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Blogtour „Marrakesh nights“: Heute – fremde Kulturen

Blogtour „Marrakesh nights“: Heute – fremde Kulturen
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Der Begriff der Kultur ist ein Begriff der vielerlei bedeuten kann. Kultur kommt aus dem Lateinischen von Cultura und bedeutet so viel wie Pflege oder Ackerbau. Doch das ist es nicht, dass die meisten von uns heute mit der Kultur verbinden. Der archäologische Kulturbegriff ist dem allgemeinen Verständnis schon näher, denn dieser besagt, dass es um einen räumlichen und zeitlich begrenzten Ausschnitt der materiellen Kultur geht.

Warum Kultur nicht gleich Kultur ist

Auch mit diesem Ausdruck können die meisten von uns auf den ersten Blick sicherlich nicht viel anfangen, denn was heißt das? Räumlich und zeitlich begrenzt? Wo ist die Grenze und wie eng fassen wir unsere Grenze? Bedeutet Kultur demnach für jeden etwas anderes oder ist es ein Begriff, der aus den Konventionen in unserer Gesellschaft gewachsen ist?

Nun, für uns als Gesellschaft ist Kultur oder konkreter unsere Kultur etwas, das aus unseren Konventionen gewachsen ist. Unsere Kultur ist etwas, dass jeder wohl ähnlich versteht und doch ist mein Verständnis von Kultur vielleicht nicht identisch mit dem, dass für euch Kultur ist, denn der Begriff der Kultur entsteht nicht nur durch Konventionen, sondern ist auch durch Prägungen begründet.

Wäre ich ein Kind, das im Urwald aufgewachsen ist, so wäre mein Verständnis von Kultur ein völlig anderes, als dass, was ein Kind aus den Industrieländern unter Kultur versteht.

Kultur ist also praktisch ein Begriff, der durch all das, was wir über unsere Gesellschaft und unsere Gemeinsamkeiten und Unterschiede gelernt haben, geprägt sein kann.

Wenn wir heute von Kultur sprechen, sprechen wir oftmals von unserer Kultur im europäischen Raum. Obwohl auch das eigentlich falsch ist. Denn alleine, wenn wir über unsere sogenannten Nationalspeisen sprechen, gibt es Unterschiede. Für den Berliner mag die Currywurst schon eine Nationalspeise sein, für den Rheinländer das Kölsch oder Alt oder auch der Sauerbraten, für den Nordrhein-Westfalen vielleicht das Sauerkraut und für den Bayern sicherlich die Weißwurst.

Die Liste erhebt sicherlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit, aber darum geht es ja auch nicht. Was ich sagen will ist, dass es schon innerhalb eines Landes ein sehr unterschiedliches Verständnis des Begriffs Kultur geben kann. Es gibt auch schon innerhalb eines Landes kulturelle Unterschiede, wobei ich an dieser Stelle schon sagen muss, dass Essen alleine macht die Kultur nicht aus und natürlich haben wir trotz vieler Unterschiede auch Gemeinsamkeiten, die unsere Kultur zu einer Kultur werden lassen, die aber sehr wohl schon changiert und viele unterschiedliche Facetten einbringt.

Aber ist das dann wirklich der Kulturbegriff? Haben wir im Norden, Süden, Westen oder Osten schon eine andere Kultur obwohl im gleichen Land leben? Nein, so knallhart würde ich dem Begriff der Kultur dann doch nicht voneinander abgrenzen. Wohl aber würde ich von einer kulturellen Färbung sprechen.

Wenn die fremde Kultur noch keine Frage des Bundeslandes ist, muss der Kulturbegriff wohl noch ein paar andere Facetten mit sich bringen.

Was also ist dann Kultur und was eine fremde Kultur?

Das Verständnis von Kultur, wie wir es heute haben, prägt sich nicht nur durch die regionale Spezialisierung und Ausgestaltung, sondern möglicherweise auch noch durch das Verständnis von Bildung und Religion. Wobei ich auch hier nicht sagen möchte, dass diese Begriffe mit Kultur gleichzusetzen sind. Vielmehr ist das, was wir unter Kultur verstehen, eine Mischung aus den bereits genannten, aber auch noch vielen weiteren Einflüssen.

Unter einer Kultur verstehen wir also eine bestimmte Prägung, eine Reihe von erlernten Mustern, die wir in unserer Gesellschaft erworben haben, die uns zu dem macht, was wir sind: Menschen, die eindeutig aus einer bestimmten Region kommen, eine bestimmte Religion und ein bestimmtes Bildungsverständnis haben. Hierbei meine ich nicht, dass der Mensch aufs Gymnasium geht, die Realschule die Hauptschule oder etwas Ähnliches besucht. Vielmehr geht es mir um den großen Bildungsbegriff. In einer Kultur gibt es gleiche Schriftzeichen, es wird die gleiche Sprache gesprochen (mehr oder minder), die Menschen leben in der gleichen Region, machen in ähnlichen Situationen ähnliche Erfahrungen und erleben ähnliche Emotionen.

