen wollte.
„Das Zurückfallen in alte Muster kennt jeder. Solange wir Eltern haben, bleiben wir Kinder und umgekehrt. Auch wenn unsere Kinder längst erwachsen sind, bleiben sie unsere Kinder. So ist es auch bei Doro. Sie fällt in vertraute Muster zurück, aber nun meint sie, nach sieben Jahren Trennung neue Seiten an ihrem Ex-Mann zu sehen.“
Dass sie selbst die Idee zum Film hatte, soll keinesfalls verschwiegen werden. Ulrike Kriener erzählt: „Die Idee kam durch eine Beobachtung im Bekanntenkreis. Ein älteres Ehepaar hatte sich nach langjähriger Ehe getrennt – zu einem Zeitpunkt, wo man dachte, jetzt haben sie es wirklich geschafft.
Mich hat interessiert, was geschieht, wenn einer von ihnen krank wird. Sind durch die späte Trennung alle Fäden zerschnitten, oder tragen die guten gemeinsamen Jahre auch noch nach der Trennung weiter?“
„Wir bleiben Freunde“: Drehort
Da der Film „Wir bleibenFreunde“ praktisch auf jede Familie übertragen werden könnte, sollte man meinen, dass es nicht weiter relevant ist, wo genau dieser Film gedreht wurde. Meiner Meinung nach hilft es aber dennoch, genau diese Frage zu klären.
„Wir bleiben Freunde“ mit Ulrike Kriener und Henry Hübchen wurde kurz nach dem ersten Lockdown gedreht.
In Kiel und Umgebung entstand unter der Leitung von Hansjörg Thurn, der auch für „Wilsberg“ verantwortlich ist, in der Zeit vom 23. Juni bis zum 20. Juli 2020 die Komödie „Wir bleiben Freunde“ mit Ulrike Kriener und Henry Hübchen in den Hauptrollen.
Ursprünglich war geplant „Wir bleiben Freunde“ in Hamburg zu drehen. Doch in Kiel war es leichter unter den Coronabedingungen eine Drehgenehmigung zu bekommen. Diese Verschiebung macht es sicherlich nicht leichter, den Film umzusetzen.
Gleichzeitig zeigt diese Änderung des Drehorts aber auch, dass der Drehort oder besser gesagt der Handlungsort theoretisch überall liegen könnte. Für die Handlung selbst hat der Drehort also eine eher untergeordnete Rolle. Trotzdem glaube ich, dass die Kieler Zuschauer einige Orte wieder erkennen könnten, vorausgesetzt, dass überhaupt ein Außendreh stattgefunden hat.
Da ich dies nicht mit Sicherheit sagen kann, wäre alles diesbezügliche reine Spekulation.
Erwartungen an „Wir bleiben Freunde“
Die Erwartungen,, die ich an „Wir bleiben Freunde“ habe, sind zugegebenermaßen groß. Dies ist insbesondere der Tatsache begründet, dass dieser Film neben einer guten Besetzung auch eine unterhaltsame Geschichte mitbringt, in die sich nahezu jeder hineinversetzen kann.
Trotzdem will ich meine Erwartungen natürlich nicht zu hoch ansetzen, denn ansonsten kann mich dieser Film nur enttäuschen, ohne tatsächlich etwas dafür zu können. Also rechne ich mit einer überaus unterhaltsamen Familiengeschichte, in der sich alles um die Patchworksituation bei den Heitmanns dreht.
Persönlich freue ich mich also sehr darauf, den Film heute Abend zu schauen. Ich glaube, dass es vielen von Euch so geht. Solltet ihr dennoch etwas anderes vorhaben, zum Beispiel den Pfingstsonntag für einen Grillabend zu nutzen, dann empfehle ich Euch die Mediathek aufzusuchen.
Ich glaube, dass es sich durchaus lohnt, „Wir sind Freunde“ mit Ulrike Kriener und Henry Hübchen zu schauen.
Wir bleiben Freunde
Regisseur: Hansjörg Thurn
Erstellungsdatum: 2021-05-23 20:15
No Responses