… ist eine Frage, die wesentlich einfacher zu beantworten ist als die nach meinem Lieblingsbuch. Für mich gibt es keine Hassbücher, sondern nur jene, die ich nicht gerne lese.
Das Letzte dürfte wohl von Franz Kafka gewesen sein. Ich weiß, ich weiß. Es soll Menschen geben, die seinen Stil lieben und verehren, aber für mich ist der Autor irgendwie ungeeignet. Dennoch glaube ich nicht, dass dieser klassische Autor nur schlechte Werke herausgibt, vielmehr glaube ich, dass ich die falsche Person für diesen Stil bin. Man weiß bei Kafka nie, was der Autor eigentlich mitteilen wollte und rätselt sehr lange darüber. Tatsächlich ging mir bei diesem Rätseln (ohne Ergebnis) der Spaß am Buch verloren. Eigentlich rätsele ich ja gerne, aber irgendwann sollte man auch einmal zu einem Ergebnis kommen. Es gibt durchaus Bücher, in denen ich es liebe mit zu rätseln, aber diese sind meist jene, die am Ende eine echte Auflösung haben. Aus diesem Grunde lese ich auch Krimis und Thriller sehr gerne.
Für mich muss ein Buch Hand und Fuß haben. Dieses habe ich bei den Kafkabüchern bisher nicht erlebt. Ich weiß, dass er ein komplizierter Mensch gewesen sein soll. So wie jeder Mensch gewisse Eigenheiten hat, hat auch er seine Besonderheiten, seine Prinzipien. Diese jedoch machen das Lesen seiner Bücher nicht gerade leicht. Ich hoffe, dass ich jetzt mit dieser Aussage keinem auf die Füße getreten habe. Allerdings weiß ich, wie leicht es zu Missverständnissen kommt, und dass gerade dann, wenn einem der Empfänger einer Aussage nicht gegenübersteht. Aus diesem Grunde noch einmal ganz deutlich: es gibt meines Erachtens kein Hassbuch, sondern nur ein ungünstiges Buch zu einer ungünstigen Zeit für eine ungünstige Person. Irgendein Buch passt sicherlich zu jeder Person. Die Frage ist nur, ob ich immer die richtige Person für dieses Buch bin.
[31 Tage – 31 Bücher] Tag vier: die Frage nach meinem Hassbuch…
25. Mai 2010
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