Um euch nun völlig zu verwirren, können schon bestimmte Reaktionen durch eine kulturelle Prägung verändert sein. Ich möchte euch ein Beispiel nennen: Wenn wir nach Indien reisen würden, so wäre für uns klar, dass ein Mensch, der den Kopf schüttelt, „Nein!“ sagt, wenn der Inder aber den Kopf schüttelt, bedeutet das „Nein!“, allerdings „Ja!“. Er bestätigt also unsere Aussage mit einem Kopfschütteln und nicht mit einem Nicken. So kleine aber feine Unterschiede können durch kulturelle Prägungen entstehen.

Auch bestimmte Riten sind kulturell geprägt. Ich persönlich stehe mit dem Begriff der fremden Kultur ein wenig auf Kriegsfuß, denn als offener toleranter Mensch, sollte es zwar kulturelle Unterschiede geben, aber die Kultur eines anderen Menschen sollte mir als Mensch, nicht lange fremd sein.

Ich denke, dass ich damit dem Begriff der Kultur genügend erklärt habe, nun möchte ich auf die Bedeutung der Kultur in „Marrakesh nights“ zu sprechen kommen.

Kultur in „Marrakesh nights“

„Marrakesh nights“ erzählt die Geschichte von Leonie, die als Tochter eines marokkanischen Vaters und einer deutschen Mutter Urlaub im Land ihrer väterlichen Verwandten macht. Wohnen soll sie bei ihrem Onkel und ihrer Tante in Marrakesch. Zunächst einmal ist sie mit dem Reiseziel, dass ihre Eltern ihr Papier vorgeschlagen haben überhaupt nicht einverstanden viel lieber würde sie doch mit ihrer Clique nach Spanien fahren, aber das Land ist ihrem Vater viel zu freizügig und außerdem ist die Jugendkultur (schon wieder ein Kulturbegriff) im viel zu sprunghaft und ungestüm. Auch ihre Mutter ist mit Spanien als Reiseort nicht unbedingt einverstanden und so geht es für Leonie nach Marrakesch. Sie taucht ein in eine völlig fremde Kultur, die sie nur in Teilen wirklich verinnerlicht hat. Natürlich macht sie schöne Erfahrungen, dass für sie ja nur eine kurze Zeit ist, ein Urlaub mehr nicht, und doch liegt hier ein Teil ihrer Wurzeln. Wir begleiten Leonie auf ihrer Reise und erleben praktischerweise den kulturellen Sprung mit.

Ich persönlich habe „Marrakesh nights“ als ein sehr schönes Buch erlebt, das sehr gut die kulturellen Unterschiede, aber eben auch die Gemeinsamkeiten darstellt. Mir persönlich hat das alles sehr gut gefallen, dennoch würde ich persönlich niemals im marokkanischen Marrakesch leben wollen, da mir die kulturellen Unterschiede auf Dauer wohl doch etwas zu groß wären, obwohl ich in meinem Bekanntenkreis einige Freunde aus diesem Kulturkreis habe. Meine Frage für das Gewinnspiel an euch ist

„Würdet ihr in einem Land wie Marokko, einer Stadt wie Marrakesch, leben wollen? Warum (nicht)?“

Eure Gewinne

Wenn ihr nun über euren Kommentar in den Lostopf hüpft, könnt ihr

3 signierte Printausgaben

gewinnen. Viel Glück!

Last but not least … Die Teilnahmebedingungen

Dieses Gewinnspiel gehört zu einer Blogtour, die von Netzwerk Agentur Bookmark organisiert wird. Zu den Teilnahmebedingung geht es also hier entlang.

Der Nachklang: Der Blogtourfahrplan

18.7.2015
Wenn der Zauber in Büchern wohnt – Marrakesh Nights
Bibi von www.bibilotta.de (Zum Blogtour-Beitrag)

19.7.2015
Fremde Kulturen
Marie von www.vielleserin.de (⇒ bereits angekommen)

20.7.2015
Schauplätze
Dani von http://lesemonsterchens-buchstabenzauber.blogspot.de

21.7.2015
Charakter-Interview / Protagonisten ausgehorcht
Barbara von http://babsleben.blogspot.de

22.7. 2015
Interview mit Heike Abidi
Christina von http://books.christina-kempen.de

23.7.2015
Weitere Werke von Heike Abidi
Katja von www.kasasbuchfinder.de

24.7.2015
Gewinnerbekanntgabe

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