„Doubt“ von Nadine Stenglein ist ein kurzweiliger Kurzkrimi, der den Leser spontan in seinen Bann zieht. Die Autorin erzählt hier die Geschichte einer Autorin, Kate Simon, die eigentlich Kathleen Forster heißt. Aber das weiß kaum jemand. Sieht man von ihrer besten Freundin ab, der hat sie es natürlich verraten.
1. Der Inhalt
Seit Kurzem hat Kathleen einen Untermieter, Paul, ein äußerst charismatischer, jedoch frisch getrennter Mann, der zunächst recht unscheinbar ist. Dann jedoch entdeckt Kathleen Anzeichen dafür, dass die Trennung von Paul und seiner Frau nicht einvernehmlich war, sondern ein kaltblütiger Mord. Hat Paul tatsächlich seine Frau ermordet? Kathleen kann es nicht glauben, doch die Thrillerautorin in ihr setzt bereits die wichtigsten Erkenntnisse zusammen.
So begibt sich Kathleen selbst auf die Spur des Täters und befindet sich schon bald in tödlicher Gefahr.
2. Die Autorin
Nadine Stenglein wurde 1977 in Pegnitz geboren und lebt mit ihrer Familie in Bayern. Schon als Kind liebte Nadine es, sich Geschichten auszudenken und diese niederzuschreiben. Ihr Debütroman wurde direkt bei Droemer Knaur Feelings angenommen. Sie schreibt in den Genres Love, Crime, SF und Fantasy, aber auch Gedichte und Songtexte. 2016 erscheinen weitere Romane und Kurzgeschichten in Anthologien von ihr. Schreiben ist für die Autorin pure Leidenschaft. Derzeit arbeitet sie an neuen Projekten. Vertreten wird sie durch die Agentur Ashera.
3. Der Stil der Autorin
Der Stil der Autorin ist gradlinig und linear. Sie erzählt schnörkellos und kurzweilig. Ihr Schreibstil ist unterhaltsam und abwechslungsreich. Die Dialoge sind mit einer angenehmen, interessanten Weise geschrieben und erzählt.
4. Die Protagonisten
Die Figur der Kate charakterisiert dabei eine liebenswerte, herzliche aber gleichermaßen intelligente Frau. Sie bekommen durch den geradlinigen Stil der Autorin eine gerade Linie, ihre Züge sind logisch und das Ergebnis des vorangegangenen. Dennoch wirkt sie auch ein wenig zurückgezogen, das Geheimnis ihrer Autorentätigkeit lässt sie etwas schüchtern oder scheu wirken, was jedoch bei genauerer Betrachtung nicht ist.
Ihr Mitbewohner und gleichzeitig Gegenspieler Paul wirkt auf seine Weise ähnlich zurückgezogen, bekommt aber aufgrund der Geheimnisse, die sich um ihn ranken noch einen etwas dunkleren Hintergrund. Ihn kann man nicht unbedingt zu jeder Zeit, als eindeutigen Charakter bezeichnen. Er ist vielschichtig und in sich auf seine Weise ebenso schlüssig wie Kate.
Beide Charaktere bieten im Wechselspiel viel Spannung für die Geschichte, da sie sich gegenseitig bedingen und beeinflussen. Meiner Meinung nach ist Nadine Stenglein hier mit viel Raffinesse etwas geglückt, das so nur wenige Autoren schaffen. Ihre Figuren wachsen im Verlauf von nur 95 Seiten über sich selbst hinaus und entwickeln sich.
Gerade diese Entwicklung ist es, die diesen Krimi, den man durchaus als einen romantisch motivierten Krimi bezeichnen kann, ausmachen und Ihn spannend werden lassen.
5. Das Genre
Würde man mich nach dem Genre dieses Buches fragen, so würde ich mich nicht zwangsläufig auf einen klassischen, Krimi oder Thriller festlegen. Natürlich es ist ein Krimi und ja er hat auch Spannungselemente, aber unterschwellig sympathisieren die beiden Figuren sehr stark miteinander. Auch dieses Element lässt den Roman lebendig erscheinen.
6. Fazit
Die Geschichte rund um Kathleen Forster, die eigentlich die Rolle der Kate Simon spielt, ist absolut packend erzählt. Sie ist rund und am Ende bleibt keine Frage offen. Dennoch könnte ich mir gut vorstellen, dass mit dieser Hauptfigur weitere Bücher der Autorin erscheinen. Die Geschichte überzeugte mich mit einem Spektrum der Vielschichtigkeit. Es ist gleichermaßen spannend, wie humorvoll und unterhaltsam. Unterstützt werden diese Elemente der Handlung auch durch eben jenen bereits angesprochenen Stil der Autorin.